Mit 10 ungewöhnlichen Fahrzeugen auf Stadttour

Kanu

Hannover ist in der glücklichen Lage, gleich zwei Stadtflüsse, einen Kanal und einen großen See zu haben. Mit dem Kanu lässt sich auf diesem citynahen Wasser-Quartett in aller Seelenruhe auf große und kleine Stadtrundfahrt gehen – auf dem Blauen mitten im Grünen und trotzdem fernab vom Verkehr und Trubel drum herum.

Herumstromern auf der Leine

Bei zahlreichen Bootsverleihern in Hannover und entlang der Flüsse Ihme und Leine kann man stunden- oder tageweise Kanus für eine entspannte Paddeltour durch die Stadt anmieten. Der vielleicht beste Startpunkt für einen Stadtausflug auf der ruhig durch Hannover fließenden Leine befindet sich ganz in der Nähe des Bootshauses des Hannoverschen Kanu-Clubs (HKC) am Westufer des Maschsees. Am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 2 gegenüber vom Parkplatz vor dem Sportleistungszentrum am Olympiastützpunkt Niedersachsen kann man sich beim Bootsverleih am Allerhorn (www.allerhorn.de) das passende Kajak oder den Kanadier ausleihen. Vor dort sind es nur wenige Meter bis zur Ein- und Aussetzstelle am Leine-Wehr, vis-à-vis vom 1921 in Betrieb genommenen Wasserkraftwerk "Schneller Graben" (das mächtige Klinkerhaus am linken Ufer, das sich im immer wärmer werdenden Sonnenlicht in ein toskanisches Wasserschloss zu verwandeln scheint).

Auch die "Hannover Rundtour" vom Veranstalter www.leine-erlebnis.de startet dort und kann täglich ab zwei Personen gebucht werden. Ein Angebot für Gruppen mit anschließendem Grillfest ist am Endes dieses Artikels zu finden.

Flussabwärts geht es mit einer leichten Strömung in Richtung City – immer im Schatten von Bäumen und Büschen am Ufer und vorbei am Stadionbad, dem großen Hotel am Nordufer des Maschsees und "Loretta’s Biergarten" bis zum nächsten Leine-Wehr am Niedersächsischen Landtag und dem Platz der Göttinger Sieben. Bereits am Waterloo Biergarten muss das Boot aus dem Wasser gehoben und durch die Unterführung am Hohen Ufer entlang bis zur Einsetzstelle schräg gegenüber des Historischen Museums getragen werden. Jetzt folgt die Leine zur Rechten der Altstadt und zur Linken der mehrspurigen Autostraße am Leibnizufer. Nach den drei Brücken am Marstall und der Brühlstraße knickt der Wasserweg im 90 Grad-Winkel nach links in die Calenberger Neustadt und überrascht mit idyllischer Ruhe und malerischen Winkeln inmitten der dicht bewohnten Innenstadt. Nach einer ruhigen Fahrt entlang alter Bäume und bildschöner Häuser mit eigenen Bootsstegen endet die Stadttour auf dem Wasser standesgemäß beim Beachclub "Strandleben" am Fährmannseck, wo die Leine sich wieder mit dem zweiten Stadtfluss Ihme vereint.

Spritztour auf der Ihme

Ein idealer Startpunkt für eine Paddeltour auf der Ihme ist wieder der Bootsanleger am Maschsee-Wehr, von wo ja Leine und Ihme getrennte Wasserwege gehen. Während die Leine geradewegs auf die Innen­stadt zuläuft, schlängelt die Ihme sich gemütlich durch den Schnellen Graben vorbei an Stadion (HDI Arena) und Schützenplatz, weiter in Richtung Schwarzer Bär mit dem Ihmezentrum in Linden und dann entlang der saftig-grünen und mitunter dicht bewachsenen Ihme-Wiesen bis zum Leine-Dreieck, wo die Ihme mit der aus der Innen­stadt heran fließendem Leine wieder auf­ein­ander trifft. Die Fährmannswiese am Bootsanleger hinter der Justus-Garten-Brücke ist ein ideales Plätzchen für ein Picknick mit Grill im Grünen. Wem eher der Sinn nach Strand steht, der findet in der nahe gelegenen Beach­bar mit etwas Glück sogar noch einen freien Liege­stuhl direkt am Fluss mit Sonnenscheinblick auf die Dornröschenbrücke.

Wellenreiten auf dem Mittellandkanal

Auf seinem Weg von Westen nach Osten durchquert die mit 325,3 Kilometern längste künstliche Wasserstraße in Deutschland auch Hannover an der nördlichen Innenstadtgrenze. Sie verbindet nicht nur den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Elbe-Havel-Kanal und die Flüsse Weser und Elbe dazwischen, über den Stichkanal Hannover-Linden gibt es auch eine Anbindung zu den hannoverschen Stadtflüssen Ihme und Leine. Die vielleicht beste und auch schönste Stelle, das Kanu am Mittellandkanal zu Wasser zu lassen, ist der Yachthafen im Stadtteil List. Parkplätze gibt es auf beiden Seiten der Kanalbrücke am Ende der Tannenbergallee und Einsetzstellen an beiden Uferseiten beim Hafen. Von dort aus sind die anderen Kanalbrücken stets in Sichtweite und eignen sich gut als Orientierungspunkt für das nächste Etappenziel für die ruhige Paddeltour auf dem stillen Wasser – die ja bekanntlich tief sind und auch reichlich in Bewegung geraten können, wenn wieder mal einer der dicken Pötte still aber unheimlich fix für Wellengang sorgt.

Drum aufgepasst: die großen Frachtschiffe und auch die kleineren Ausflugsboote haben immer (!) Vorfahrt. Neben dieser wichtigen Regel müssen Paddler weitere Anordnungen beachten, denn der Kanal ist eine Wasserstraße und es gilt daher die Binnenschiffartsstraßenordnung. Das heißt zum Beispiel: Rechts fahren, links überholen. Zur eigenen und der Sicherheit anderer sollte auf dem Wasser immer auf den Verkehr geachtet werden. Zudem sind Schwimmwesten oder zumindest Warnwesten zu tragen – in knalligen Farben, damit die Kapitäne auf den großen Schiffen die Paddler in den kleinen Booten schon vom Weiten sehen.

Sonnenbad auf dem Maschsee

Lust auf ein romantisches Sektfrühstück oder ein entspanntes Sonnenbad auf dem Wasser? In Hannover ist nichts leichter als das – und zwar auf dem Maschsee nur einen Steinwurf entfernt vom Neuen Rathaus am südlichen Rand der Innenstadt! Die Paddel-, Ruder- oder Tretboote für den Vergnügungsausflug mit ungestörtem Panoramablick aufs Blaue und ins Grüne können für wenige Euro stundenweise in der Saison von Ende März bis Mitte Oktober in der Yachtschule Hannover am Rudolf von Bennigsen Ufer (Telefon: 0511-806 05 34) angemietet werden.

Übrigens, sogar im Erlebnis-Zoo Hannover kann man eine abenteuerliche Bootstour gehen: auf dem Flusslauf in der Themenwelt "Sambesi" fahren kleine und große Besucher lautlos durch eine afrikanische Landschaft und immer ganz nah vorbei an Flusspferden und Flamingos!

Gruppenarrangement

Kanuerlebnis: Die Hannover Rundtour

Erkunden Sie die grünen Seiten Hannovers mit dem Kanu.

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(Veröffentlicht am 22. Mai 2019)