Krankheitserreger

Durchfallerkrankung durch Rotaviren

Überwiegend jüngere Menschen sind von einer Infektion betroffen, eine Ausbreitung kann nur strikte Befolgung von Hygienemassnahmen verhindert werden.

Rotaviren verursachen eine weltweit auftretende Durchfallerkrankung, die vor allem Säuglinge und Kleinkinder, aber auch ältere Menschen betrifft. Die Viren werden mit dem Stuhl ausgeschieden und durch Schmierinfektion, aber auch durch verunreinigtes Wasser und verunreinigte Lebensmittel, übertragen. Die Erkrankungshäufigkeit ist in den Wintermonaten am größten, weil das Virus in geschlossenen Räumen, speziell auch bei trockener Raumluft, besonders leicht übertragbar ist. Bereits 10 Viruspartikel reichen aus, dass ein Kind erkrankt. Hauptansteckungsquelle ist der Mensch. Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung beträgt 1 bis 3 Tage.

Krankheitszeichen
Die Erkrankung beginnt plötzlich mit wässrigen Durchfällen und Erbrechen. Im Stuhl findet man oft Schleimbeimengungen. Fieber und Bauchschmerzen können auftreten. Die Krankheitszeichen bestehen in der Regel 2 bis 6 Tage. Kompliziert sind die Erkrankungen, in deren Verlauf es zur Austrocknung kommt. Diese kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen. In der Regel ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten ausreichend.
Eine Ansteckungsfähigkeit besteht während des akuten Krankheitsstadiums und solange das Virus mit dem Stuhl ausgeschieden wird. In der Regel erfolgt eine Virusausscheidung nicht länger als 8 Tage, in Einzelfällen wurden jedoch auch Virusausscheidungen bis zu 30 Tagen beobachtet.

Vorbeugende Maßnahmen
Die Ausbreitung von Rotavirus-Infektionen kann nur durch das strikte Befolgen konsequenter Hygienevorschriften verhindert werden. Ziel ist es, den Übertragungsweg zu unterbrechen. Die Händehygiene muss besonders beachtet werden.
In der häuslichen Pflege ist nach dem Toilettengang oder einem Windelwechsel gründliches Händewaschen, möglichst mit anschließender Desinfektion, erforderlich. Bei einem Windelwechsel sollen zusätzlich Einweghandschuhe getragen werden. Für Kontaktpersonen sind keine weiteren besonderen Maßnahmen erforderlich. Benutzte Einwegwindeln und –handschuhe dürfen nur, zusätzlich z. B. in einer Plastiktüte verpackt, in den Hausmüll entsorgt werden. Textilwindeln sind ebenso wie mit Stuhl oder Erbrochenem beschmutzte Wäsche im Kochwaschgang bei 95° C zu waschen.
Das Virus bleibt auf Oberflächen oder an Händen lange infektionsfähig. Zur Desinfektion von Flächen wie der Toilette oder des Wickeltischs sind nur Präparate mit nachgewiesener Viruswirksamkeit zulässig. Zur Hände-desinfektion sind Präparate auf der Basis von Chlor oder bestimmten Alkoholen anzuwenden.
Nach dem Infektionsschutzgesetz dürfen Personen, die im Lebensmittelbereich oder Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind, und Kinder unter 6 Jahren, die an einer Durchfallerkrankung durch Rotaviren erkrankt oder dessen verdächtig sind, ihrer Tätigkeit nicht nachgehen bzw. eine Gemeinschaftseinrichtung nicht besuchen. Der Krankheitsverdacht und die Erkrankung müssen dem Arbeitgeber bzw. der Leitung der Einrichtung gemeldet werden.