Exzellenscluster
Herausragender Erfolg für Hannovers Hochschulen
An der Leibniz Universität und an der Medizinischen Hochschule sind insgesamt vier Exzellenzcluster bewilligt worden und erhalten ab Januar 2026 jeweils eine Millionenförderung für sieben Jahre.
Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist das bedeutendste Forschungsförderprogramm in Deutschland. Gefördert werden Exzellenzcluster – thematisch fokussierte, international wettbewerbsfähige Forschungsverbünde – an Hochschulen. Ziel ist es, die internationale Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland zu erhöhen und strukturelle Entwicklungen an Universitäten zu unterstützen.
Zwei Clusteranträge der MHH sind von der Exzellenzkommission des Bundes ausgewählt worden.
Jubel an der LUH bei der Verkündung der Förderentscheidung: Drei Cluster der Universität gehen in die Verlängerung – LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping (M.) mit den Sprecherinnen und Sprechern der Cluster, von links Prof. Dr. Piet O. Schmidt, Prof. Dr. Silke Ospelkaus, Prof. Dr. Uwe Morgner, Prof. Dr. Holger Blume.
In der aktuellen Wettbewerbsrunde wurden vier Exzellenzcluster, an denen die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) beteiligt sind, zur Förderung ausgewählt. Die Entscheidung wurde auf Grundlage eines wissenschaftsgeleiteten Begutachtungsverfahrens durch die Exzellenzkommission getroffen. Die ausgewählten Cluster starten ihre Förderung zum 1. Januar 2026.
Ausgewählte Exzellenzcluster der LUH und MHH
- Hearing4All – Universität Hannover, Medizinische Hochschule Hannover, Universität Oldenburg
- PhoenixD – Universität Hannover
- QuantumFrontiers – Universität Hannover, TU Braunschweig
- RESIST – Medizinische Hochschule Hannover
RESIST: Maßgeschneiderte Strategien gegen Infektionskrankheiten
Das RESIST-Team arbeitet an dem Ziel, die individuelle Anfälligkeit gegenüber Infektionen besser zu verstehen, um auf dieser Basis „maßgeschneidert“ Infektionen vermeiden, diagnostizieren und therapieren zu können. „Die weitere Förderung unserer Forschung bedeutet langfristig wichtige Hilfe für Menschen, denen Infektionen besonders schaden können. Dies sind beispielsweise Neugeborene, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen, deren Immunsystem aus Therapiegründen gedämpft wird“, sagt RESIST-Sprecher Prof. Dr. Reinhold Förster.
Das RESIST-Team hat bereits zahlreiche Forschungserfolge erlangt. Diese drehen sich beispielsweise um Sepsis (Blutvergiftung) bei Neugeborenen, um die SARS-CoV-2-Impfung und um Strategien gegen multiresistente Krankenhauskeime. Für die neue Förderperiode hat das Team die bisherigen Themen neu ausgerichtet und strukturiert sowie weitere Schwerpunkte und Zukunftspläne ins Licht gerückt, beispielsweise neue Infektionsmodelle und Organoide – das sind dreidimensionale Modelle, die menschliche Organe nachahmen. Zudem sollen bei der Datenanalyse und -integration verstärkt maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz genutzt werden.
Video auf wissen.hannover.de: Exellenzcluster RESIST
Warum schaden Bakterien und Viren manchen Menschen sehr und anderen kaum? Wie können Infektionen besser verhindert, diagnostiziert und individuell therapi...
lesenWeitere Informationen zu RESIST: www.resist-cluster.de
Hearing4all: Spitzenposition in der Hörforschung weiter ausgebaut
Das Cluster Hearing4all setzt seine Erfolgsgeschichte in der Erforschung von Hörverlust fort. Unter dem Motto „Hearing4all.connects“ erweitert der Forschungsverbund der Universität Oldenburg mit der MHH und der Leibniz Universität Hannover seinen Fokus. Die Forscher untersuchen genetische Ansätze für Prognose und Therapie, entwickeln KI-Systeme zur Unterscheidung von Klangquellen und arbeiten an Hörgeräten als „Gesundheitszentrale am Ohr“. Dabei rückt die Lebensrealität in den Mittelpunkt: Mehrsprachigkeit, Alltag und soziale Interaktionen werden berücksichtigt. Der Verbund verknüpft medizinische, naturwissenschaftliche und technische Disziplinen. „Die Förderung durch die DFG ist ein starkes Signal für die Relevanz unserer Forschung und ein großer Vertrauensbeweis in unser Konzept“, sagt Prof. Dr. Dr. Andrej Kral (MHH). „Unser Ziel ist es, innovative Therapien zu entwickeln, die nicht nur Symptome lindern, sondern die Ursachen von Hörstörungen gezielt angehen.“
Exellenzcluster Hearing4all
Zwei Videos auf wissen.hannover.de stellen die Zukunft der Hörforschung vor und lassen einen Medizinstudenten mit einem Cochlea-Implanta aus seinem Alltag...
lesenWeitere Informationen zu Hearing4all.connects: hearing4all.de
PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering Innovation – Across Dimensions
Der Exzellenzcluster PhoenixD startet in seine zweite Förderrunde. Ziel ist es, optische Präzisionsgeräte schnell und kostengünstig zu entwickeln, um neuartige Anwendungen in der medizinischen Diagnostik, der Lebensmittelproduktion sowie der Telekommunikation- und Quantenkommunikation zu ermöglichen. Dafür arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den sechs Fachgebieten Maschinenbau, Physik, Elektrotechnik, Informatik, Mathematik und Chemie zusammen und erforschen die Manipulation und Detektion von Laserlicht.
