Die in Kupfer getriebene Vogelskulptur wurde vom Bildhauer Philipp Harth (1885–1962) für die erste Bundesgartenschau im Jahr 1951 geschaffen. Während der Gartenschau war sie am Rand des großen Staudenbeetes aufgestellt. Danach wurde sie 1952 an die Grundschule am Entenfang in Ledeburg versetzt, wo sie mehrfach umgesetzt und wegen zahlreicher Beschädigungen bereits mehrfach restauriert werden musste. 2012 wurde die Figur eingelagert.
Rückkehr auf Umwegen
Anlässlich des 100-jährigen Stadtparkjubiläums kehrte der Storchreiher 2014 an seinen ursprünglichen Standort zurück. Doch auch dort blieb er nicht dauerhaft: Wiederholte Vandalismusschäden – insbesondere durch Beklettern – führten dazu, dass die Figur 2018 erneut entfernt und restauriert werden musste.
Ein neuer Standort wurde 2019 auf der Sockelreihe im Wassergarten vor dem Rosencafé erprobt. Auch hier kam es zu Beschädigungen, da Besucher*innen trotz Verbots den Steg betraten und die Skulptur als Kletterhilfe nutzten. Die filigranen Beine der Figur hielten dieser Belastung nicht stand. 2023 wurde der Storchreiher erneut abgebaut, saniert und mit originalgetreu neu gegossenen Beinen versehen.
Jetzt steht die Skulptur – zwischen Seerosen und Sumpfgräsern – gut sichtbar und sicher im Wasser, mit Blickrichtung zum einstigen Standort von 1951.
Ein Werk von Philipp Harth
Der deutsche Bildhauer Philipp Harth (1885 bis 1962) war bekannt für seine großen Tierplastiken aus Holz, Stein oder Bronze. Werke des Künstlers finden sich unter anderem in Mainz, Berlin, Hamburg und Essen.
Stadtpark als Ort der Garten- und Kunstgeschichte
Der Stadtpark Hannover wurde 1913/14 in Verbindung mit dem Bau des damaligen Stadthallen-Ensembles (heute HCC) angelegt und gilt als bedeutendes Gartendenkmal der Nachkriegsmoderne. Er war mehrfach Ausstellungsort – etwa für die Jahresschau Deutscher Gartenbau (Jadega) 1933 und die erste Bundesgartenschau 1951. Damals wurde in Kooperation mit der Kestnergesellschaft die Ausstellung „Plastik im Garten und am Bau“ gezeigt, bei der Werke zeitgenössischer Künstler*innen im Stadtraum präsentiert wurden – mit dem Ziel, Kunst niedrigschwellig zugänglich zu machen.
Auch heute lädt der Stadtpark mit 14 Skulpturen zum Entdecken ein – darunter „Der Sinnende“ von Herbert Volwahsen (1954) und die „Pietà“ von Georg Kolbe (1930). Der Stadtpark ist einer von 21 besonderen Gartenorten, die im Rahmen des Jubiläumsprogramms „700 Jahre Gartenkultur“ besonders gewürdigt werden.
Restaurierung durch Metallwerkstatt Siebert
Die Metallwerkstatt Siebert (Pattensen), spezialisiert auf historische Metallrestaurierung, hat den Storchreiher bereits mehrfach bearbeitet – erstmals 1983. Zu den weiteren Arbeiten des Familienbetriebs zählen etwa die Restaurierung der Goldenen Pforte in den Herrenhäuser Gärten, des Niedersachsenrosses vor dem Welfenschloss und des Lutherdenkmals an der Marktkirche.