Wiederauszeichnungen

Sieben Schulen erneut als Fairtrade-School ausgezeichnet

Übergabe der Zertifikate bei der Auszeichnungsfeier am 12.05.2022

Wiederausgezeichnet: Fairtrade-Schools und Fairtrade-Town Hannover

Die acht „Fairtrade-Schools“ in Hannover leisten einen bedeutenden Beitrag für eine global gerechtere Welt, in dem sie das Thema Fairer Handel in den Schulen breit bewegen. Sieben dieser Schulen erhielten am 12. Mai im Hannover Congress Centrum die Wiederauszeichnung „Fairtrade-School“: die Berufsbildenden Schulen Cora Berliner, die Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee, die Dietrich Bonhoeffer Realschule, die Wilhelm-Schade-Förderschule, das Gymnasium Limmer, die IGS Südstadt und die IGS Roderbruch. Die Leonore-Goldschmidt-Schule wurde bereits im vergangenen Jahr wiederausgezeichnet und wurde für ihr Engagement genauso geehrt wie das Birkenhof Bildungszentrum, das voraussichtlich im Juni seine Erstauszeichnung als „Fairtrade-School“ erhält.

Die Zertifikate wurden von Heinz Fuchs, dem ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden von Fairtrade Deutschland e.V., Träger der Kampagnen „Fairtrade-Schools“ und „Fairtrade-Town“ und Udo Büsing, Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro, an die Schüler*innen, Lehrkräfte und Schulleitungen überreicht.

Die Schulen stellten im Interview mit dem Rapper SPAX, der die Veranstaltung moderierte, ihre Aktionen und Projekte in den Schulen vor. Neben dem Verkauf von fair gehandelten Produkten, dem Ausschank von fairem Tee und Kaffee im Schulcafé oder im Lehrer*innen-Zimmer und der Durchführung von Aktionen mit „fairen“ Schoko-Nikoläusen und Rosen wurden viele andere gute Ideen vorgestellt:

  • Es wurden Steine zum Gedenken an die Sternenkinder - im 2. Weltkrieg verstorbene Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus dem Wöchnerinnenheim in Godshorn - für die Gedenkstätte auf dem Seelhorster Friedhof bemalt.
  • In der Pausenhalle entstand ein Wandgemälde, das mit zwei Händen, die ineinander fassen, für den globalen Zusammenhalt steht.
  • Eine Ausstellung zum Thema „Ernährung global“ veranschaulichte die mangelhaften Arbeitsbedingungen beim Anbau von Obst und Gemüse im Globalen Süden.
  • Es wurden Plakate gestaltet, mit denen die Schüler*innen für den Fairen Handel sensibilisieren.
  • Es wurden Supermärkte aufgesucht, um das Sortiment an fair gehandelten Produkten unter die Lupe zu nehmen.
  • Es wurde ein Eine-Welt-Tag mit verschiedenen Workshops mit Bezug zu den globalen Nachhaltigkeitszielen durchgeführt.
  • Es wurde eine Schulpartnerschaft mit einer Schule in Sarayaku begründet. Diese indigene Kichwa-Gemeinde, die in Ecuador am Ostrand der Anden liegt, ist bedroht von Erdölgesellschaften.
  • Im von Schüler*innen betriebenen Café werden "faire" Heißgetränke ausgeschenkt.
  • Auf einer Sportveranstaltung wurden faire Getränke angeboten.
  • Es wurden „Fair-Trade-Präsente“ zusammengestellt, die als Aufmerksamkeit an Mitarbeiter*innen der Schule übergeben werden.
  • Es wurde ein „faires“ Frühstück organisiert.
  • Es wurden Baumwolltaschen mit den globalen Nachhaltigkeitszielen bedruckt.

 

Susanne Wildermann, Leiterin des Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüros, betonte: „Immer mehr junge Menschen machen sich nicht nur Gedanken über das Thema globale Gerechtigkeit und Klimaschutz, sondern setzen sich aktiv dafür ein, die Zukunft positiv mitzugestalten. Gerade wir als Kommune sind auf dieses Engagement angewiesen, um unsere Nachhaltigkeitsziele, zu denen wir uns verpflichtet haben, zu erreichen.“

Damit greifen die Schulen ein Thema auf, das in der Gesellschaft wachsende Bedeutung gewinnt. Immer mehr Menschen legen Wert auf Produkte, die nicht nur umweltgerecht und klimafreundlich, sondern auch unter guten sozialen Bedingungen hergestellt wurden. Der Faire Handel garantiert, dass Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit produziert werden, Arbeiter*innen unter guten Arbeitsbedingungen arbeiten und einen gerechten Lohn erhalten.

Gleichzeitig wurde die Landeshauptstadt Hannover für weitere zwei Jahre als „Fairtrade-Town“ ausgezeichnet. Erstmals erhielt sie dieses Zertifikat im Jahr 2010. Damit war Hannover eine der ersten Städte bundesweit. Mittlerweile gibt es allein in Deutschland 785 „Fairtrade-Towns“, das globale Netzwerk umfasst inzwischen über 2.200 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern.

Ein besonderes Highlight war die Uraufführung des Fair-Trade-Songs „Ohne dich geht nichts!“, den SPAX geschrieben und mit zwei Sänger*innen eingesungen hatte. Dazu war gleichzeitig ein Musikvideo produziert worden, das ebenfalls seine Premiere hatte. In dem Video kaufen junge Leute in verschiedenen Läden Hannovers fair gehandelte Produkte, um am Ende im Georgengarten ein „faires“ Picknick zu veranstalten.