Programm Gedenkstätte Ahlem

1933 – vom Mythos der "nationalen Erhebung"

Vortrag von Prof.in Anette Schlimm Donnerstag, 26. Februar 2026, im Regionshaus: „1933 – Vom Mythos der ‚nationalen Erhebung‘ zur Geschichte vielfältiger Wege in die Diktatur“

"Machtergreifung", "nationale Erhebung", "Revolution" – die nationalsozialistische Propaganda schuf wirkmächtige Deutungsmuster für das Jahr 1933, die eine komplexe Geschichte zu einer Schicksalserzählung machte. Die Forschung nach 1945 konzentrierte sich vor allem auf die Frage, wie die Weimarer Republik in die Diktatur münden konnte und welche Politiker daran beteiligt waren. Erst allmählich rückte die Geschichtswissenschaft von dieser akteurszentrierten Perspektive ab. Inzwischen wird unterstrichen, dass 1933 keine schicksalhafte Zäsur war, sondern das Ergebnis vielfältiger, umkämpfter und historisch offener Prozesse. Gewalt und fragmentierte Öffentlichkeit, Gleichschaltung und Selbstmobilisierung, juristische Aushöhlung und attraktive gesellschaftliche Narrative griffen ineinander und verbanden sich mit Terror und Willkür.

Der Vortrag führt in diese Forschungsgeschichte ein und zeigt, wie ein erweiterter Blick auf 1933 uns heute hilft, Mechanismen der Demokratiegefährdung besser zu verstehen.

Publikationen

  • Regieren in Dörfern. Ländlichkeit, Staat und Selbstverwaltung, ca. 1850-1945, Köln/Weimar/Wien 2023
  • Gespalten zwischen Stadt und Land? Neue Ansätze der Ländlichkeitsforschung und die Perspektiven der Zeitgeschichte, in: Neue Politische Literatur 69 (2024), S. 361-387

Gedenkstätte Ahlem goes Region Hannover

Die Gedenkstätte Ahlem hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Lern- und Bildungsort innerhalb der Region Hannover entwickelt. Zu unseren Kernaufgaben gehört, neben Führungen und Workshops in unserer Dauerausstellung und dem Außengelände, die Durchführung und Weiterentwicklung unseres bereits seit vielen Jahren etablierten und beliebten Veranstaltungsprogramms. Die halbjährig wechselnden thematischen Schwerpunkte werden bisher sowohl im Regionshaus in Hannover als auch in der Gedenkstätte Ahlem durchgeführt.

Seit 2022 haben wir unser Veranstaltungsportfolio zudem um die Reihe „Nachspielzeit“ erweitert, die in Kooperation mit und in den Räumlichkeiten vom SV Arminia Hannover stattfindet. Die Veranstaltungen dieser Reihe beschäftigen sich mit gesellschaftspolitischen Themen im Kontext von Fußball und sollen die Verbindungslinien zwischen dem Volkssport Fußball, dem Mikrokosmos Stadion und gesamtgesellschaftlichen Phänomenen ziehen. Teil des Konzeptes ist, dass alle Veranstaltungen in der Vereinsgaststätte des SV Arminia Hannover stattfinden, in authentischer, ungezwungener Atmosphäre, um ein niederschwelliges Bildungsangebot in die sportbegeisterten Teile der Gesellschaft zu transportieren.

Wir möchten allen Regionskommunen gerne zukünftig die Möglichkeit bieten, Veranstaltungen, die an Sonntagen bei uns in der Gedenkstätte stattfinden, bei Ihnen vor Ort durchführen zu können, ohne das Ihnen hierfür Kosten entstehen.

Damit wollen wir einerseits interessierten Personen eine mitunter beschwerliche Anreise in die Stadt Hannover ersparen und andererseits als Gedenkstätte der Region Hannover den 20 Umlandgemeinden die Möglichkeit geben, auf bestehende Bildungsangebote zurückgreifen zu können. Unser Ziel ist es, etwas zum Diskurs zu historischen oder gesellschaftspolitischen Themen vor Ort beitragen zu können.

Als Spielorte für unsere wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen eignen sich verschiedenste Orte:

  • Sitzungsräume im Rathaus
  • Volkshochschulen
  • die Schulaula
  • das Kulturzentrum
  • und vieles mehr

Für Veranstaltungen aus unserer Reihe „Nachspielzeit“ empfehlen wir Orte, an denen Menschen mit einer Affinität zu Sport erreicht werden können, wie zum Beispiel die Sportkneipe, Vereinsgaststätte o.ä.

Sollte dieses Angebot Ihr Interesse geweckt haben,

bitten wir Sie herzlich, mit uns Kontakt aufzunehmen unter: gedenkstaette@region-hannover.de.

Termine

26.02.2026 ab 19:00 Uhr

Ort

Haus der Region Hannover
Hildesheimer Straße 18
30169 Hannover

Dies ist eine Veranstaltung mit freiem Eintritt

Vortrag von Prof.in Anette Schlimm: Vom Mythos der "nationalen Erhebung" zur Geschichte vielfältiger Wege in die Diktatur
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