Häufig gestellte Fragen

Mobilitätskonzept: FAQs

Gut zu wissen: Fragen und Antworten mit Details und Hintergründen aus Hannovers Mobilitätskonzept zur zukunftsgerechten Innenstadt.

Hannover auf dem Weg zur zukunftsgerechten Innenstadt. 

Häufig gestellte Fragen rund um das Mobilitätskonzept beantwortet die Landeshauptstadt Hannover auch im Video. 

Weitere Fragen rund um das Mobilitätskonzept beantwortet die Landeshauptstadt Hannover auch im Video. 

Weitere Fragen rund um das Mobilitätskonzept beantwortet die Landeshauptstadt Hannover auch im Video. 

 

Warum braucht Hannover ein neues Mobilitätskonzept für die Innenstadt?

Heute orientiert sich das Konzept an den Menschen und ihrem Bedarf, nicht mehr an den Autos. Die Innenstadt soll für alle Menschen noch lebenswerter werden. Das gelingt, indem neue neuer stadträumliche Qualitäten und mehr Barrierefreiheit entstehen. Zentrale Aufgabe ist, den Fuß- und Radverkehrs sowie den ÖPNV in der Innenstadt zu stärken. „Schwächere“ Verkehrsteilnehmende wie Fuß- und Radverkehr sollen mehr Raum und Sicherheit erhalten. Weniger Kfz-Verkehr bedeutet zudem eine spürbare Reduzierung der Lärm- und Luftschadstoffbelastung.
Die Innenstadt profitiert von mehr Besuchen, begrünte und gestaltete Bereiche laden zum Bummeln ein, ein gutes Image der Innenstadt kommen auch dem lokalen Handel, dem Gewerbe und der Gastronomie sowie der Kultur zu Gute.
Dahinter steht das Handlungsprogramm von "Mitte neu denken - das Innenstadtkonzept 2035" als Grundlage für die Entwicklung einer klimaneutralen, resilienten Innenstadt. 

Ist die „autofreie Innenstadt“ dann wirklich autofrei?

Nein. Autofrei heißt, es ist kein Auto zu viel in der Innenstadt. Dadurch gewinnst die Innenstadt Platz. Die Menschen sind vor allem zu Fuß, mit dem Rad und dem ÖPNV unterwegs. Es bleibt im Konzept sichergestellt, dass Grundstücke für die Anlieger*innen der Innenstadt erreichbar sind. Auch Dienstleistungs- und Lieferverkehr kann passieren. Ebenso ist gewährleistet, dass mobilitätseingeschränkte Personen ihr Ziel erreichen können.

Gibt es dann gar keine Parkplätze mehr in der Innenstadt?

Doch, das Parken bleibt nach dem Konzept möglich. Zwar fallen viele Parkplätze am Straßenrand weg, dafür stehen aber die Parkhäuser und Tiefgaragen weiter zur Verfügung. Es gibt festgelegte Zu- und Abfahrt zu den Parkhäusern. So gibt es weniger Durchgangsverkehr. Und auch die für viele nervige Suche nach einem freien Parkplatz entfällt.

Was passiert dann mit dem freiwerdenden Platz?

Der gewonnene Platz gibt Raum für mehr Lebensqualität in der Innenstadt. Es entstehen neue Möglichkeiten, ihn sinnvoll und gut zu nutzen. Etwa zur Begrünung, für Spiel und Bewegung, für Kultur oder Aufenthalt.

Was macht die Innenstadt künftig für Fußgänger*innen attraktiver?

Entspanntes Flanieren soll über mehr sichere Wege möglich sein. Mehr Ruhe, gestaltete Flächen und neue Angebote geben den Raum den Menschen zurück, den zuvor Parkplätze eingenommen haben. Nach dem Konzept soll ein Netz von Stadt-, Straßen- und Platzräumen mit unterschiedlichen Qualitäten entstehen. Die Attraktivität und Aufenthaltsqualität steigen spürbar.

Was erwartet Radfahrende in der Innenstadt?

Es gibt dann mehr Platz zum Radfahren und zum Abstellen der Räder. Weniger Kfz-Verkehr bedeutet nicht nur mehr Spaß beim Radfahren. Es lässt sich damit auch ein Plus an Sicherheit und mehr subjektives Wohlbefinden erreichen.

