Umwelt

Agrikulturprogramm stärkt regionale Landwirtschaft und Ernährung

Das aktuelle "Agrikulturprogramm für Hannover" ist die zweite Fortschreibung des Landwirtschaftsprogramms von 1994. Es befasst sich nicht mehr ausschließlich mit der Landwirtschaft, sondern auch mit gärtnerischen Formen der Lebensmittelproduktion in der Stadt – von traditionellen Kleingärten bis hin zu Initiativen und Flächen des "urban gardening" oder "urban farming".

Es skizziert darüber hinaus öffentlichkeitswirksame Informationen und Aktionen, die die Bevölkerung für die Lebensmittelproduktion in der Stadt sensibilisieren und zu nachhaltigem Konsum und zum eigenen Gärtnern anregen sollen. 

Fünf Themenschwerpunkte des Agrikulturprogramms

1. Flächensicherung für landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzungen

2. Wirtschaftliche Existenzsicherung der Betriebe
Im Agrikulturprogramm sind schützenswerte Landwirtschaftsflächen dargestellt, an deren Erhaltung die Stadt Hannover besonders interessiert ist: Denn je mehr bäuerliche Betriebe aus dem Ballungsraum verschwinden, desto mehr verlassene Flächen müssten mit hohem Aufwand von der Kommune gepflegt werden, damit sie von vielen Erholungssuchenden in der Stadt genutzt werden können. Je weniger Bauernhöfe es in Stadtnähe gibt, desto weniger Möglichkeiten gibt es, die Verbraucher*innen auf kurzen Wegen mit frischen Lebensmitteln aus der Region zu versorgen. Diese Versorgung auf kurzen Wegen ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, und sie ist ein Beitrag zu Existenzsicherung für die Betriebe - nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Lebensmittelhandwerk.

3. Förderung von umweltschonenden und ökologischen Bewirtschaftungsformen
In der Stadt sollen umweltschonende und ökologische Bewirtschaftungsformen weiter entwickelt werden. Dazu gehören beispielsweise umweltgerecht bewirtschaftete Grünlandflächen. Mittlerweile werden mehr als 400 Hektar städtisches Grünland ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger extensiv bewirtschaftet. Die Flächen werden oftmals mit Mutterkühen beweidet oder für die Heugewinnung genutzt. Eine Bewirtschaftung fußt auf einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Landwirten und Hobbytierhalten, nach dem Motto „Pflege durch Nutzung“. Die Flächen sind wertvolle Lebensräume mit teilweise hoher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz und stellen attraktive Erholungslandschaften dar.
Auf einigen Ackerflächen gibt es Kooperationen mit Landwirten zur besonderen Förderung von Pflanzen- und Tierarten. Dazu gehören Ackerwildkrautschutzstreifen oder Maßnahmen für die Feldlerche. 
Nach dem kooperativen Prinzip "Pflege durch Nutzung" sollen auch in Zukunft Formen der umweltgerechten Bewirtschaftung entwickelt werden, bei denen die Belange des Naturschutzes und der Landbewirtschaftung soweit wie möglich in Einklang gebracht werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem in der weiteren Erhöhung des Anteils an ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen im Stadtgebiet sowie in der Region.

4. Regionale Vermarktung der Stadt als Verbraucherin
Die Stadt Hannover will als Verbraucherin mit gutem Beispiel vorangehen und, wo möglich, mehr regionale und ökologische Produkte in eigenen Einrichtungen und auf Veranstaltungen anbieten.

5. Informationen und Aktionen
Öffentliche Führungen und Angebote sollen dazu beitragen, über Landwirtschaft in der Stadt Hannover zu informieren und zu einem bewussten Einkauf zu animieren. Dabei werden auch Mitmachangebote zum Selbst-Gärtnern vorgestellt und unterstützt.

 

Agrikulturprogramm

Umweltgerechte Landwirtschaft

Umweltgerechte Landwirtschaft in der Stadt hat eine hohe Bedeutung für die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln auf möglichst kurzen Wegen, die Förderung...

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