Neustädter Friedhof

Neue Broschüre für das Gartendenkmal

Rechtzeitig vor dem "Tag des offenen Denkmals" am kommenden Sonntag (12. September) ist eine neue Broschüre über den Neustädter Friedhof erschienen. Sie beschreibt dieses überregional bedeutende historische Gartendenkmal am Königsworther Platz ausführlich.

Angelika Weißmann (Autorin der Broschüre) und Manuel Kornmayer (Bereichsleiter Grünflächen im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün).
 

Der ehemalige Neustädter Friedhof war der Friedhof der Calenberger Neustadt, die ab 1636 als neuer Stadtteil gegründet wurde. Der nördlich der Stadt gelegene Friedhof diente 230 Jahre lang, zwischen 1646 und 1876, als Bestattungsfläche. 1876 wurde er für Beerdigungen geschlossen und ab 1890 zur öffentlichen Grünfläche entwickelt. Obwohl die Fläche insbesondere im 20. Jahrhundert durch Kriegseinwirkungen und städtebaulichen Wiederaufbau Substanzverluste hinnehmen musste, ist sie noch heute ein wertvolles Gartendenkmal und eine grüne Oase in der dicht bebauten Innenstadt Hannovers.

Park als Kulturgut

Neben den Einwohner*innen der Calenberger Neustadt wurden früher auch Beamt*innen und Bedienstete des hannoverschen Hofes sowie Militärpersonen auf dem Friedhof bestattet. Heute ist der kleine Park ein Kulturgut, das anhand der dort beerdigten Persönlichkeiten eine bedeutende Epoche der Stadt-, Landes- und Militärgeschichte widerspiegelt. Mit seinen wertvollen Grabsteinen ist der Neustädter Friedhof ein sehenswertes Beispiel für regionaltypische barocke und klassizistische Grabmalkunst. Er steht als Ensemble seit 1987 unter Denkmalschutz.

Broschüre und Informationstafeln

Auf 52 Seiten der Broschüre, die durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün erarbeitet und herausgegeben wurde. 24 ausgewählte Grabmale sind in dieser Publikation näher erläutert und lassen sich so gut bei einem abwechslungsreichen Spaziergang über das Gelände erkunden. Die neue Broschüre liegt ab sofort zur kostenlosen Mitnahme im Bürgerbüro des Rathauses und in den Bürgerämtern der Landeshauptstadt Hannover sowie im Foyer des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, Arndtstraße 1, und in der Tourist-Information am Hauptbahnhof aus. Darüber hinaus ist sie am Ende dieser Meldung zu finden. 

Neu sind auch die drei Informationstafeln auf dem ehemaligen Friedhof, die anschaulich die Geschichte und Entwicklung sowie die wesentlichen Daten des Friedhofs erläutern.

Führungen

Kostenlose Führungen über das Gelände werden am "Tag des offenen Denkmals" am 12. September sowie am 9. Oktobe angeboten. Jeweils um 14 Uhr führt die Autorin der neuen Broschüre Dipl.-Ing. Angelika Weißmann zum Thema "Geschichte, Entwicklung, begrabene Persönlichkeiten und ihre Grabmale" über das Gartendenkmal. Weil die Zahl der Teilnehmenden an den Führungen begrenzt sein muss, ist eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer (05 11) 1 68 - 4 38 01 unbedingt erforderlich.

Denkmalgerechte Reinigung von Grabsteinen

In den vergangenen drei Jahren hat der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün etwa 40 Grabsteine denkmalgerecht säubern lassen. Darunter waren zum Beispiel die Grabmale von Gottlieb Ludewig Schuppe, Hammet und Hassan sowie der Familie Bahlsen. Hierfür wurden insgesamt 24.000 Euro investiert.

Zahlreiche Institutionen und Spender*innen, haben in der Vergangenheit am Erhalt des Gartendenkmals mitgewirkt. Grabsteine konnten saniert und Flächen instandgesetzt werden. Die neue Broschüre, die neuen Informationsschilder sowie die denkmalgerechten Grabmalsanierungen sollen die Wertschätzung des Neustädter Friedhofes erhöhen und Interesse am überlieferten Kulturgut wecken.