Forscher der Medizinischen Hochschule konnten Narbengewebe in der Leber im Tierversuch wieder beleben.
Zahlreiche Leiden könnten geheilt werden, wenn man kranke Zellen direkt im Körper in gesunde umwandeln könnte - beispielsweise Narben in der Leber eines Zirrhose-Patienten. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) kommen diesem Ziel gerade näher: Vor einem Jahr haben sie es geschafft, mit Hilfe von vier genetischen Faktoren und inaktivierten Adenoviren Leber-Narben in gesundes, funktionierendes Gewebe umzuwandeln und den Prozess der Vernarbung zu vermindern. Das geschah in Mäusen. Damit die Methode langfristig Menschen helfen kann, will Dr. Amar Deep Sharma von der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie nun menschliche Leber-Narben, zum Beispiel von Leberzirrhose-Patienten, im Labor sowie in Mäusen in gesunde Leberzellen umwandeln.
Neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnet
Anschließend möchte der Forscher Zellen, die zum Beispiel der Haut eines Leber-Patienten entstammen, im Labor in Leberzellen umwandeln und dann dem Patienten zur Heilung der Leber zurückgeben. "Die Arbeiten von Dr. Sharma eröffnen neue Möglichkeiten, Erkrankungen der Leber behandeln zu können - aber auch Vernarbungsprozesse anderer Organe, die durch chronische Entzündungen entstehen können", sagt Professor Dr. Michael Manns, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. Dr. Sharma ist an der MHH in den Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie) sowie in den Sonderforschungsbereich (SFB) 738 eingebunden.