Auszeichnung

Acht Städtepartnerschaftsvereine mit der Stadtplakette ausgezeichnet

Auf Beschluss des Verwaltungsausschusses der Landeshauptstadt erhalten in diesem Jahr acht hannoversche Städtepartnerschaftsvereine und -organisationen die Plakette für Verdienste um die Landeshauptstadt Hannover (LHH). Das ist die zweithöchste Auszeichnung der LHH nach der Ehrenbürgerschaft, die seit 1959 vergeben wird.

Acht hannoversche Städtepartnerschaftsvereine und -organisationen erhalten 2022 die Plakette für Verdienste um die Landeshauptstadt Hannover (LHH). 

Oberbürgermeister Belit Onay hat am Donnerstag, dem 30. Juni,

  • die Deutsch-Französische Gesellschaft Hannover e. V.,
  • die Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover Chado-Kai e. V.,
  • den Deutsch-Japanischen Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e. V.,
  • die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hannover e. V.,
  • den Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e. V.,
  • die Hannover-Bristol-Gesellschaft e. V.,
  • das Hiroshima-Bündnis Hannover und
  • die Initiative Bürgerbegegnung Hannover-Rouen

im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Neuen Rathaus mit der Auszeichnung geehrt.

In seiner Rede lobte Onay die Ratsentscheidung: "Mit der Ehrung der acht Städtepartnerschaftsvereine und -gesellschaften setzen wir in diesen schwierigen Kriegs- und Krisenzeiten in Europa ein wichtiges Signal für ein grenzüberschreitendes Miteinander, für Austausch und Kooperationen sowie Völkerverständigung. Die Partnerschaftsorganisationen bilden eine Basis für unsere Friedenspolitik, bei der wir weiterhin auf gegenseitigen Respekt, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit setzen."

Besonders hob der Oberbürgermeister die Verdienste der Vereinsmitglieder hervor: „Mit dieser Auszeichnung soll das Engagement aller ehemaligen, aktuellen und zukünftigen Beteiligten um die Städtepartnerschaften der Landeshauptstadt Hannover gewürdigt und anerkannt werden.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Vereine mit der Stadtplakette wegen ihrer besonderen Verdienste und ihrer Strahlkraft ausgezeichnet werden: Zu den Träger*innenvereinen der Stadtplakette gehören bereits das Freiwilligenzentrum Hannover e. V., der Mädchenchor Hannover e. V. und der Knabenchor Hannover e. V.

Die zweithöchste Auszeichnung der LHH nach der Ehrenbürgerschaft wird traditionell alle zwei Jahre vergeben.

Die Begründungen für die hohe Auszeichnung der Landeshauptstadt im Folgenden:

Deutsch-Französische Gesellschaft Hannover e. V. (gegr. 1967)

Sie bietet die Möglichkeit des Gedanken- und Kulturaustausches zwischen den französischen und deutschen Bürger*innen, die in Hannover oder in der Region Hannover leben. Alle, die sich für Frankreich interessieren, haben die Möglichkeit, Seminar-, Koch- und Boule-Veranstaltungen zu besuchen oder an Treffen zu den Themen französische Filme, Literatur und Kunst teilzunehmen. Hierbei wird in gemütlichem Rahmen Französisch gesprochen.

Die Deutsch-Französische Gesellschaft Hannover unter ihrem aktuellen Vorstandsvorsitzenden Jürgen Grabowski hat immer wieder Projekte mit den beiden französischen Städtepartnerschaften der LHH, Perpignan und Rouen, tatkräftig unterstützt und sich durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in herausragender Weise Verdienste um die Landeshauptstadt Hannover erworben.

Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover Chado-Kai e. V. (gegr. 1989)

Die Mitglieder der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Hannover Chado-Kai e. V. unter der Leitung der aktuellen Präsidentin Dr. Susanne Schieble pflegen die japanische Sprache und haben sich in ihrem Verein zur Aufgabe gemacht, die Bürger*innen Hannovers mit der japanischen Lebensweise und Kultur vertraut zu machen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Betreuung japanischer Gäste in der Landeshauptstadt Hannover, seien es Einzelreisende oder Gruppen. Durch organisierte Reisen nach Japan mit Familienaufenthalten in Hiroshima wird die Vertiefung partnerschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen zwischen Hannover und Hiroshima gestärkt.

Deutsch-Japanischer Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e. V. (gegr. 1985)

Der Deutsch-Japanische Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e. V. mit seinem aktuellen Vorstandsvorsitzenden Georg-Günther Thürnau fördert den Jugendaustausch zwischen Hannover und Hiroshima auf der Basis des interkulturellen Lernens. Durch das Kennenlernen von Kultur, Werten und Lebensweisen wird gegenseitiges Verständnis geweckt und damit die Grundlage für ein friedliches Miteinander geschaffen. Aus diesen deutsch-japanischen Austauschen und Treffen, die sogar schon in anderen Partnerstädten Hannovers stattfanden, sind zum Teil enge Freundschaften entstanden.

Ein weiterer Teil der Vereinsarbeit sind die Verbreitung von Informationen über die Geschichte Hiroshimas und Japans, vielfältige Kursangebote zu Themen wie Sprache, Origami, Kochen, Kalligraphie und Teezeremonie.

