Tatjana Hauptmann

Nunmehr vom 2. Juli bis 31. Oktober ist die Sonderausstellung über die Kinderbuch-Illustratorin im Museum Wilhelm Busch zu sehen.

Sie hat die Familie Wutz geschaffen, John Irvings Kinderbuch "Ein Geräusch, wie wenn einer versucht, kein Geräusch zu machen" bebildert, Huckleberry Finn ein Gesicht gegeben, Hunderte Märchenfiguren zum Leben erweckt: Tatjana Hauptmann (* 1. Februar 1950) ist eine der renommiertesten Kinderbuch-Illustratorinnen im deutschen Sprachraum. 2020 wurde die Künstlerin 70 Jahre alt.

Tatjana Hauptmann, geborene Baroness Tatjana Nikolainewja von Sass, ist die Tochter eines russischen Adeligen und einer deutschen Balletttänzerin. Von den Adeligen verpönt, von den Kommunisten nie akzeptiert, konnte die Familie nicht nach Russland zurückkehren. In Wiesbaden aufgewachsen, lebt Tatjana Hauptmann mittlerweile seit über 40 Jahren in der Schweiz. Bereits als Dreizehnjährige hat sie Abendkurse an der Kunstgewerbeschule in Offenbach am Main belegt. Tatjana Hauptmann schafft es mit ihren Illustrationen in unnachahmlicher Weise, die Essenz der Geschichten wiederzugeben und ihre Atmosphäre einzufangen. Dabei lohnt es sich, als Betrachter den Blick vom Zentrum des Bildes abzuwenden und auf die vielen kleinen, liebevollen Details am Rand zu richten. In jeder Zeichnung stecken bis zu vier Tage Arbeit und mehrere Wochen Vorübung der Figuren in Skizzenheften. Für "Das große Märchenbuch" mit 100 Märchen aus ganz Europa, wie fast alle ihre Bücher bei Diogenes erschienen, hat sie beispielsweise in mehr als fünf Jahren über 600 Illustrationen geschaffen. Eine Zeit lang entwarf sie auch fürs Fernsehen Comic-Sequenzen der Mainzelmännchen. Ihr Werk ist vielfach preisgekrönt.

Für die aktuelle Schau kehrt Tatjana Hauptmann nach über 40 Jahren ins Museum Wilhelm Busch zurück: Bereits 1979 war sie in der Ausstellung "Kein Kuss für Mutter" mit 52 Arbeiten vertreten.

Termine

Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Eintritt

7,00 Euro

Ermäßigt

4,00 Euro