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Erweiterungsbau des Kaiser-Wilhelm- und Rats­gymnasiums eingeweiht

Im Rahmen einer Feierstunde wurde am 4. September offiziell der dreigeschossige Erweiterungsbau des Kaiser-Wilhelms- und Ratsgymnasiums eingeweiht. Mit dem Abbruch alter Gebäudeteile hatte die Stadt im April 2021 begonnen. Der Bau, der im Rahmen einer sogenannten öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) entstand und insgesamt rund 23,5 Millionen Euro kostete, wurde von Januar 2022 bis Juli 2023 verwirklicht. Mit der Fertigstellung sind die umfangreichen Gesamtbaumaßnahmen an der Schule im Zooviertel nun abgeschlossen, denn dem Neubau ging von Oktober 2017 bis Juni 2019 die Sanierung der Haupt- und Nebengebäude im Umfang von rund 6,45 Millionen Euro voraus.

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe kamen Bildungs- und Schuldezernentin Rita Maria Rzyski, Schulleiterin Ruth Völker, Oberbürgermeister Belit Onay und Lars Sadowski (Niederlassungsleiter Goldbeck OST) vor dem Kaiser-Wilhelms- und Ratsgymnasium zusammen. 

„Der Erweiterungsbau und die Sanierung sind sehr gelungen und stehen beispielhaft für die großen Investitionen, die wir trotz schwieriger Finanzlage in die Bildung tätigen“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay bei der offiziellen Eröffnung. „Eine Sanierung und eine Erweiterung während des Schulbetriebs ist immer eine große Belastung, die die Schüler*innen und Lehrkräfte aber gut gemeistert haben. Umso mehr freue ich mich, dass alle nun die modernen Räumlichkeiten nutzen können. Sowohl das intensive Beteiligungsverfahren als auch der Bauprozess wurden in enger Zusammenarbeit von Schule und Stadtverwaltung begleitet. Dafür bedanke ich mich“, betonte Onay.

Über den Erweiterungsbau

Der Erweiterungsbau des vierzügigen KWR wurde durch die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) erforderlich. Er beinhaltet die Unterrichtsräume für die Jahrgänge 5 bis 7, einen modernen naturwissenschaftlichen Trakt, eine Mensa, sowie Musik- und Ganztagsbereich. Ein neues Arbeits-Lehrerzimmer und Sekretariat bietet kurze Wege im Kontakt insbesondere für die jüngeren Jahrgänge. Insgesamt bietet das Gymnasium Platz für rund 1100 Schüler*innen. Es stehen ausreichend Räume für Inklusion und Differenzierung zur Verfügung.

Räume in Bestandsgebäude neu sortiert

Das inzwischen sanierte Hauptgebäude des KWR war Ende der 1950er-Jahre erbaut worden, das Nebengebäude kam Anfang der 1990er-Jahre hinzu. Seit dem Jahr 2017 ersetzt ein dreigeschossiger Neubau den sogenannten „Schustertrakt“ von 1953 an gleicher Stelle. Auf diese Weise blieb die erdgeschossige Verbindung des Haupthauses mit der kleinen Turnhalle erhalten. Sämtliche Geschosse wurde barrierefrei erschlossen.

Der Gebäudebestand wurde nach dem aktuellen Raumprogramm für Gymnasien neu geplant. Im Erdgeschoss hat die Stadt die Eingangshalle, die Klassenräume und die Cafeteria komplett saniert und umgestaltet (Boden, Wände, Decke). In den Obergeschossen (OG) wurden die bestehenden Klassenzimmer ebenfalls neu strukturiert und umgestaltet. Zusätzlich sind zwei große Informatikräume entstanden. Außerdem erhielt der neue Differenzierungsraum für „Darstellendes Spiel“ im ersten Obergeschoss eine Bühne mit Einbau entsprechender Medientechnik, sodass der Raum nun multifunktional nutzbar ist.

In sämtlichen Geschossen wurden die Toilettenanlagen saniert, im Erdgeschoss wurde zudem ein barrierefreies WC eingebaut. Neben einer flächendeckenden Schadstoffsanierung im Bestand wurde das Satteldach des Hauptgebäudes neu eingedeckt. Lernzonen bieten sowohl im Bestand als auch im Neubau den Schüler*innen eine gute Lern- und Aufenthaltsqualität. Aufzüge erschließen den Innenbereich barrierefrei. Zudem gewährleisten im Außenraum Rampen, unterfahrbare Hochbeete und eine barrierefreie Erschließung des gesamten Schulhofes an das Gebäude eine barrierefreie Erschließung in den Außenanlagen.

