Innovative Technologie zur Unkrautbekämpfung im Grünland - Hannover.de
Laser statt Chemie
Innovative Technologie zur Unkrautbekämpfung im Grünland
Bei einem Feldtag in Isernhagen präsentierte das Forschungsteam des GROW-Projekts ein neuartiges Lasersystem zur umweltschonenden Bekämpfung von Unkraut. Die vom Laser Zentrum Hannover koordinierte Entwicklung könnte eine Alternative im Kampf gegen das Jakobskreuzkraut im Grünland sein.
Unkrautbekämpfung im Grünland: Das im Projekt GROW entwickelte Lasersystem im Einsatz bei einem Feldtag.
Ende September hatten interessierte Landwirte und Fachleute die Gelegenheit, auf dem Betrieb von Friedel Könecke in Isernhagen eine innovative Lösung zur Unkrautbekämpfung zu erleben. Das im Rahmen des GROW-Projekts entwickelte Laserbehandlungssystem wurde bei dieser Abschlussveranstaltung unter realen Bedingungen vorgeführt. Die rund 40 Teilnehmer konnten beobachten, wie das System gezielt unerwünschte problematische Pflanzen wie das Jakobskreuzkraut bekämpft, ohne dabei auf chemische Mittel zurückzugreifen.
KI-basiertes System
Das System besteht aus einem Laser und einer Kamera. Über diese wird mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz das Jakobskreuzkraut in der Wiese erkannt und mit dem Laser sehr gezielt behandelt. Dabei werden die meristematischen Pflanzenteile und die umliegenden Pflanzenorgane gezielt thermisch geschädigt, sodass die Pflanze nachhaltig in ihrem Wachstum beeinträchtigt wird. Dies zeigt sich entweder in einer Wachstumsreduktion oder im Absterben der Pflanze. Wichtig ist dabei, die Pflanze so oft und optimal zu treffen, dass diese komplett abstirbt. Das Jakobskreuzkraut ist giftig und kann bei Verzehr auch im trockenen Futter bei Nutztieren zum Tod führen.
Enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis
Im GROW-Projekt kooperierten Wissenschaft und landwirtschaftliche Praxis erfolgreich in einer operationellen Gruppe aus dem Laser Zentrum Hannover e.V. als Koordinator, den Landwirtschaftsbetrieben Friedel Könecke und Heinrich Bätke sowie der Permarobotics GmbH. Zusammen entwickelten sie eine praxistaugliche Lösung, die den Bedürfnissen der Landwirte entspricht.
Wissensaustausch fördern
Gefördert wurde das Projekt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, kofinanziert über Mittel der Europäischen Union. Die Förderung unterstützt kooperative Innovationsprojekte, die Impulse für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und tiergerechte Agrar- und Ernährungswirtschaft setzen. Ziel ist die Förderung von Innovationen und die Verbesserung des Wissensaustausches zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis.
LZH auf der Agritechnica
Das Team des Laser Zentrums Hannover (LZH) ist auf der Agritechnica 2025 am Stand des Agrotech Valley Forum e.V. in Halle 24, Stand A08 zu finden.
Videos
Leibniz Universität auf wissen.hannover.de
Videos der Leibniz Universität Hannover auf der Mediathek der Initiative Wissenschaft Hannover.