Das gesamtstädtische Einsparziel liegt bei über 120 Mio Euro und da wird auch die Stadtbibliothek ihren Teil zu beitragen. Wie der aktuellen Drucksache zu entnehmen ist, ist ein sogenannter Bibliotheksentwicklungsplan vorgesehen. Prof. Dr. Tom Becker, Direktor der Stadtbibliothek, dazu:
„Die gegenwärtigen Herausforderungen machen es unerlässlich, die Stadtbibliothek Hannover über einen Bibliotheksentwicklungsplan 2030 zukunftssicher aufzustellen und innovativ weiterzuentwickeln. Für dieses leistungsstarke kommunale Angebot im Kultur- und Bildungssektor muss gewährleistet sein, dass es auch in den nächsten Jahren weiterhin ein Dienstleistungsspektrum anbieten kann, welches in gebotener Breite eine niedrigschwellige Versorgung mit Medien garantiert. Es muss sichergestellt bleiben, dass sie als Bildungspartnerin u.a. Kinder- und Jugendliche im formalen wie informellen Lernen mit Vermittlungsangeboten kompetent begleiten kann. Dies wird umso wichtiger, als das gerade in der Breite der Stadt soziokulturelle Einrichtungen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen verstärkt nach Räumen und verlässlichen Kooperationspartner*innen für generationenübergreifende wie zielgruppenspezifische Angebote suchen, die sie nicht alleine stemmen können.“
Das Bibliothekssystem mit seiner starken Zentralbibliothek und den dezentralen Stadtteilbibliotheken muss ertüchtigt werden: Neben technischen Aspekten gilt es dabei den jeweiligen ‚Raum‘ ganzheitlich zu betrachten: neue Herausforderungen, nicht nur aus der Stadtgesellschaft, erfordern adäquate Orte zum Lernen, Verweilen und Arbeiten. Stichworte in diesem Zusammenhang sind vor allem die Gestaltung attraktiver dritter Orte in unterschiedlichen Zonierungen, je nach Standort anders. Der Wille, die Stadtteilbibliotheken anders zugänglich zu machen und nicht nur die Zentralbibliothek in der Hildesheimer Straße zu einem modernen Co-Learning-Space auszubauen, stehen lediglich auf den ersten Blick im Gegensatz zu den Herausforderungen aus Haushaltssicherungskonzept (HSK) X, in dem vordringlich die Gebührenstruktur im Fokus liegt.
Tom Becker: „Eine notwendige Konsolidierung aber wird das jetzige System in seiner Breite modifizieren müssen – u.a. wenn Spielraum für Innovation und Weiterentwicklung geschaffen werden soll. Gegebene Voraussetzung hierfür ist ein vertrauensvolles und ergebnisoffenes Zusammenspiel von Politik, Personalrat, Dezernat Kultur und Fachbereich Bibliothek.“
In der Stadtbibliothek liegen - u.a. auch durch Vorgaben aus Stadtrat und Kulturentwicklungsplan - bereits Bausteine vor, die in einem solchen Prozess aufgegriffen werden müssen. Mit den Überlegungen zu BibliothekPlus (Öffnungszeiten mit eingeschränktem oder ohne Service) und zum Co-Learning-Space Stadtbibliothek Hildesheimer Straße sind dies die (Zwischen)Ergebnisse aus dem gerade laufenden partizipativen Prozess um die Weiterentwicklung der Zentralbibliothek, die am kommenden Montag, dem Tag der Bibliotheken, in der Stadtbibliothek präsentiert werden. Die Veranstaltung beginnt am 24. Oktober um 17:00 Uhr.