Energiesparprojekte des Fachbereichs Gebäudemanagement

Die Projekte GSE, KliK und Tatort Büro

Energiesparen lernen

Umweltbewusstes Nutzer*innenverhalten spart Energie in Hannovers Schulen, Kindertagesstätten und Verwaltung.

Energiesparen in Schulen – auch online

1.  Lehrkräfte-Fortbildung in Pandemiezeiten
"Kann man noch Energie sparen, wenn alle lüften, was das Zeug hält?" Knapp 20 Lehrkräfte lauschten am 27. April 2021 in einer Onlineveranstaltung des Fachbereichs Gebäudemanagement Energieberater*innen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU e.V.) im Rahmen des Energiesparprogramms GSE (Gruppe schulinternes Energiemanagement) neuesten Erkenntnissen zum Thema Lüften in Zeiten von Corona. Die Themen waren Aerosole, Luftaustausch, richtige Fensterlüftung sowie Messung des CO2-Anteils an der Raumluft als Orientierung für den Aerosolgehalt im Raum. Im Anschluss wurden in Gruppen technische Fragen vertieft und sich über die Durchführung des Energiesparprogramms GSE unter den erschwerten Bedingungen der letzten Monate ausgetauscht. Der Fachbereich Gebäudemanagement hat den Lehrkräften anschließend begleitendes Material zur Verfügung gestellt.

2. Schüler*innen bauen und programmieren CO2-Ampeln
Als Fortführung der Lehrkräfte-Fortbildung zum "Lüften und gleichzeitig Energie sparen in Pandemiezeiten" haben am 1. Juni 2021 Schüler*innengruppen aus 12 Schulen in einem Online-Workshop CO2-Ampeln gebaut und programmiert. Nach wie vor bieten CO2-Ampeln in Schulen die beste (= einfachste) Orientierung über den Frischluftgehalt und damit auch den Aerosolgehalt in der Raumluft. Auch dieser Online-Workshop wurde wieder im Rahmen des Energiesparprogramms GSE vom Fachbereich Gebäudemanagement veranstaltet und von Energieberater*innen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen durchgeführt. Die Ampelbausätze wurde mit dem Preisgeld aus dem Wettbewerb Klimaaktive Kommune finanziert, das die LHH für die Durchführung ihrer Energiesparprogramme in Schulen, Kitas und der Stadtverwaltung erhalten hat. Nach den Sommerferien ist ein weiterer Workshop geplant.

Wissenswertes

10 bis 15 Prozent Energie lassen sich durch umweltbewusstes Nutzer*innenverhalten sparen. Entsprechend wird auch die Emission von Treibhausgasen vermindert. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, hat die Landeshauptstadt Hannover bereits 1994 ein Energiesparprojekt in Schulen initiiert und es später, in angepasster Form, auch auf Kindertagesstätten und die Stadtverwaltung übertragen.

Folgende drei Programme gibt es:

  • Das GSE-Programm (Gruppe schulisches Energiemanagement, seit 1994)
  • KliK (Klimaschutz in Kindertagesstätten, seit 1999) und
  • Tatort Büro (Energie und Wasser sparen in der Stadtverwaltung, seit 2000)

Die Erfahrung zeigt, dass theoretische Energietipps allein wenig bewirken. Worauf es ankommt, sind motivierte und informierte Nutzer*innen, die Energieeinsparmaßnahmen auch umsetzen. Daher bauen die Projekte auf eine intensive Vor-Ort-Betreuung durch Energieberater/innen.

Der Ablauf

ist in allen Programmen ähnlich: Jede Einrichtung meldet sich freiwillig zur Teilnahme. Sie bildet ein "Energiespar-Team" in dem alle Nutzer*innengruppen vertreten sind. Dazu gehören in Schulen der/die Hausmeister*in, zwei Lehrkräfte und zwei Schüler*innen; in Kindertagesstätten Erzieher*innen, Küchenkräfte und auf Wunsch Elternvertreter*innen; beim "Tatort Büro" Mitarbeiter*innen aus allen Arbeitsbereichen.

Gemeinsam mit den Energieberater*innen entwickelt das "Energiespar-Team" ein praxisorientiertes Einsparkonzept. Dazu erkunden sie den Energieverbrauch des Gebäudes, analysieren Schwachstellen und schlagen Verhaltensänderungen vor. Schließlich stellen sie die Ergebnisse und ihr Konzept in der Einrichtung vor, damit es alle umsetzen.

Was lässt sich ändern – und wie?

Die meisten Vorschläge sind einfach auszuführen. Dazu zählen Stoßlüften im Winter statt dauerhaft gekippter Fenster, bedarfsgerechtes Einstellen der Heizungsanlage, der richtige Umgang mit dem Thermostatventil und das Vermeiden von Standby-Verlusten. Örtliche Besonderheiten werden individuell geregelt.

Während sich das Projekt in Kitas und Stadtverwaltung auf die Beschäftigten und die Belange des Arbeitsplatzes konzentriert, ist es in Schulen in den Unterricht integriert: Die Themen "Energiesparen" und "Klimaschutz" eignen sich bestens für die naturwissenschaftlichen Fächer, werden aber auch gerne im Kunst- oder Sozialkundeunterricht aufgegriffen (z. B. "wie lassen sich Energiesparmaßnahmen kommunizieren?", Energieverbrauch und globale Verantwortung).

Anreizsystem

Als Mitmach-Anreiz profitieren die Einrichtungen auch selbst von den Sparmaßnahmen: Schulen und Kitas erhalten einen Basis-Bonus in Höhe von 2 Euro pro Schul- oder Kita-Kind, über den sie frei verfügen können. Beim "Tatort Büro" richtet sich der Basis-Bonus nach der Gebäudeeinstufung (Kriterien sind Fläche, Gebäudestandard, Nutzung).

Seit dem Jubiläumsjahr 2014 verleiht das GSE-Projekt als zusätzlichen Anreiz jedes Jahr eine Leistungsprämie für besonderes Engagement. Alle GSE-Schulen können sich darauf bewerben. Bewertet werden Energiespar-Aktivitäten des jeweiligen Kalenderjahres, wobei die Jury die sehr unterschiedlichen Schulformen und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Es winken fünf Hauptpreise in Höhe von 3.000, 2.500, 2.000, 1.500 Euro und 1.000 Euro sowie weitere 20 Preise in Höhe von 750 Euro.

Erfolg

Zurzeit nehmen über 90 Schulen, rund 80 Kindertagesstätten und etwa 60 sonstige Einrichtungen der Landeshauptstadt Hannover an den Energiesparprojekten teil. Pro Jahr werden so über eine Million Euro gespart und 3.700 Tonnen CO2-Emissionen vermieden.

Alle drei Programme sind Bestandteil des hannoverschen Klimaschutzprogramms "Klima-Allianz" und Vorbild für zahlreiche ähnliche Programme in anderen Städten und Gemeinden.

 

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