Fußball: Richtiges Training beugt Verletzungen vor
Das von Wissenschaftlern der Medizinischen Hochschule entwickelte Präventionsprogramm FIFA 11+ für Amateur-Fußball findet bei Trainern hohe Akzeptanz.
Nicht nur Profispielern geht es kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft so, dass Verletzungen vollkommen fehl am Platze wären. Auch Amateurspieler wollen keine Verstauchungen, Risse und Brüche beim Fußballspielen bekommen. Vollkommen verhindern kann man solche Verletzungen nicht, aber es ist möglich, sie mit gutem Training möglichst optimal zu vermeiden. Dafür gibt es das im Jahr 2006 für den Amateurfußball entwickelte Programm FIFA 11+. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen konnten belegen, dass man mit dem 15 Übungen umfassenden Trainingsprogramm Verletzungen vorbeugen kann. Doch wie kommt das Präventionsprogramm bei der Fußballbasis an? Was wird davon tatsächlich auf dem Platz ungesetzt? Diesen Fragen widmete sich Oberarzt Dr. Sanjay Weber-Spickschen, Klinik für Unfallchirurgie und Institut für Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er fand heraus, dass Fußballtrainer das Programm gut bis sehr gut finden, es regelmäßig anwenden und es weiterempfehlen würden. Die Ergebnisse publizierte er in der Fachzeitschrift "Der Unfallchirurg".
Zufriedenheit mit dem Trainingsprogramm
Dr. Weber-Spickschen befragte dazu mehr als 120 Fußballtrainer, die er als FIFA 11+ Medical Head Coach über den Niedersächsischen Fußballverband (NFV) seit 2014 in diesem Programm fortgebildet hat. Rund 90 Prozent der Trainer bewerteten das Programm mit gut oder sehr gut. 83 Prozent gaben an, dass sie das Programm auch zweieinhalb Jahre nach der Kursteilnahme regelmäßig anwenden und mehr als 94 Prozent würden den Kurs weiterempfehlen.
Sonderausgabe "Konservative Fußballmedizin"
Der wissenschaftliche Artikel erscheint gemeinsam mit weiteren Veröffentlichungen in der Sonderausgabe, "Konservative Fußballmedizin", die Dr. Weber-Spickschen als Gast-Herausgeber gemeinsam mit Privatdozent Dr. Werner Krutsch (Universitätsklinik Regensburg) gestaltet hat. Darin geht es um Themen wie Muskelverletzungen, biomechanische Testanalysen sowie Akupunkturtechniken, mit denen Schmerzen und Heuschnupfen therapieren werden können.