Die Teilnehmenden sind im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in diversen niedersächsischen Einrichtungen tätig. Unter der Trägerschaft der Türkischen Gemeinde Niedersachsen e.V. durchlaufen sie regelmäßige Seminarwochen. In diesem Rahmen besuchten sie im Januar nun das ZeitZentrum Zivilcourage, um sich mit der Geschichte Hannovers im Nationalsozialismus zu beschäftigen und darüber zu diskutieren, was sie mit ihrem Leben heute zu tun hat.
Nach einer kurzen Einführung in die Entstehung des Lernortes, seine Module und das dahinterliegende Konzept folgte eine erste inhaltliche Annäherung. Die Teilnehmenden tauschten sich angeregt durch Impulsfragen über ihre eigenen Erfahrungen aus, bspw. „Wird in deiner Familie über den Nationalsozialismus gesprochen?“.
Für einen zweiten Teil des Workshops bildeten sich drei Kleingruppen: Eine erste Gruppe beschäftigte sich mit den Lebensgeschichten von Menschen, die während des Nationalsozialismus in Hannover lebten oder für die Hannover ein Zwangsort war. Eine andere Gruppe besuchte das interaktive Jugendzimmer. Dort erkundete sie die Geschichte von Bex und diskutierte über die Zusammenhang von Sprache und Diskriminierung. Die letzte Gruppe nahm an einem moderierten Stadtrundgang teil, dessen Schwerpunkt auf Stolpersteinen für junge Menschen aus Hannover lag. Anhand von historischen sowie aktuellen Stadtkarten Hannovers sollten die Stolpersteine von den FSJler*innen selbstständig gefunden werden, sodass sie anschließend etwas über die Schicksale der Personen erfuhren.
Für einen letzten Teil des Workshops kamen alle Teilnehmenden noch einmal für eine Diskussionsrunde zusammen. In sich wechselnden Gruppen reflektierten sie die Erfahrungen des Vormittags und sprachen darüber, was Geschichte und Erinnern heute bedeutet, was Zivilcourage bedeutet und welche Zukunftsvisionen im Hinblick auf die Gesellschaft sie haben.
Seit Oktober letzten Jahres finden Workshops mit Schulklassen und FSJler*innen-Gruppen statt. Teile der Ausstellung wurden dazu simuliert. Das Jugendzimmer ist bereits vollständig eingebaut. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden pädagogische Methoden entwickelt und erprobt.