Lagebericht zur Stadtentwicklung zeigt starke Entwicklung

Großstädte im Vergleich

Lagebericht zur Stadtentwicklung zeigt starke Entwicklung

Eine starke Entwicklung von Hannover in Mobilität, Wohnen, Grünflächen und Wirtschaft bestätigt der Lagebericht zur Stadtentwicklung von 2025.

Blick auf Hannover

Die Landeshauptstadt Hannover hat jetzt den neuen Lagebericht zur Stadtentwicklung veröffentlicht. Der zeigt im Großstädtevergleich erneut eine stabile und in vielen Bereichen überdurchschnittliche Entwicklung. Besonders bei Mobilität, Wohnkosten, Grünflächenanteil und wirtschaftlicher Dynamik erreicht Hannover Spitzenwerte.

Hannover behauptet Spitzenposition beim Radverkehr

Im ADFC-Fahrradklimatest 2024 verbessert sich Hannover auf den zweiten Platz im Großstädtevergleich und erhält die beste Bewertung seit Beginn der Befragungen. Besonders hervorgehoben werden darin die Fahrradmitnahme im ÖPNV, der Spaßfaktor und das zügige Vorankommen. Alle drei Werte liegen 0,8 Schulnoten über dem Großstädteschnitt.

Die Erhebung „Mobilität in Deutschland (MiD) 2023/2024“ zeigt ebenfalls einen klaren Trend:

  • plus 4 Prozentpunkte mehr Wege mit dem Fahrrad seit 2017
  • 23 Prozent Radanteil: der Spitzenwert gemeinsam mit Bremen
  • minus 4 Prozentpunkte beim motorisierten Individualverkehr
  • Beim Arbeitsweg liegt das Fahrrad mit 33 Prozent erstmals vor dem Pkw (31 Prozent).

Die Pkw-Dichte bleibt mit 407 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner*innen eine der niedrigsten im Großstädtevergleich.

Moderate Mieten, stabile Wohnraumsituation

Hannover bleibt im Vergleich zu anderen Großstädten ein relativ günstiger Wohnstandort.

  • Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt mit 7,61 €/m² deutlich unter dem Schnitt der 15 größten Städte (8,35 €/m²).
  • Im Vergleich zu München, Frankfurt oder Stuttgart bleibt Hannover klar erschwinglicher.

Nur 37 Prozent der Siedlungsfläche sind Wohnbauflächen – einer der niedrigsten Werte im Großstädtevergleich. Gleichzeitig verfügt Hannover über überdurchschnittlich viele Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen (26 Prozent) sowie mit 4,7 Prozent über den höchsten Anteil an Kleingartenflächen in deutschen Großstädten.

Erfolgreiche Mobilitäts- und Energiewende

Ein hoher Anteil neuer Gebäude wird bereits mit nachhaltiger Wärme versorgt:

  • 18 Prozent der Gebäude aus der Baualtersklasse 1990–2009 nutzen Fernwärme
  • Ab 2010 sind es sogar 30 Prozent, das ist deutlich mehr als im Großstädteschnitt

Diese Entwicklung unterstützt die kommunalen Klimaziele und die strategische Wärmeplanung der Stadt.

Hohe Lebensqualität durch Grün und Freizeitflächen

Mit 11 Prozent Grünflächenanteil an der Stadtfläche belegt Hannover weiterhin Platz 1 im Großstädtevergleich. Die große Menge an Grün- und Erholungsräumen prägt das Wohlbefinden maßgeblich.

Starker Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort

Hannover bleibt ein dynamischer Arbeitsmarkt:

  • plus 19 Prozent mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort seit 2014
  • plus 16 Prozent am Wohnort
  • hohe wirtschaftliche Stabilität durch große Branchenvielfalt und starke Messewirtschaft

Bildung, Familie und Soziales

Weitere Kennzahlen weisen Hannover als leistungsfähigen und sozialen Standort aus:

  • höchster Anteil alleinerziehender Väter im Großstädtevergleich (19 Prozent)
  • 35 Prozent der Schüler*innen besuchen ein Gymnasium (Großstädteschnitt: 31 Prozent)
  • In der medizinischen Versorgung besitzt Hannover den höchsten Anteil kinderärztlicher Betten (6 Prozent).

Tourismus wächst – trotz weiterhin niedriger Auslastung

Hannover verzeichnet neue Rekordwerte:

  • 22 Prozent mehr Betten seit 2019
  • drei Prozent mehr Gästeankünfte
  • zwei Prozent mehr Übernachtungen (1,44 Mio. bzw. 1,18 Mio.)

Die Auslastung liegt mit 38 Prozent weiterhin auf dem niedrigsten Niveau der Großstädte – ein Hinweis darauf, dass Hannover trotz steigender Zahlen kein typischer Tourismus-Hotspot ist.

Sicherheit und Kriminalität: gemischtes Bild

Die Stadt weist mehrere erhöhte Kriminalitätsbereiche auf, unter anderem im Cybercrime, bei Fahrraddiebstählen und Gewaltkriminalität. Gleichzeitig zeigt Hannover überdurchschnittliche Aufklärungsquoten, insbesondere im Bereich der Straßenkriminalität (Platz 3).

Hannover bleibt „normal“ – und genau das ist eine Stärke

Der Lagebericht betont, dass sich viele Indikatoren im soliden Mittelfeld bewegen. Diese „Normalität“ wird von der Bevölkerung ausdrücklich als Standortvorteil gesehen:
Ein moderates Preisniveau, viel Grün, gute Mobilität und ein entspanntes urbanes Lebensgefühl sorgen für eine hohe Zufriedenheit. Hannover präsentiert sich damit als lebenswerte, stabile und ausgewogene Großstadt mit guten Perspektiven.

Lagebericht erscheint seit 25 Jahren

Der Lagebericht zur Stadtentwicklung erscheint seit 25 Jahren regelmäßig als zentrales Monitoringinstrument der Landeshauptstadt Hannover. Er wird vom Fachbereich Planen und Stadtentwicklung herausgegeben und vergleicht Hannovers Entwicklung in über einem Dutzend Themenfeldern – von Wohnen und Mobilität über Wirtschaft, Bildung und Soziales bis hin zu Klima, Sicherheit und Finanzen mit den 15 größten deutschen Städten. Der Bericht liefert belastbare Daten, zeigt Trends auf, bewertet Fortschritte und identifiziert Handlungsbedarfe. Mit seiner jährlichen Veröffentlichung bietet er Politik, Verwaltung, Stadtgesellschaft und Fachöffentlichkeit eine transparente Grundlage für Entscheidungen zur zukünftigen Entwicklung Hannovers. 

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