Schulbiologiezentrum Hannover
Rähmchen 9: Randwabe des Wabenbaus
Hier ist noch nicht viel erkennbar, da die Bienen beim Bau immer mit den zentralen Waben beginnen und die äußeren Randwaben nachziehen.
Die einzelnen Zellen der Wabe sind größer als bei den anderen Waben, es ist ein Drohnenbrutrahmen. Drohnen sind die männlichen Bienen und es gibt sie nur in der Zeit des Schwarmtriebs (Mai, Juni).
Auf diesem Foto kann man verschiedene Brutstadien erkennen: als erstes die kleinen, hochstehenden Stifte (Eier) am unteren Bildrand. Sie sind ein bis drei Tage alt. Gefolgt vom nächsten Stadium (rechts am Bildrand in bis zu vier Zellen): dem Schlupf der Maden aus den Stiften. Die jungen Rundmaden schwimmen im Futtersaft und entwickeln sich über vier Häutungen rasant zu den Rundmaden in der Bildmitte, die dort leicht gekrümmt in der Zelle liegen. Die Schüler*innen sagen zu diesem Stadium immer "Die sehen aus wie ein Erdnuss-Flips". Die Drohnenmaden in diesem Stadium sind ca.s echs bis sieben Tage alt. Nach zehn Tagen werden die Zellen verdeckelt und aus den Maden entwicklen sich dann bis zum 24. Tag und zwei weiteren Häutungen und dem Verpuppen die Drohnen.
Man erkennt mittig die leicht wellige verdeckelte Drohnenbrut. Die luftdurchlässigen Wachsdeckel sind leicht erhöht, da die später schlüpfenden Drohnen größer als die Arbeiterinnen sind und demnach mehr Platz in den Zellen brauchen. Über dem Brutnest ist wieder der Futterkranz erkennbar.
Nahaufnahme der verdeckelten Drohnenbrut.
Hier kann man die Stifte gut am Grund der transparenten Zellen erkennen. Die Königin war also vor noch nicht allzu langer Zeit auf dieser Wabe und hat sie bestiftet. Auch kann am transparenten Wachs erkennen, dass die sechseckigen Zellen der Vorder- und Rückseite einer Wabe nie direkt aufeinanderliegen, sondern leicht gegeneinander verschoben sind. Das erkennt man daran, dass auf dem Grund der Zellen ein "Mercedesstern" durchscheint, das ist der Punkt wo auf der Rückseite der Wabe drei Zellen aufeinander treffen. Diese Verschiebung erhöht die Festigkeit der Wabe. Die Waben sollten nach einer Durchsicht immer wieder in die gleiche Reihenfolge platziert werden, da jede Wabe ihre charakteristische Position und Aufgabe in der Brutkugel innehat.
Baubienen verschließen am neunten Tag die Zellen mit luftdurchlässigen Wachsdeckeln. Bei einigen sind sie noch nicht ganz fertig.
Die Drohnenbrutwabe mit noch offener (circa 8 bis 9 Tage alt) und schon verdeckelter Brut (nach dem zehnten Tag).
Verdeckelte Drohnenbrut und Arbeiterinnenbrut nebeneinander.
Drohnen befinden sich vom 9. bis 23. Tag in der Puppenzeit, sie schlüpfen am 24. Tag. Arbeiterinnen befinden sich vom neunten Tag bis zum 20. Tag in Puppenzeit, sie schlüpfen am 21. Tag. Deshalb sieht man auf diesem Bild noch die Drohnenzellen und daneben frische Deckel der Arbeiterinnenbrut. Gut erkennbar auch die unterschiedliche Größe und Höhe der Zellen.
Der Futterkranz oberhalb des Brutnestes. Man kann erkennen, dass die Zellen leicht nach oben ausgezogen sind, damit der Nektar bzw. Honig nicht austropft. Die Baubienen beginnen mit dem Verschließen der Zellen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Honig "fertig" ist, der Wassergehalt unter 22 Prozent gesunken ist.
Zwei der Zellen sind schon verdeckelt, aus einer kam sogar schon das "Quaken" der schlupfreifen Jungkönigin als Signal an die alte Königin bzw. gerade geschlüpften Jungkönigin. Bienen können zwar nicht hören, wohl aber Vibrationen wahrnehmen. Diese werden sowohl beim "Tüten" der Altkönigin als auch "Quaken" der Jungkönigin durch die Flügelmuskeln und dem damit verbundenen Flügelzittern erzeugt. Durch Anpressen des Körpers auf die Waben werden die Impulse auch als Wabenvibration übertragen und somit für die Bienen wahrnehmbar. Tüten und Quaken können vom Menschen mühelos akustisch wahrgenommen werden (Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=UcoW32KGduM).
Man kann gut erkennen, wie genau die Weiselzellen auf die Nahstelle zwischen Vorder- und Rückseite der Wabe gebaut und zur Stabilität mit Wabenmuster versehen wurden.
Die Weiselzellen am rechten Rand der Wabe mussten leider ausgeschnitten ("gebrochen") werden, weil sonst doch die Gefahr besteht, dass zu viele kleine Schwärme abgehen und das verbleibende Volk im Bienenstock an Masse zu klein sein könnte.
Zweite verdeckelte Weiselzelle (die erste sitzt auf dem Rähmchen).
Klassische Anzahl und Anordnung von Weiselzellen (wie Eiszapfen hängen sie am Rand der Wabe hinab).
Die Bienen haben Nektar in den Brutnestzellen eingetragen. Sobald die Jungkönigin in Eilage geht, werden sie den Nektar wieder umlagern.
Hier kann man gut erkennen, dass aus dem ehemaligen Brutnest (zu erkennen am dunklen Wabenwerk) eine Honigvorratswabe wird. Der Nektar glänzt in den Zellen.
Es war mal eine Brutwabe und ein Wabe mit Weiselzellen. Durch den Vor- und Nachschwarm ist das Volk geschrumpft, so dass die Brutzellen auf dieser Wabe jetzt "verhonigen".