Nächster Meilenstein für grüne Fernwärme in Hannover - Hannover.de

Großwärmepumpe am Klärwerk

Nächster Meilenstein für grüne Fernwärme in Hannover

Mit einem symbolischen Spatenstich haben enercity, die Stadtentwässerung Hannover und die Landeshauptstadt Hannover heute am 12. September den Startschuss für den Bau einer Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen gegeben. Die Anlage wird ab 2027 erneuerbare Wärme für bis zu 13.000 Haushalte liefern und ist damit ein zentraler Baustein für den Kohleausstieg in Hannover.

Martin Kramer (kommissarischer Betriebsleiter der Stadtentwässerung Hannover), Prof. Dr. Marc Hansmann (Vorstand für Finanzen und Infrastruktur bei enercity), Anja Ritschel (Hannovers Dezernentin für Umwelt und Wirtschaft sowie enercity-Aufsichtsratsvorsitzende) und Michael Hartung (Geschäftsführer der enercity Contracting GmbH; Projektleitung).

Die Klarwasser-Wärmepumpe wird eine thermische Leistung von 30 Megawatt haben und jährlich rund 130.000 Megawattstunden produzieren – das entspricht sieben bis acht Prozent des Jahreswärmebedarfs Hannovers.

„Die Energiewende ist ein Kraftakt, der gemeinsam am besten gelingt. Kommunale Energieunternehmen brauchen eine verlässliche Förderung und stabile Rahmenbedingungen, um die großen Investitionen zu stemmen“, sagt Prof. Dr. Marc Hansmann, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur bei enercity. „Das Projekt verdeutlicht, wie wir die Wärmewende bezahlbar gestalten und dabei auf die bestmöglichen Lösungen setzen. Die konstant hohe Ausgangstemperatur des Klarwassers sichert eine effiziente Wärmeversorgung für bis zu 13.000 Haushalte.“

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

„Wärme aus der kommunalen Abwasseraufbereitung leistet einen effektiven Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung“, betont Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover. „Mit der Großwärmepumpe am Klärwerk Herrenhausen schließen wir Kreisläufe und setzen Energie dort ein, wo sie gebraucht wird – das ist gelebte Kreislaufwirtschaft.“

Unterstützung durch die Stadtentwässerung

Gebaut wird die Anlage auf dem Gelände der Stadtentwässerung Hannover durch die enercity-Tochter enercity contracting. Nach dem Bau des Betriebsgebäudes beginnen ab Frühjahr 2026 die Montagearbeiten. Ende 2026 ist die erste Inbetriebnahme vorgesehen, 2027 der Regelbetrieb.

„Als kommunaler Betrieb tragen wir gern zum Gelingen der Wärmewende bei“, erklärt Martin Kramer, kommissarischer Betriebsleiter der Stadtentwässerung Hannover. „Die Entnahme von Restwärme aus dem Ablauf des Klärwerks führt zu keiner Beeinträchtigung der biologischen Reinigungsleistung.“

Teil des Kohleausstiegs

Die Wärmepumpe ist Teil des enercity-Programms, das Kohlekraftwerk in Stöcken bis Ende 2027 stillzulegen und durch 14 klimafreundliche Ersatzanlagen (unter anderem Geothermie, Biomasse, Klärschlammverwertung) zu ersetzen. „Die Wärmepumpe am Klärwerk wandelt Restwärme effizient in nutzbare Heizenergie um“, ergänzt Michael Hartung, Geschäftsführer der enercity contracting GmbH. „Das Klärwerk wird damit auch noch zu einem großen Wärmeerzeuger, der direkt ins Fernwärmenetz einspeist.“

Förderung durch die EU

Das Projekt wird durch das Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“ mit 22,5 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt investiert enercity rund 56 Millionen Euro. Finanziert wird es außerdem durch die Europäische Union im Rahmen von NextGenerationEU.

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