Deutsch-Polnische Gesellschaft Hannover e. V. (gegr. 1979)

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hannover e.V. wurde mit dem Ziel gegründet, einen Beitrag zur Versöhnung mit dem polnischen Volk zu leisten und die Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Poznan zu begleiten und zu unterstützen.

Das Programm des Vereins umfasst Vorträge, Diskussionen und Seminare zu aktuellen Themen, aber auch solche mit geschichtlichem Inhalt. Des Weiteren bietet die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hannover e. V. Studienreisen und kulturelle Austauschveranstaltungen mit Konzerten, Ausstellungen und Filmvorführungen an.

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hannover e.V. unter ihrer aktuellen Vorsitzenden Alicja Iburg hat sich durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in herausragender Weise Verdienste um die LHH erworben.

Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e. V. (gegr. 1961)

2012 wurde der Freundeskreis Zentral- und Ostafrika e. V. in Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e.V. umbenannt. Der ursprüngliche Verein wurde als Freundeskreis Tanganyika gegründet.

Das Ziel des Freundeskreises Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e. V. ist die Pflege der Partnerschaft mit der Stadt Blantyre. Durch kulturellen Austausch sollen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen Malawis und Deutschlands gefördert werden. Gleichzeitig setzten sich die Mitglieder des Vereins durch konkrete Projekte in den Bereichen von Schul- und Frauenbildung, Trinkwasserversorgung und Klimaschutz für eine Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort ein. Auch die Vermittlung von Einsatzplätzen für Studierende und Freiwillige in Malawi sowie ein Stipendienprogramm für IT-Kurse stehen auf dem Programm des Freundeskreises. Ein wichtiges Thema für den Verein und seine aktuelle Vorsitzende Silvia Hesse ist Fairer Handel.

Hannover-Bristol-Gesellschaft e. V. (gegr. 1952)

Die Hannover-Bristol-Gesellschaft e. V. wurde auf Anregung der hannoverschen Stadtverwaltung gegründet. Die Partnerschaft zwischen Hannover und Bristol war 1947 eine der ersten englisch-deutschen Städtepartnerschaften nach dem Zweiten Weltkrieg und hatte eine besondere Bedeutung für die Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner. Sie sollte der Völkerfreundschaft und -verständigung in einem zusammenwachsenden Europa dienen.

Heute besteht reger Austausch durch soziale und kulturelle Aktivitäten, Jugendbegegnungen und Bürgerreisen des Bristol Hannover Council und der Hannover-Bristol-Gesellschaft e. V. Die Besuche, an denen jede*r interessierte Bürger*in Hannovers teilnehmen kann, sind Basis des Programms zum Kennenlernen und Verstehen der Kultur des Gastlandes. Den Rahmen des Besuchsprogramms bildet ein einwöchiger Aufenthalt bei Bristoler Gastgeber*innen, die im folgenden Jahr diesen Besuch auf gleiche Weise erwidern.

Die Hannover-Bristol-Gesellschaft e. V. unter ihrem aktuellen Ersten Vorsitzenden Robert Nicholls hat sich durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in herausragender Weise Verdienste um die LHH erworben.

Hiroshima-Bündnis Hannover (gegr. 1984)

Aus dem Städtepartnerschaftsabkommen mit Hiroshima entwickelt sich das Hiroshima-Bündnis Hannover. Die ursprüngliche Organisationsstruktur und Arbeitsweise einer Friedensinitiative sind bis heute erhalten geblieben, was ein eigenständiges und bürgernahes politisches Handeln ermöglicht. Unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft" werden unter anderem Aktionen und Informationsstände am Hiroshima-Gedenkhain gestaltet und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Seit 1990 beteiligt sich das Hiroshima-Bündnis, das heute durch Heidemarie Dann und Riho Taguchi vertreten wird, auch an einem Austauschprojekt des Deutsch-Japanischen Friedensforums. Dabei geht es um Frieden, Ökologie, Frauen, unterdrückte Minderheiten und Anti-Atomkraft.

Initiative Bürgerbegegnung Hannover-Rouen (gegr. 2017)

Bereits 1966 wurde die Partnerschaft der Städte Hannover und Rouen gegründet. Nach losen Treffen fand die formelle Gründung der Initiative Bürgerbegegnung Hannover-Rouen erst 2017 statt.

Seit dem Bestehen der Städtepartnerschaft haben in all den Jahren Bürger*innen-Begegnungen die wechselseitigen Beziehungen dauerhaft bereichert, gestärkt und zu einer Tradition mit vielen persönlichen Kontakten entwickelt. Es gibt jährliche Besuche mit der Partnergruppe Les Amis du Jumelage Hanovre-Rouen mit individuellen Programmen und Aktionen. Schwerpunkte der heutigen Initiative Bürgerbegegnung Hannover-Rouen sind außerdem der Schul-, Jugend- und Sportaustausch, gemeinsame Kunstaktionen, Musik- und Medienprojekte. Daraus haben sich intensive Kooperationen zwischen beiden Städten ergeben.

Die Initiative Bürgerbegegnung Hannover-Rouen unter der aktuellen Leitung von Silvia Klingenburg-Pülm, Barbara Kirsch und Gudrun Seth hat sich durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in herausragender Weise Verdienste um die Landeshauptstadt Hannover erworben.