Best Practice Beispiele - Hannover.de

Internationale und transkulturelle Kulturarbeit

Best Practice Beispiele

Sechs geförderte Projekte aus dem Bereich "Internationale und transkulturelle Kulturarbeit".

Gemälde bei den Ukrainischen Kulturtagen 2024

1. Brücken bauen mit Musik

Die Konzertreihe Brücken bauen mit Musik verfolgte das Ziel, musikalische Begegnungen zwischen deutschen und ukrainischen Menschen in Hannover zu ermöglichen. Die Band SVITE gestaltete von Dezember 2024 bis März 2025 sechs Konzertnachmittage und -abende in verschiedenen Stadtteilzentren und Gemeindesälen. Dabei wurden bewusst Räume gewählt, die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen offenstehen und leicht zugänglich sind. Den Musiker*innen ist es ein Anliegen, bei ihren Auftritten und Konzerten den Reichtum und die Vielfalt ukrainischer Musik vorzustellen. Von volkstümlicher Vokalmusik, über anspruchsvolle Werke ukrainischer Komponisten für Bandura und Klavier bis hin zu einem Ausflug in die zeitgenössische Popmusik — ein SVITE-Konzert ist für Überraschungen gut. Die Band SVITE und UNMADA Manfred Kindel präsentierten ein facettenreiches Programm mit ukrainischer Klassik, Volksliedern und Popmusik – alles neu arrangiert in der besonderen musikalischen Handschrift des Ensembles. Die Nachmittage und Abende waren als deutsch-ukrainische Begegnungsveranstaltungen konzipiert, bei denen Musik als verbindendes Element genutzt wurde. Moderationen auf Deutsch und Ukrainisch schufen einen Rahmen für Austausch und Verständnis.

2. Ukrainische Kulturtage in Hannover 15.08-15.09.2024

Der 24. August ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine. Er ist im Land ein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag betonen Ukrainer und Ukrainerinnen die Bedeutung ihrer nationalen Identität, den Stolz auf ihr Land und ihren Wunsch nach Demokratie, Entwicklung und Frieden. Bereits das zweite Jahr in Folge brachte die ukrainische Gemeinschaft der Region Hannover den Bewohnern Niedersachsens die ukrainische Kultur und Traditionen näher. Vom 15. August bis 15. September 2024 drückten Ukrainer*innen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen, ihre Dankbarkeit gegenüber der deutschen Bevölkerung durch eine Reihe vielfältiger Veranstaltungen aus. Die Kulturtage luden ein, die vielfältige Kultur der hier lebenden Ukrainer:innen kennenzulernen, kulturübergreifend in Dialog zu treten, Kompetenzen zu vernetzen und Gemeinsames zu entdecken. Die Kulturtage luden zu einem attraktiven Programm aus Theaterpremiere, Filmen, Fotoausstellungen, Modenschauen, Diskussionen, Konzerten und landestypischen Köstlichkeiten ein. Es war ein schönes Familienfestival mit Musik, Workshops, Spiel und Spaß für Groß und Klein.

3. Fest der Vielfalt vom IIK e. V.

Die IIK e.V. organisiert seit vielen Jahren jährlich ein kulturelles Fest, um Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen zusammenzubringen. Auch 2025 wird das Fest der Vielfalt wieder stattfinden und ein starkes Zeichen für eine offene, demokratische und solidarische Einwanderungsgesellschaft setzen. Im Zentrum stehen vielfältige künstlerische und kulturelle Beiträge, die jeweils für sich sprechen, aber zugleich verbindende Momente schaffen: Es entstehen gemeinschaftliche Erlebnisse, in denen echte, herzliche Begegnungen möglich sind. Die Teilnehmenden erleben, dass sie als Individuen verschieden sein dürfen – und dennoch durch starke soziale Verbindungen miteinander verbunden sind.  Ziel des Projektes ist es, eine lebendige Demokratie aktiv zu fördern, indem der Zugang für alle Menschen unabhängig von Herkunft und/oder sozialem Status offen gestaltet wird. Besonderes Augenmerk liegt auf der Einbindung kleinerer Migrant*innen-Selbstorganisationen, denen konkrete Mitgestaltungs- und Beteiligungsmöglichkeiten geboten werden. So wird nicht nur kulturelle Vielfalt sichtbar gemacht, sondern auch der interkulturelle Austausch sowie der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. Mindestens 50 Vereine und Initiativen sollen aktiv beteiligt werden und durch ihre Beiträge zur Gestaltung des Programms beitragen – ein deutliches Zeichen für gelebte Teilhabe und demokratische Vielfalt.

