Betrügerische Anrufe, bei denen Täter sich als Angehörige in Not ausgeben oder den Angerufenen vorspielen, die Polizei habe eine nahestehende Person festgenommen, sind schon länger eine gängige Masche von Betrügern. Im Verlauf wird immer Geld gefordert, um ein vorgegaukeltes Unglück der Angehörigen abwenden zu können (Tipps zur Prävention und zum Umgang mit solchen Anrufen finden Sie auf der unten verlinkten Website).
Vorgespielte Notsituationen von Nahestehenden
Seit Beginn des Jahres 2022 häufen sich die Fälle in der Region Hannover, bei denen mögliche Betrugsopfer nicht mehr angerufen, sondern per Messenger-Dienst (in allen Fällen per "WhatsApp") angeschrieben werden. Neben einer vorgespielten Notsituation einer nahestehenden Person, die nur durch zügige finanzielle Unterstützung aus der Welt geschaffen werden kann, überlegen die Täter sich eine Lügengeschichte, warum die oder der vermeintliche Angehörige nicht von der üblichen Mobilfunknummer aus schreibt. Das Handy ist kaputt oder im Zuge der Notsituation nicht mehr nutzbar. "Wundere dich nicht, dass ich von dieser Nummer aus schreibe. Mein Handy ist kaputtgegangen", heißt es dann beispielsweise.
Die Lüge setzt sich damit fort, dass weder das Telefonieren noch das Online-Banking mit dem nun genutzten Handy möglich ist. Darauf folgt meist die dringende Bitte nach Geld, oftmals mit einer Versicherung, dass es nur kurzzeitig der Überbrückung der Notlage dient und zeitnah zurückgezahlt wird. Auch die dann genannten Kontoverbindungen beginnen zwar mit "DE" und lassen Richtigkeit vermuten. In Wahrheit befinden sich die Konten aber im Ausland. Überwiesene Beträge sind nicht mehr zurückzuholen.
Waren es im ersten Quartal 2022 noch knapp zwei bis drei Betrugsversuche pro Woche in der Region Hannover, wird nun dieselbe Anzahl an nur einem Tag angezeigt. Auch die geforderten Beträge sind bis auf mehrere Tausend Euro angestiegen.
Wie man sich schützen kann
- keine Überweisungen tätigen, ohne die Hintergründe vorher zu prüfen
- das Familienmitglied kontaktieren, das einen angeschrieben hat oder andere Angehörige, um die Situation zu hinterfragen
- nicht unter Druck setzen lassen; misstrauisch bleiben, wenn jemand Geld verlangt
- sich beim Verdacht des Betrugs bei der zuständigen Polizeidienststelle melden. Dort hilft man gern weiter
- Angehörige und Bekannte vor dieser Betrugsmasche warnen
(Veröffentlicht am 21. April 2022)