Kranzniederlegung

Gedenken an die Pogromnacht 1938

Zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938, die sich in diesem Jahr zum 80. Mal jähren, haben Oberbürgermeister Stefan Schostok und Regionspräsident Hauke Jagau am 9. November 2018 gemeinsam einen Kranz am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Roten Reihe niedergelegt.

Kranzniederlegung am Mahnmal der "Neuen Synagoge" in der Roten Reihe

Der 9. November ist für Deutschland ein besonderer "Schicksalstag": An diesem Datum geschahen eine Vielzahl historischer Ereignisse, die politische und gesellschaftliche Wendepunkte in der deutschen Geschichte darstellen (u.a. Novemberrevolution 1918, Mauerfall 1989). 2018 jährt sich die Pogromnacht zum 80. Mal: Auch in Hannover wurden an diesem Tag im Jahr 1938 Einrichtungen der jüdischen Gemeinden sowie jüdische Geschäfte und Privatwohnungen angegriffen, die Neue Synagoge niedergebrannt, Menschen verhaftet, verschleppt und ermordet. Daher wird seit vielen Jahren am 9. November in der Roten Reihe mit einem stillen Gedenken an die Opfer der Pogromnacht erinnert.

Erinnerung an die Geschwister Grünspan

Im Innenhof des Mahnmals ist eine Platte mit dem Davidstern und zwei Daten eingelassen, die an die Einweihung (15. September 1870) und an die Zerstörung (9. November 1938), symbolisiert durch einen Riss im Mauerwerk, erinnern

Nach dem einführenden Totengebet "El male rachamim" durch Assaf Levitin, dem Kantor der liberalen jüdischen Gemeinde, beteiligten sich auch 2018 Schülerinnen und Schüler der Heisterbergschule an der Gedenkveranstaltung. In einem Vortrag erinnerten sie an die Geschwister Herschel und Esther Grünspan, die in der Burgstraße lebten. Herschel hatte am 7. November 1938 in Paris den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath erschossen. Diese Tat nutzen die Nationalsozialisten als Legitimation für die Zerstörung von Synagogen, Einrichtungen und Geschäften in der Pogromnacht.

Im Anschluss legten Oberbürgermeister Stefan Schostok und Regionspräsident Hauke Jagau gemeinsam mit Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, Kultusminister Grant Hendrik Tonne sowie Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinden, Kirchen und Parteien Kränze nieder. Assaf Levitin beendete die Veranstaltung durch das Gebet "Kaddish".