Mit Bus oder Stadtbahn  – ändert sich etwas bei der Anfahrt?

Ja. Wer mit dem ÖPNV in die Innenstadt fährt, soll mit einem höheren Maß an Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit rechnen können. Denn deutlich weniger Kfz-Verkehr bedeutet auch, dass vor allem Busse nicht mehr in Staus stehen.

Gibt es ein Leitsystem für den Kfz-Verkehr in die Innenstadt?

Ja. Leicht verständliche Wegweisungs- und Informationssysteme sollen Autofahrer*innen den Weg direkt weisen. Die bleibenden Optionen sind damit gut auffindbar.

Was haben Anlieger*innen und ansässige Geschäftsleute davon?

Die Innenstadt öffnet sich stärker für Menschen anstatt für Autos. Mehr Raum zum Flanieren, für Kultur und Zeitvertreib erhöhen die Frequentierung der City. Hannovers Innenstadt gewinnt an Image, die ansässigen Geschäftsleute profitieren davon. Private Stellplätze für die Anlieger*innen und die Zufahrt von Geschäften durch den Lieferverkehr bleiben nach dem Konzept sichergestellt.

Ist auch ans Klima gedacht?

In der neuen skizzierten „autofreien“ Innenstadt ist die Klimaanpassung mitgedacht. So soll zum Beispiel auch mehr Grün entstehen. Weniger Kfz-Verkehr lässt mehr Ruhe, die Innenstadt gehört wieder den Menschen. Ruhe und entspannte Atmosphäre, Angebote von Gastronomie, Geschäften, Kultur & Co. locken und machen die Innenstadt attraktiver. Die Aufenthaltsqualität steigt. Es entsteht ein lebenswertes Wohn- und Arbeitsumfeld in der Innenstadt.

Wie sollen sich die Parkplätze in Hannovers Innenstadt entwickeln?

Aktuell gibt es in der Innenstadt rund 9.630 Stellplätze in öffentlichen Parkhäusern oder Tiefgaragen, etwa 3.843 im öffentlichen Straßenraum und grob geschätzt circa 5.800 auf privaten Grundstücken. Angedacht ist, die Plätze am Straßenrand nahezu vollständig herauszunehmen. Das entlastet die Innenstadt vom Suchverkehr nach Parkplätzen. Dadurch erhöht sich die Aufenthaltsqualität und die Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr verbessern sich. Wie viele Parkplätze am Straßenrand tatsächlich wegfallen, ist abhängig von den konkreten, anstehenden Detailplanungen.
Frei werdende Flächen am Straßenrand sollen umgenutzt werden für Radabstell-Anlagen, Sharing-Angebote etwas für Leihfahrräder, On-Demand-Verkehre und urbane Logistik.

Können mobilitätseingeschränkte Personen weiterhin mit dem Auto in die Innenstadt und dort parken?

Ja. Grundsätzlich bleibt die Innenstadt mit dem Auto erreichbar. Sie soll allerdings nach dem Konzept weniger freizügig befahrbar sein, Parken soll sich in den Parkhäusern konzentrieren. Für mobilitätseingeschränkte Personen wird es demnach auch zukünftig ausreichend Parkplätze am Straßenrand geben. Angedacht ist, dass die Zahl der Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Personen gegenüber heute sogar steigt. Das ist möglich durch die freiwerdenden Flächen anderer Straßenrand-Parkplätze.

Ist auch der Lieferverkehr berücksichtigt?

Ja. Nach dem Konzept soll es künftig in der Innenstadt mehr Möglichkeiten für das Beliefern und Laden in Lieferzonen von Geschäften geben. Das ist möglich, weil Straßenrand-Plätze für andere Pkw entfallen. Dass Lieferfahrzeuge in zweiter Reihe halten müssen, wird dadurch deutlich seltener.

Wo bleiben die Taxis, wenn Stellplätze entfallen?

In der Innenstadt soll es weiterhin Bereiche für Taxis geben. Das Mobilitätskonzept sieht dafür ausreichend Stellplatzflächen vor. Die Standorte können sich verändern, damit die Plätze künftig den veränderten Bedürfnissen und Nachfragen entsprechen.

Reichen die Stellplätze in den Parkhäusern auch künftig?

