Nutzung vorhandener Flächen

Innenentwicklung

Die Nutzung von vorhandenen brachliegenden oder untergenutzten Flächen für Siedlungs- und Verkehrsprojekte.

Das Prinzip der Innenentwicklung

Ein Beispiel für gelungene Innenentwicklung: das Pelikanviertel

„Innen vor außen“ ist eine Forderung bzw. ein Prinzip, dass die Raumordnung schon lange vertritt: bevor neue Flächen, in der Regel am Siedlungsrand und damit außerhalb des bestehenden Siedlungsgefüges, in Anspruch genommen werden, sollen brachliegende oder untergenutze Flächen im Innenbereich herangezogen werden. Dieses Prinzip wird Innenentwicklung genannt. Innenentwicklung bedeutet dabei sowohl die Aktivierung ungenutzter Grundstücke und die Schließung von Baulücken, als auch die Umnutzung und Aktivierung innerstädtischer bzw. -dörflicher Brachen und die Beseitigung von Leerständen.

Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung

Vor dem Hintergrund einer anhaltend hohen Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke ist das im Jahr 2002 ausgerufene Ziel (als Bestandteil der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung), die Flächeninanspruchnahme durch Siedlungs- und Verkehrsflächen von im Jahr 2002 rund 120 ha pro Tag bis zum Jahr 2020 auf maximal insgesamt 30 ha pro Tag bundesweit zu reduzieren, in absehbarer Zeit nicht zu erreichen. Im Bestreben, diese Flächeninanspruchnahme möglichst zu minimieren, kommt der Innenentwicklung hierbei eine Schlüsselrolle zu. Die Innenentwicklung trägt dabei nicht nur dazu bei, die Inanspruchnahme neuer Flächen zu reduzieren, sondern stellt auch hinsichtlich des Erschließungsaufwandes die günstigste Form der Siedlungsentwicklung dar. Darüber hinaus kann sie auch einen Beitrag leisten, einen Bedeutungsverlust von Ortskernlagen gegenüber einer Entwicklung von Baugebieten „auf der grünen Wiese“ zu verhindern. Lebendige Stadt- und Dorfkerne sind Kristallisationspunkte wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, „Visitenkarte“ und wichtige Imageträger.

Die Funktionsweise der Innenentwicklung

Innentwicklung ist jedoch kein „Selbstläufer“, sondern häufig sind Grundstücke im Innenbereich aufgrund von Altlasten, Eigentumsverhältnissen oder gegensätzlichen Entwicklungs- und Vermarktungsvorstellungen „blockiert“. Um die Innenentwicklung in den Kommunen voranzutreiben, ist in der Regel zunächst eine systematische Erfassung von Leerständen und eine Analyse der Nutzungsstruktur erforderlich. Aus diesen Ergebnissen sind dann gemeinsam mit den relevanten Akteuren Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Hierzu bedarf es der Aufstellung von ortsspezifischen Konzepten. Auch um die Bürgerinnen und Bürger sowie örtliche Akteure aktiv in den Prozess der Innenentwicklung einzubinden, fallen Kosten für Beteiligungsverfahren und Öffentlichkeitsarbeit an.

Die Innenentwicklungsrichtlinie

Die Innenentwicklungsrichtlinie der Region Hannover soll dazu beitragen, einen Teil der Kosten für planerische Maßnahmen der Innenentwicklung und Bürger- und Akteursbeteiligung zu finanzieren.