Das Fest der Vielfalt verdeutlichte die Bedeutung des gemeinsamen Feierns und Zusammenkommens. Es wurde ein deutliches Zeichen gegen rechts und die aktuellen politischen Entwicklungen gesetzt. Neben der wertvollen und engagierten Arbeit der Initiativen – von politischer Bildungsarbeit und Antirassismus-Arbeit über das Initiieren neuer Projekte bis hin zu Empowerment und Unterstützung für die Betroffenen – wurde klar, dass gesellschaftliche Teilhabe Solidarität und gegenseitige Unterstützung erfordert.

 

Fotoausstellung „90 Sekunden“ zum Erdbeben in Hatay

4. Fotoausstellung „90 Sekunden“ zum Erdbeben in Hatay

Eine Hommage an Resilienz und Erbe: Die Fotoausstellung beleuchtet die Auswirkungen des Erdbebens in der Türkei und wirft ein Licht auf die verheerenden Auswirkungen des Erdbebens, das die Region Hatay in der Türkei am 6. Februar 2023 erschütterte. Die eindringliche Ausstellung dokumentiert nicht nur die Zerstörung, sondern ruft auch zur Bewahrung des kulturellen Erbes auf. Das Erdbeben hinterließ tiefe Spuren, nicht nur in den Herzen der Menschen, sondern auch in der historischen Landschaft. Die Ausstellung, die vom 20. März bis zum 10. April 2024 täglich von 10-18 Uhr im Bürgersaal des neuen Rathauses Hannover zu sehen war, dient als Erinnerung an die fragilen Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, bedeutende historische Stätten zu schützen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Initiatorin der Ausstellung, Nermin Avlar, betont: „Wir müssen die Lehren aus der Vergangenheit ziehen und unsere Anstrengungen verstärken, um das kulturelle Erbe und die Zivilisation  zu schützen, das uns verbindet und unsere Identität prägt.” Die Ausstellung ist ein Aufruf zum Handeln, um sicherzustellen, dass die Schönheit und Bedeutung unserer historischen Stätten für kommende Generationen bewahrt bleiben.

5. Fight Racism – März 2025 – von Kim Bashy

Die Veranstaltung fand anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Racial Diskrimination statt und widmete sich insbesondere dem Gedenken an die Proteste in Sharpeville, Südafrika, am 21. März 1960. Mit einem künstlerischen und informativen Austausch wurde Wissen & Kunst/Kultur in einer Veranstaltung mit afro-diasporischen Musik-, Gesangs- und Tanzeinlagen sowie Vorträgen und Videokunst zusammengebracht.
Der ganze Abend hat sich dem Stärken des Bewusstseins über Anti-Schwarzen Rassismus und die Kontinuität von Schwarzem Widerstand in Südafrika als auch in der Diaspora gewidmet. Ziel war es, das historische Bewusstsein für den Schwarzen Widerstand gegen das Apartheidsregime zu stärken und die Kontinuität des Kampfes gegen Anti-Schwarzen-Rassismus und den strukturellen Rassismus bis in die Gegenwart sichtbar zu machen und die Awareness der Teilnehmer*innen über verschiedene Formen von Rassismus zu stärken und BIPoCs eine Plattform zu geben.

6. MAGMA Projekt auf dem 5. Arabischen Theatertreffen Hannover

Im Angesicht einer brodelnden Welt ist Magma das Bild einer verschmelzenden Kraft mit der Hoffnung auf Veränderung. Die 5. Ausgabe des Arabischen Theatertreffens in Hannover wendet sich arabischsprachigen Produktionen aus der Levante zu. Eine krisengebeutelte Region, die ihre Künstler*innen immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. 15 Jahre nach den Bewegungen des Arabischen Frühlings stellt sich aus dem kollektiven Gedächtnis heraus unweigerlich die Frage nach den Geschichten, Erlebnissen, Träumen und Ängsten der Einzelnen. Eine Bewegung, die einst das ganz Große zu denken wagte, kehrt nun zum Individuum zurück und sucht nun Antworten im Individuum. Zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen dem Libanon, Palästina, Syrien und dem Exil Europas zeigten sich die eingeladenen Künstler*innen in ihren verschiedenen ästhetischen Praktiken und Sprachen. Theatererlebnisse, die unsere meist eurozentrischen Betrachtungsweisen im Sinne eines demokratischen Pluralismus offenhalten. Das interdisziplinäre MAGMA PROJEKT ist ein Begegnungsraum, der die Menschen in den Mittelpunkt rückt und damit ein kräftiges politisches Zeichen gesetzt hat und setzt.

Das MAGMA Projekt ist eine Kooperation von theaterwerkstatt hannover und Kulturzentrum Pavillon und wurde auf dem 5. Arabischen Theatertreffen vom 9.-13. April veranstaltet. Es fand in enger Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, Sachgebiet Internationale Kulturarbeit und dem Arabischen Theater Institut (ATI) in Scharjah/Vereinte Emirate statt.

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