Umfangreich energetisch saniert

Die Klinkerfassade zur Straße sollte als stilbildendes Material bestehen bleiben. Deshalb wurde an den sanierten Bestandsgebäuden eine Innendämmung eingebaut, die im Bereich der Flure mit brandschutztauglichen Paneelen verkleidet wurden. Die Südfassade zum Schulhof erhielt eine Außendämmung. Die alten Holzfenster mit Einfachverglasung wurden durch Holz-Aluminium-Fenster mit zweifachem Wärmedämmglas ausgetauscht. Geschossdecken wurden gedämmt und teilweise mit Stahlträgern verstärkt und brandschutztechnisch ertüchtigt.

Die Fernwärme-Heizversorgung im Hauptgebäude wurde mit neuen Heizkörpern neu aufgebaut. Auch die gesamte Elektroinstallation im Hauptgebäude, außer in der Eingangshalle wurde demontiert und neu aufgebaut.

Viele neue Angebote im Außenbereich

Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen an den Bestandsgebäuden hat die Stadt sämtliche Flächen im Eingangsbereich neu organisiert. Zudem erhielt der Eingangsbereich einen großzügigen Außenraum mit Sitzmöglichkeiten. Die Schüler*innen können ihre Fahrräder an einem überdachten Stellplatz mit wellenförmigen Dächern abstellen. Die Auto-Parkplätze wurden neu organisiert. Auch der Außenbereich zwischen Cafeteria und Aula wurde mit Sitzmöbeln, neuen Bodenbelägen und einem Baum neugestaltet.

Nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus steht der Schule jetzt auch der komplett neu gestaltete Schulhof zur Verfügung, der neben zahlreichen neuen Sport- und Klettergeräten, auch über einen Bereich mit Hochbeeten, einen kleinen Vliesplatz mit Toren, zahlreiche Tischtennisplatten, Schachfelder und ein Bereich für den Kunstunterricht im Freien verfügt. Die Mensa erhält einen Sitzbereich im Freien. Viele Bäume konnten auf dem Gelände erhalten bleiben, die natürlichen Schatten im Sommer geben. Im Herbst kommen zahlreiche neue Jungbäume hinzu.

Im September wird auch das benachbarte Gymnasium Sophienschule fertiggestellt und damit einhergehend der neue Sportplatz, der dann für beide benachbarten Gymnasien zur Verfügung steht. Den neuen Soccercourt können nachmittags auch andere Jugendliche nutzen.

Zahlen und Fakten

  • Bauherr: Fachbereich Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Hannover (LHH)
  • ÖPP-Auftragnehmer für Erweiterungsbau: Goldbeck Ost GmbH, Treuen
  • Projektsteuerung: LHH Fachbereich Gebäudemanagement
  • Hochbau-Architektur – Planung und Bauleitung:
  • Sanierung: architekten schäfer krause schulz partnerschaft mbB, Hannover
  • Erweiterungsbau: Dohle & Lohse Architekten GmbH, Braunschweig

Außenanlagenplanung

  • Sanierung: chora blau Landschaftsarchitektur, Hannover
  • Erweiterungsbau: WLG Wollborn LandschaftArchitekten GmbH, Nürnberg / M² Meinberg – Meinberg Planungs- und Projektsteuerungs-GmbH, Markkleeberg

Baubeginn

  • Sanierung: Oktober 2017
  • Abbruch Altbestand für Erweiterungsbau: April 2021
  • Erweiterungsbau: Januar 2022

Fertigstellung

  • Sanierung Haupt- und Nebengebäude: Juni 2019
  • Erweiterungsneubau: Juli 2023

Fläche (Nettogrundfläche)

  • Bestandsgebäude: 2.032 Quadratmeter
  • Erweiterungsbau: 4.824 Quadratmeter

Kosten

  • Sanierung Haupt- und Nebengebäude: 6,45 Millionen Euro
  • Erweiterungsbau: 23,5 Millionen Euro