In den vergangenen Jahren hat sich in Hannover ein Ökosystem für die Optik- und Photonikforschung entwickelt, das mit dem Laser Zentrum Hannover e. V. und dem im Bau befindlichen Forschungsgebäude OPTICUM einen eigenen Optik-Campus in Marienwerder gründen wird.
„In den vergangenen fast sieben Jahren haben wir in PhoenixD mit rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine große Zahl an innovativen Forschungsergebnissen veröffentlicht, die ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter dem Dach des Clusters nicht möglich gewesen wären. Das nun mit der Bewilligung verliehene Exzellenzsiegel gehört vor allem unseren jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die eine hervorragende Forschungsarbeit geleistet haben. Die Tatsache, dass wir als einziges Photonik-Cluster in Deutschland ausgewählt wurden, unterstreicht unsere besondere Position in dieser Zukunftstechnologie“, sagt PhoenixD-Sprecher Prof. Dr. Uwe Morgner von der LUH. „Die Bewilligung ist eine großartige Bestätigung für unsere Aufbauarbeit. Wir werden in den kommenden sieben Jahren das Kompetenznetzwerk ausbauen und weitere internationale Spitzenforscherinnen und -forscher nach Niedersachsen berufen.“
Am Forschungsverbund beteiligt sind neben der Leibniz Universität Hannover, auch die TU Braunschweig, der Laser Zentrum Hannover e. V., das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.
Exellenzcluster PhoenixD
PhoenixD revolutioniert viele Anwendungsbereiche der Optik. Ein Video auf wissen.hannover.de stellt den neuen Exzellenzcluster für optische Präzisionsgerä...
lesenWeitere Informationen zu PhoenixD: www.phoenixd.uni-hannover.de
QuantumFrontiers: Die Grenzen des Messbaren verschieben
Der Exzellenzcluster QuantumFrontiers geht in seine zweite Förderphase. Zentrales Ziel ist, Messungen an der Quantengrenze mit bisher unerreichter Präzision durchzuführen – und sowohl die Grundlagenforschung voranzutreiben, als auch Anwendungen in der Quantentechnologie zu erschließen. In der bisherigen Laufzeit hat sich QuantumFrontiers mit herausragenden Ergebnissen eine führende Rolle in der internationalen Forschungslandschaft erarbeitet und eine hochmoderne Infrastruktur aufgebaut.
„Zu messen heißt zu wissen – QuantumFrontiers verschiebt die Grenzen, die im Zentrum der Naturwissenschaften stehen. Denn genaue Messungen sind entscheidend für jeden Fortschritt in Physik und Technologie“, sagt Cluster-Sprecherin Prof. Dr. Silke Ospelkaus von der LUH und erklärt: „Mit der Quantenmetrologie dringen wir in unerforschtes Gebiet vor und erreichen nie dagewesene Präzision. Wir haben QuantumFrontiers zu einem weltweit einzigartigen Zentrum in diesem Feld aufgebaut. Und das ist erst der Anfang: In den kommenden sieben Jahren werden wir gemeinsam mit unseren Partnern die Grenzen des Messbaren weiter verschieben und Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig prägen.“
In QuantumFrontiers werden Atominterferometer, optische Uhren und Gravitationswellendetektoren der nächsten Generation entwickelt. Diese Systeme treiben die Suche nach unbekannten Kräften, dunkler Energie und Materie voran. Bisher nicht nachweisbare astrophysikalische Ereignisse aus der Frühzeit des Universums können aufgespürt werden. Höchstpräzise Erdbeobachtung und robuste, effiziente Sensoren erlauben Rückschlüsse zum Beispiel auf Veränderungen des Wasserkreislaufs und andere umwelt- und klimarelevante Prozesse.
Der Cluster vereint Forschende aus der Physik, den Ingenieurwissenschaften, der Informatik sowie den Sozial- und Bildungswissenschaften. Die Sprecherschaft liegt an der LUH, beteiligt sind die TU Braunschweig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, der Laser Zentrum Hannover e. V., das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation, das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut).
QuantumFrontiers - Forschung an der Quantengrenze
Ein Video auf wissen.hannover.de zeigt, wie im Exzellenzcluster an der Leibniz Universität nach Antworten zu Raum, Licht und Materie geforscht wird.
lesenWeitere Informationen zu Quantum Frontiers: https://www.quantumfrontiers.de
Bewerbungen als Exzellenzuniversität
Mit den Bewilligungen der Exzenscluster haben die LUH und die MHH auch die Hürde genommen, um sich als Exzellenzuniversität bewerben zu können – dafür sind zwei geförderte Cluster erforderlich. Beide Hochschulen haben angekündigt, einen Antrag auf Förderung als Exzellenzuniversität zu stellen. Die Bewerbung dazu muss bis November 2025 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht werden. Zwischen April und Juni 2026 findet ein Ortstermin der Gutachter in Hannover statt. Die Entscheidung fällt Ende September 2026.
Videos
Mediathek für Wissenschaftsthemen
Unter dem Motto "studieren.forschen.wissen" werden Forschungsprojekte in Hannover vorgestellt, und es wird gezeigt, wie das Studium zum Erfolg werden kann...
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Leibniz Universität auf wissen.hannover.de
Videos der Leibniz Universität Hannover auf der Mediathek der Initiative Wissenschaft Hannover.
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Medizinische Hochschule auf wissen.hannover.de
Videos der Medizinische Hochschule Hannover auf der Mediathek der Initiative Wissenschaft Hannover.
lesen(Veröffentlicht am 23. Mai 2025)
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