Robert Leinert

Erinnerung an einen Demokraten

Anlässlich des 100. Jahrestages der Wahl Robert Leinerts zum ersten demokratischen Stadtoberhaupt Hannovers wurde dem Politiker am 13. November auf dem Stadtfriedhof Stöcken gedacht. 

Theda Pracht und Jenny Dohr, Urenkelinnen von Robert Leinert, mit Oberbürgermeister Stefan Schostok

Das Leben und Wirken des ersten sozialdemokratisch gewählten Oberbürgermeisters von Hannover wurde nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Stefan Schostok durch einen Vortrag von Prof. Dr. Bernd Faulenbach unter dem Titel "Robert Leinert – Zu seiner Bedeutung in der Revolution 1918/19" gewürdigt. Anschließend wurden am Grab Leinerts Blumen niedergelegt. An der Veranstaltung nahmen auch Urenkelinnen Leinerts, Theda Pracht und Jenny Dohr, teil.

Über Robert Leinert 

Prof. Dr. Bernd Faulenbach istVorsitzender des "Vereins gegen Vergessen− Für Demokratie"

Der aus Dresden stammende Robert Leinert (1873 bis 1940) kam 1900 nach Hannover und übte bis 1918 das Amt des sozialdemokratischen Parteisekretärs für die Provinz Hannover aus. 1918 wurde die Republik ausgerufen und die Monarchie abgesetzt. Am 13. November 1918 wurde Leinert von den Mitgliedern des Magistrats und den Bürgervorstehern einstimmig als Nachfolger des geflüchteten Stadtdirektors Heinrich Tramm zum Stadtoberhaupt gewählt. Robert Leinert zog als erster sozialdemokratischer Oberbürgermeister in das hannoversche Rathaus und läutete den Beginn eines demokratisch gewählten Stadtrats ein. In dieser Position war er heftigen Angriffen seiner politischen Gegner ausgesetzt und wurde schließlich von der bürgerlichen Opposition gestürzt und 1925 in den Ruhestand versetzt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entzog man ihm seine Pension und inhaftierte ihn für einige Zeit. Im Alter von 67 Jahren starb Leinert am 10. Februar 1940 in Hannover. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Stöcken.