Lions Club und Stadt legen neues Insektenhabitat an

Um ein Zeichen für den Insektenschutz zu setzen, haben die Mitglieder ehrenamtlich in rund 200 Arbeitsstunden ein vielfältig gestaltetes Insektenhabitat mit offenen Sandflächen, Totholz und Trockenmauerelementen angelegt. Denn die Ansprüche von Insekten an ihren Lebensraum sind genauso vielfältig wie sie selbst: Sie benötigen das ganze Jahr über unterschiedlichste Lebensräume für ihre Entwicklung vom Ei zur Larve zum ausgewachsenen Tier. Daher gilt: Je vielfältiger das Lebensraumangebot ist, desto besser.

© LHH

So stellen die hergestellten offenen Sandflächen beispielsweise ein Angebot für Wildbienen und Solitärwespen dar. Ein Großteil der in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten baut ihre Nester im Boden. Einige Arten benötigen hierfür spezielle Bodenstrukturen, wie offene Sandflächen. Totholz dient einer großen Zahl von Tieren als Lebensraum. Viele Käferarten fressen sich als Larve durch Totholz, manche Wildbienenarten legen ihre Eier in Fraßgänge im Holz.     

Umgesetzt wurde das Insektenhabitat an der Mardalstraße mit Unterstützung durch den städtischen Werkhof Hermann-Löns-Park, das Forstrevier Süd und das „Insektenbündnis Hannover“ im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün sowie durch die GENAMO mbH (Gesellschaft zur Entwicklung des Naherholungsgebietes Misburg-Ost) und die Wesling Obernkirchener Sandstein GmbH & Co. KG. Für die Besucher*innen der Mardalwiesen wurde an dem neuen Insektenhabitat ein Schild aufgestellt, das über die Art und Funktion der Anlage informiert. Über einen QR-Code können Interessierte im Internet mehr Informationen zum Thema abrufen.

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und erfüllen wichtige ökologische Funktionen: Sie bestäuben Pflanzen und sind Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere. Durch den Verlust von Lebensräumen sind die Bestände der heimischen Insekten jedoch stark zurückgegangen. Um den Insektenschutz voranzutreiben, braucht es vielfältige und gut vernetzte Lebensräume. Hierfür ist das Engagement zahlreicher Akteur*innen erforderlich. Denn jeder Lebensraum zählt.