Wissenschaftspreis

Prof. Danzmann ausgezeichnet

Der Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover wird für die Entwicklung neuer Messtechnologien für die Gravitationswellen-Detektoren mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016 ausgezeichnet. Mit den Detektoren wurden 2015 in den USA zum ersten Mal Gravitationswellen direkt nachgewiesen.

Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor der Abteilung Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover und Direktor am Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover

Insgesamt zeichnete die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, am Donnerstag 17. Dezember, 14 Persönlichkeiten aus niedersächsischen Hochschulen mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016 aus. Den Preis herausragender Wissenschaftler einer niedersächsischen Universität erhielt Herr Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Preise für Studierende erhielten u.a. Nazfar Hadji von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) und Torben Jedamski von der Leibniz Universität Hannover.

Professor Karsten Danzmann

Professor Karsten Danzmann wurde mit dem mit 25.000 Euro dotierten Preis als herausragender Wissenschaftler einer niedersächsischen Universität ausgezeichnet. Er ist Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Er hat mit seinem Team einen wichtigen Teil der neuen Messtechnologie für die Gravitationswellen-Detektoren entwickelt, mit denen 2015 in den USA zum ersten Mal Gravitationswellen direkt gemessen wurden. Diese Messung stellt den ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen dar, die von Albert Einstein bereits vor 100 Jahren vorhergesagt wurden. Professor Danzmann ist entscheidend an der Weltraummission Laser Interferometer Space Antenna (LISA) zur Beobachtung niederfrequenter Gravitationswellen von supermassiven Schwarzen Löchern und von kosmologischen Quellen beteiligt. Hervorzuheben ist, dass Professor Danzmann sich insbesondere auch in den Anfängervorlesungen engagiert, um die Studierenden bestmöglich zu motivieren und hervorragende Nachwuchswissenschaftler zu gewinnen. Darüber hinaus fördert er mit seiner begeisternden Darstellung der Physik das gesellschaftliche Interesse an den Naturwissenschaften.

Ausgezeichnete Studierende

Für ihre fachlichen Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement hat die Wissenschaftsministerin zudem elf Studierende ausgezeichnet, darunter zwei Teams. Zwei der Ausgezeichneten studieren an Hochschulen in Hannover: Nazfar Hadji von der HMTMH und Torben Jedamski von der Leibniz Universität Hannover.

Nazfar Hadji

Nazfar Hadji

Nazfar Hadji war mit ihrer interkulturell orientierten Bachelorarbeit erste Preisträgerin des Hochschulwettbewerbs Musikpädagogik 2013. Ihre Masterarbeit im Studiengang
Künstlerisch-pädagogische Ausbildung an der HMTMH verfasste sie zum Thema "Zwischen den Welten – Ein musikpädagogisches Projekt mit Jugendlichen in der Psychiatrie" in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendkrankenhaus "Auf der Bult". Das innovative Konzept wurde mit dem renommierten "Förderpreis Musikvermittlung 2015" ausgezeichnet. Auch in ihrem Herkunftsland Iran wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Nazfar Hadji wird ein Promotionsstudium im Bereich Musikpädagogik anschließen und ist damit in diesem Feld ein Vorbild für internationale Studierende.

Torben Jedamski

Torben Jedamski

Torben Jedamski hat von 2007 bis 2011 einen Bachelorstudiengang an der Polizeiakademie Niedersachsen absolviert und landesweit mit dem zweitbesten Ergebnis abgeschlossen. Im Anschluss nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf. Die erste juristische Prüfung schloss er als landesweit Einziger mit der Note "sehr gut" ab. Torben Jedamski ist zurzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Leibniz Universität Hannover tätig. Bis zum Jahr 2013 arbeitete er parallel zum Studium als Polizeikommissar in der Polizeidirektion Hannover. In den Jahren 2004 bis 2012 betrieb er Leistungssport und wurde u.a. mehrfacher deutscher Meister im Rudern.

Der Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016

Insgesamt ist der Wissenschaftspreis mit 82.000 Euro dotiert, die sich auf 14 Preisträger verteilen, darunter auch elf Studierende. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Der Preis wurde zum zehnten Mal vergeben.

(Veröffentlicht: 17. November 2016)