Erlebnis-Zoo Hannover

Hoffnung auf Nachwuchs bei den Eisbären

Annährung im Wasser

Ist die Eisbärin Milana trächtig? Der Erlebnis-Zoo Hannover hat vorsorglich eine Wurfhöhle vorbereitet. Der Bauchumfang der Eisbärin verrät nichts – Milana war schon immer sehr rundlich. Ob Ende des Jahres im Erlebnis-Zoo Hannover erstmalig Eisbär-Nachwuchs zu erwarten ist, bleibt daher ihr gut verpacktes Geheimnis. Doch es besteht Hoffnung.

Im Februar hatten Milana (10) und Sprinter (12) ein erstes Rendezvous in Yukon Bay, von da an waren sich die beiden außerordentlich zugewandt. Ob eine der Begegnungen Folgen hat oder nicht: Vorsorglich wurde eine Wurfhöhle hinter den Kulissen vorbereitet – und Milana zieht sich seit einigen Tagen dorthin zurück. Tatsächlich werden die meisten Eisbären im November oder Dezember geboren. Aber da es keinen Schwangerschaftstest für Ursus maritimus gibt, heißt es: Abwarten.

Gewichtszunahme könnte ein Indiz sein

Seit der Paarung hat Milana diverse Kilo zugelegt, mittlerweile wiegt sie stolze 330 kg. Das könnte darauf hindeuten, dass sie tragend ist: Eisbärinnen legen sich ein Fettpolster zu, damit sie die langen Wochen ohne Futter in ihrer Wurfhöhle überstehen können. Milana ist jedoch bei den Tierpflegern für ihren guten Appetit bekannt. Die Gewichtszunahme ist daher leider kein sicheres Zeichen einer Trächtigkeit.

Mehr Ruhe für Eisbärin Milana

Dennoch bleibt Milana ab jetzt erst einmal hinter den Kulissen, wo ihr der abgetrennte Mutter-Kind-Bereich und die Wurfhöhle zur Verfügung stehen. Um jegliche Störung im Fall der Fälle auszuschließen, wurde auf der südlichen Seite der Eisbärenanlage zusätzlich eine Schallschutzwand direkt vor der Tür zum Mutter-Kind-Bereich installiert.

Zarte Hoffnung, aber hohe Risiken

"Wir wissen nicht, ob Milana tragend ist", erklärt der Zoodirektor Andreas M. Casdorff, "aber der Erlebnis-Zoo möchte einen Beitrag zum Erhalt der bedrohten Tierart leisten und wir hoffen es daher sehr." Eine Hoffnung, die der Zoo gleich relativiert: "Es wäre Milanas erster Nachwuchs und sie wäre eine unerfahrene Mutter. Die Jungtier-Sterblichkeit ist auch im Freiland leider hoch", berichtet der Zoologische Leiter Klaus Brunsing. Bei der Geburt sind Eisbären nicht größer als ein ausgewachsenes Meerschweinchen. Sind sie schwach oder gar krank, kommt es vor, dass die Mutter ihren Nachwuchs frisst. "So ist die Natur, niemand von uns kann oder wird da eingreifen", so Brunsing.

Die Eisbären – eine stark bedrohte Tierart

Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN. Der Bestand ist als "gefährdet" eingestuft. In der Arktis leben nur noch etwa 20.000-25.000 Eisbären. Nach Einschätzung der IUCN wird die Bestandsentwicklung des Eisbären als rückläufig eingestuft. Der Erlebnis-Zoo Hannover beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Eisbären, um die Tierart langfristig zu erhalten und für den Schutz des Lebensraumes zu sensibilisieren.

(Veröffentlicht am 29. Oktober 2019)

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