Der Klimawandel ist längst im Alltag spürbar: Hitzetage, Starkregen und Stürme nehmen zu – und machen auch vor dem Straßenraum nicht halt. Besonders Fußgänger*innen sind den Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt. Wenn im Sommer die Sonne bei 35 Grad Celsius auf den Asphalt brennt, steigt die gefühlte Temperatur noch einmal deutlich an.
Basismobilität sicher und attraktiv gestalten
„Es ist völlig klar, dass wir deutlich mehr tun müssen, um die Folgen des Klimawandels erträglich zu machen. Das Zufußgehen darf auch im Hochsommer keine Qual sein“, betont Oberbürgermeister Belit Onay. „Um die Basismobilität nachhaltig zu sichern und attraktiv zu gestalten, braucht es deutliche Veränderungen im Straßenraum.“
Dazu zählen Maßnahmen wie schattenspendende Bäume, breite und komfortable Gehwege sowie sichere Querungsmöglichkeiten. Denn: Der Fußverkehr ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch ein zentraler Bestandteil der Mobilitätswende – und verdient gezielte Förderung.
Hannover und drei weitere Kommunen für Modellprojekt ausgewählt
Die Landeshauptstadt Hannover ist eine von vier Kommunen, die für das bundesweite Modellprojekt „Besseres Klima in Kommunen geht gut“ ausgewählt wurden. Gemeinsam mit Köln, Luckenwalde und Nürtingen nimmt Hannover an dem vom Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e.V.) gestarteten Projekt teil. Es wird im Rahmen der Initiative Mobilitätskultur von der CHRYSANTIL Stiftung gefördert und in Kooperation mit der PHINEO gAG umgesetzt.
Modellquartier Nordstadt
Ziel ist es, Maßnahmen zur Klimaanpassung mit der Förderung des Fußverkehrs zu verknüpfen. Die Nordstadt dient dabei als Modellquartier: Bis Ende 2026 sind unter der Regie von FUSS e.V. verschiedene Aktivitäten geplant – darunter eine Begehung mit der Fachöffentlichkeit (der sogenannte „Geh-Klima-Check“) sowie eine öffentliche Ideenwerkstatt im Frühjahr 2026. Im Sommer desselben Jahres sollen ausgewählte Ideen testweise auf der Straße umgesetzt und anschließend evaluiert werden.
„Ich freue mich sehr, dass Hannover dabei ist. Gemeinsam mit den Fachleuten von FUSS e.V. und hoffentlich vielen engagierten Bürger*innen wird die Stadtverwaltung in den nächsten Monaten einen kritischen Blick auf die Nordstadt werfen. Die Ideenwerkstatt im Frühjahr wird dabei sicher ein Höhepunkt“, so Oberbürgermeister Onay.
Die Stadt sucht Quartiersgeher*innen in der Nordstadt
Alle, die in der Nordstadt wohnen, arbeiten oder regelmäßig zu Fuß unterwegs sind, können sich aktiv am Projekt beteiligen. Gesucht werden Quartiersgeher*innen, die ihre Beobachtungen im Alltag dokumentieren und Ideen für Verbesserungen einbringen.
Interessierte können sich bis Dienstag, 12. August, unter der Mailadresse 66.22.5.Fussverkehr@hannover-stadt.de bei der Fußverkehrsbeauftragten der Stadt anmelden.
Schulung und erste Begehung im August 2025
Die Quartiersgeher*innen erhalten vom Projektteam eine Einführung sowie eine Vorlage zur strukturierten Dokumentation. Die Schulung und erste Begehungen finden noch im August 2025 statt.
„Ich bin mir sicher, dass wir aus diesem Projekt wichtige Erkenntnisse gewinnen und danach noch gezielter in die Förderung des Fußverkehrs investieren können“, erklärt Onay abschließend.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Website von FUSS e.V.: www.fuss-ev.de/klima-geht-gut