Vierte Etappe

Rund ums Steinhuder Meer

Touristischer Trubel, lauschige Dörfer, einsame Natur und seltene Tiere: An Niedersachsens größtem Binnensee gibt es viel zu entdecken (ca. 45 km)

Die Nordhannoversche Moorroute

Die Tour startet am Bahnhof in Neustadt a. Rbge. und führt zunächst auf dem gleichen Weg wie Etappe Drei durch den Naturpark Steinhuder Meer. Nach ca. 7,5 Kilometern erreicht man die Abfahrt zum Steinhuder Meer Rundweg. Zwischen den Bäumen sieht man schon bald die Wasseroberfläche aufblitzen.

Das Steinhuder Meer ist mit einer Fläche von insgesamt 30 Quadratkilometer Norddeutschlands größter Flachwassersee. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt nur 1,5 Meter. Gespeist wird das Gewässer von Grund- und Regenwasser. Typisch für das Steinhuder Meer sind die unterschiedlichen Uferbereiche wie Schilfgürtel, Bruchwälder, Feuchtwiesen oder Moore. Das Nordufer ist geprägt durch Magerrasen und Dünen, die jedoch größtenteils von Wald bedeckt sind. Der Rundweg durchquert hier zunächst einen Mischwald aus Kiefern, Eichen und Birken. Rechter Hand erstreckt sich über mehrere Kilometer eine Geländeerhebung – der Weiße Berg. Das bewaldete Ufer geht kurz darauf über in eine offene Gras- und Sandfläche mit freier Sicht auf die weite Fläche des Sees. Am Wochenende tummeln sich hier die Kite-Surfer. Am gegenüberliegenden Ufer sieht man als Landmarke die Abraumhalde des Salzbergwerks Siegmundshall in Wunstorf-Bokeloh, von den Einheimischen liebevoll „Kalimandscharo“ genannt.

Der weitere Streckenverlauf ist geprägt durch Campingplätze und Gastronomie. Nach etwa 2,5 Kilometern knickt der Weg rechts ab. Noch ein letzter Blick über den See, dann verlässt die Route für längere Zeit das Ufer. Ein paar Kilometer hinter Mardorf beginnen die Meerbruchwiesen, die frühere Verlandungszone im Westen des Sees. Düngung und Entwässerung hatten das Feuchtwiesengebiet einst fast zerstört und viele heimische Tier- und Pflanzenarten vertrieben. Heute bieten zahlreiche angelegte Teiche, Gräben und Überschwemmungsflächen Amphibien und seltenen Vögeln wieder einen Lebensraum. Vor allem im Frühjahr lassen sich hier Kiebitze, Gänse, Reiher, Schwäne und Enten von den eigens erbauten Beobachtungsplätzen ungestört betrachten. Landeinwärts der westlichen Uferzone liegt das Vogelbiotop, ein aus überfluteten Wiesen künstlich geschaffener Flachwasserbereich, der nur zeitweise trocken fällt und ein Rückzugsgebiet für zahlreiche Vogelarten bildet. Hinter dem Schilfgürtel an der Uferzone erstreckt sich der Erlenbruchwald. Die Wurzeln der dort wachsenden Schwarzerlen und Weiden sind im Winter vollständig von Wasser bedeckt. Auch im Sommer senkt sich der Wasserspiegel nur wenig. Der Bruchwald ist die Heimat eindrucksvoller Arten wie Kranich und Habicht. Im Mai sieht man hin und wieder Ringelnattern auf der Jagd nach Kaulquappen und Fröschen. Hinter dem Abzweig Richtung Vogelbiotop und Aussichtsturm geht es weiter in südwestlicher Richtung. Auf halbem Weg befindet sich als besondere Attraktion links in einer Pappel ein Seeadlerhorst. Im Frühjahr kann hier per
Fernglas aus gebührendem Abstand die Brut der majestätischen Vögel beobachtet werden. Direkt neben der Moorroute liegt die Ortschaft Winzlar. Mit seinen alten Backsteinhöfen und Fachwerkhäusern lohnt das malerische Dorf einen Abstecher. Im Ort befindet sich die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Die weitere Strecke führt im Zickzack weiträumig um das Hagenburger Moor herum, das älteste Naturschutzgebiet am Steinhuder Meer. Vom industriellen Torfabbau verschont, konnten sich hier moortypische Tier- und Pflanzenarten besonders gut erhalten. Der Hagenburger Kanal muss auf einer steilen Holzbrücke überquert werden. Rechts sieht man das Hagenburger Schloss, die ehemalige Sommerresidenz der Grafen und Fürsten von Schaumburg-Lippe. Nach ca. 1,5 Kilometern stößt man wieder ans Steinhuder Meer. Rechts ist bereits Steinhude zu sehen. Eine gute Gelegenheit für einen ausgiebigen Zwischenstopp. Hinter dem Park und Spielplatz biegt man scharf links ab und durchquert auf geradem Weg das Scheunenviertel. Hier befindet sich das Naturpark Infozentrum Steinhude, das zu einem Besuch ein lädt.
Die weitere Route folgt dem Kurs Richtung Mardorf, vorbei an Wiesen und Ferienhäusern, und durchquert den kleinen Ferienort Großenheidorn Strand. Der Ort liegt am Rande des Naturschutzgebietes Wulveskuhlen. Mehrere von Teichröhricht bedeckte Inseln bilden hier einen Teil der Verlandungszone des Sees. Wer bereits seine
Waden spürt, kann kurz hinter Großenheidorn Strand die Strecke abkürzen und rechts Richtung Poggenhagen fahren. Dort befindet sich ein Bahnhof. Alle anderen halten sich links und stoßen nach gut 1,5 Kilometern wieder auf Etappe Drei. Von hier geht es dann Richtung Poggenhagen vorbei am Fliegerhorst über Moordorf zurück nach Neustadt a. Rbge.

Karte und GPX Track

Zum Nachradeln

Nordhannoversche Moorroute - Etappe 4

Dieser Rundkurs ist ca. 45 Kilometer lang und führt ab Neustadt einmal um das Steinhuder Meer und durch den Naturpark.

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