Die höchste Auslastung im Jahr verzeichnen die Parkhäuser an den Adventswochenenden. Grundsätzlich weisen sie Kapazitäten auf, um weggefallene Parkplätze am Straßenrand auszugleichen.

Wo gibt es in die Innenstadt allgemein zugängliche Parkmöglichkeiten?

Die Innenstadt bleibt grundsätzlich auch mit dem Auto erreichbar. Die vorhandenen Parkhäuser und Tiefgaragen stehen nach dem Konzept zur Verfügung. Das sind von Hanova City Parken: Tiefgarage Oper/Kröpcke, Tiefgarage Hbf./Raschplatz, Parkhaus Windmühlenstraße, Parkhaus Altstadt/Schmiedestraße, Parkhaus Mehlstraße, Parkhaus Osterstraße, Parkhaus Andreaestraße/Rosenquartier und Park-haus Karolinenstraße. Hinzu kommen weitere, privat betriebene Parkbauten wie das Parkhaus Ernst-August-Galerie, Kaufhof, Röselerstraße und die Tiefgarage Galerie Luise.
Zudem besteht die Möglichkeit, die Park-&-Ride-Angebote (P&R) am Stadtrand und im Umland zu nutzen.

Wo sind Park-&-Ride-Plätze? Werden diese noch ausgebaut?

Im Verkehrsgebiet des GVH gibt es in unmittelbarer Nähe vieler Haltestellen und Bahnhöfe insgesamt etwa 6.000 Park-&-Ride-Stellplätze. Sie sind kostenfrei und rund um die Uhr geöffnet.

Wo parken die Einwohner*innen der Innenstadt zukünftig?

Die Grundstücke bleiben für Anlieger*innen der Innenstadt in dem Konzept erreichbar. Gleiches gilt für private Tiefgaragen oder andere Stellplätze. Weitere Parkplätze stehen in den öffentlichen oder privaten Parkhäusern und Tiefgaragen zur Verfügung.

Wie komme ich mit dem Auto zum Hauptbahnhof?

Zur Südseite vom Hauptbahnhof führen dem Konzept zufolge weiterhin die Zufahrten über die Kurt-Schumacher-Straße und Joachimstraße. Darüber soll er schneller erreichbar sein als heute, mit der Umsetzung des Mobilitätskonzepts ist mit weniger Autoverkehr in der Innenstadt zu rechnen.
Der Bereich vom nördlichen Eingang des Hauptbahnhofes über den Raschplatz, Andreas-Hermes-Platz und im Übergang in die Oststadt sind aktuell in der städtebaulichen Rahmenplanung.

Wann geht es los mit der Umsetzung?

Wenn das Konzept noch 2023 vom Rat beschlossen wird, kann die Stadt 2024 mit der Umsetzung beginnen.

Was kommt zuerst?

Zunächst stünden dann die Umgestaltung der Schillerstraße und die Neugestaltung der Georgstraße auf der Agenda.

Ab wann werden Straßen für Pkw-Verkehr gesperrt?

Punktuelle Sperrungen sind nach Beschluss des Konzeptes relativ kurzfristig möglich. Die Sperrung ganzer Straßen für den Autoverkehr muss in der Verwaltung etwas ausführlicher vorbereitet werden.

Wo wird es Baustellen geben?

Wenn das Konzept beschlossen wird, gibt es zunächst Baustellen in der Schillerstraße, der Georgstraße, der Joachimstraße und der Prinzenstraße. Weitere Straßen können im Laufe der Planungen hinzukommen.

Ist in den nächsten Jahren mit übermäßig vielen Baustellen und Baulärm zu rechnen?

Vorausgesetzt, der Rat entscheidet das, wird es in den nächsten Jahren im Zusammenhang mit dem Mobilitätskonzept einige Baustellen im Bereich der Innenstadt geben. Die Baustellen werden aber koordiniert, so dass alle Teile der Innenstadt immer gut erreichbar sind.

Warum plant die Stadt nicht sukzessive, sondern alles auf einmal?

Grundlage für die jede einzelne Maßnahme ist ein schlüssiges Gesamtkonzept. Dieses Konzept legt die Stadt mit dem Mobilitätskonzept Innenstadt vor.
Der Prozess ist in Schritten angelegt, Ziel ist die Klimaneutralität bis zum Jahr 2035. Bis zum Jahr 2030 liegt der Fokus auf dem Bereich südlich der Bahnanlagen zwischen der Kurt-Schumacher-Straße, Steintorplatz, Leine, Aegidientorplatz und Schiffgraben. In den darauffolgenden Jahren arbeitet die Stadt dann an allen Innenstadtquartieren und auch an der Übertragung auf geeignete andere Stadtbereiche. 

Wann ist die Umsetzung des Konzeptes abgeschlossen?

Ziel ist es, das Konzept bis 2030/2035 umzusetzen. Ob das klappt, ist jedoch von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem ist noch offen, was sich aus den Beteiligungsverfahren ergibt, ob die Politik die notwendigen Beschlüsse fasst und ob ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Wie viel kostet die Umsetzung dieses Konzepts?

Das lässt sich aktuell noch nicht genau beantworten. Die Stadt rechnet aber mit einem zweistelligen Millionenbetrag.

Welche Straßen sind zukünftig nicht mehr mit dem privaten Pkw befahrbar?

Die Erreichbarkeit der Straßen in der Innenstadt bleibt bestehen. Allerdings gibt es mit der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes für die Innenstadt keinen Durchfahrtsverkehr mehr. Dafür wird das Straßennetz neu organisiert.

Wie ist der zeitliche Fahrplan?

Zunächst muss das Verkehrskonzept Innenstadt beschlossen werden. Dann erst ist auf Basis der darin enthaltenen Maßnahmen ein erster Zeitplan möglich. Ziel ist es aber, möglichst noch 2024 mit der Umsetzung zu beginnen.

Wie kommt man aus dem Umland zukünftig in die Innenstadt?

Die Innenstadt ist gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, auch in Kombination mit den Park-&-Ride-Angeboten am Stadtrand und im Umland.
Stadt und Region arbeiten zudem seit einiger Zeit auf Hochtouren daran, den Radverkehr zu stärken und Radschnellverbindungen und Velorouten auszubauen. Dadurch und in Verbindung mit der Zunahme der elektrisch betriebenen Fahrräder, wird es immer komfortabler, auch mit dem Fahrrad aus dem Umland in die Stadt zu fahren.
Last but not least: Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto bleibt bestehen. Allerdings verlagert sich das Parken auf die Parkhäuser und Tiefgaragen.

Ist weiterhin mit Staus und Verkehrschaos in der Innenstadt zu rechnen, gerade wenn Straßen gesperrt werden?

Die im Mobilitätskonzept enthaltenen Maßnahmen sollen grundsätzlich zu einer Verringerung des Autoverkehrs in der Innenstadt und somit auch zu einer Reduzierung der Staubildung führen. Durch die Verbesserung der Bedingungen für umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fuß, Rad und ÖPNV geht die Stadt von einem vermehrten Umstieg auf diese umweltfreundlichen Verkehrsmittel aus.

Wird die Taktung des ÖPNV in die Innenstadt erhöht?

Eine Takterhöhung im ÖPNV ist nicht Teil des Mobilitätskonzeptes für die Innenstadt. Zuständig für den ÖPNV ist die Region Hannover.

Was sagen ÜSTRA und Regiobus zu dem Konzept?

Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes für die Innenstadt soll zu einer Stärkung des ÖPNV beitragen. Die Stadt rechnet zum Beispiel mit einer verbesserten Pünktlichkeit des ÖPNV, da durch den verringerten Autoverkehr konfliktfreie Wege auch für den ÖPNV bereitgestellt werden.
Die den ÖPNV betreffenden Maßnahmen werden im erprobten Zusammenwirken mit ÜSTRA und Regiobus abgestimmt.

Gibt es Vergünstigungen für den ÖPNV?

Eventuelle Tarifanpassungen für den ÖPNV sind nicht Teil der Planungen des Mobilitätskonzeptes. Zuständig für den ÖPNV ist die Region Hannover. Tarifvergünstigungen gibt es jedoch bereits, zum Beispiel durch die Einführung des Deutschlandtickets.

Wie geht es weiter? Plant die Stadt weitere autofreie Bereiche?

Im zweiten Schritt sollen dann weitere Bereiche innerhalb des Cityrings betrachtet werden, wie beispielsweise das Steintorviertel, das Odeonquartier und das Justizviertel. Mit einem Aufschlag dazu rechnet die Stadt ab dem Jahr 2030.