Herrenhäuser Gärten

Neue Pläne für den Großen Garten und das Museum im Schloss

Die Herrenhäuser Gärten in Hannover sind ein in Europa einmaliges Gartenensemble und feiern im Jahr 2025 das Jubiläum „350 Jahre Großer Garten Herrenhausen“. Zum Jubiläumsjahr plant die Kulturverwaltung gemeinsam mit den Herrenhäuser Gärten vorbehaltlich der Zustimmung der Ratsgremien eine nachhaltige Umgestaltung und Aufwertung des Zugangs zum Großen Parterre, eine Neuordnung des Museums im Schloss Herrenhausen sowie dessen Wiedereröffnung mit einer besonderen Attraktion – der Präsentation der vier historischen Kutschen der Welfenkönige.

v.l.n.r.: Dr. Anke Seegert (Leiterin des Fachbereichs Herrenhäuser Gärten der LHH), Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf, Anne Gemeinhardt (Direktorin der Museen für Kulturgeschichte der LHH) und Inga Samii (Leiterin des Fachbereichs Kultur der LHH)

„Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, ein Konzept vorzulegen, das mehrere Vorteile vereint:

  • ein repräsentativeres Entree in den Großen Garten,
  • einen besucherfreundlicheren und moderneren Zugang zum Museum und
  • die Gelegenheit, die historischen Kutschen weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen in einer auch überregional ausstrahlenden Dauerausstellung“,

fasst Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf die Überlegungen zusammen.

Im Einzelnen:

Der Zugang zum Großen Parterre des Großen Gartens, der bislang seitlich über den ehemaligen fürstlichen Blumengarten verläuft, ist in dieser Form nicht repräsentativ und auch nicht intuitiv. Zukünftig sollen Besucher*innen geradeaus durch den Ostflügel des Schlosses direkt und ohne Umwege den Großen Garten betreten können. Ein gemeinsamer Eingangsbereich lädt dann die Gäste sowohl in den Großen Garten als auch in das Museum ein.

Im Ostflügel ist geplant, in den Ort einzuführen mit einem niedrigschwelligen Überblick über Geschichte und Gegenwart von Schloss und Gärten. Weiterhin wird es nur einen Eintrittspreis und eine Eintrittskarte für Garten und Museum geben.

Im Westflügel sollen die königlichen Kutschen präsentiert werden, an jenem Ort, wo sie bereits von 1866 bis in die 1950er Jahre zu sehen waren. Die Kutschen müssen für die Dauer der Sanierung des Historischen Museums ausgelagert werden. Geplant ist, sie für diesen Zeitraum in einer aufwändigen Dauerausstellung im Museum Schloss Herrenhausen zu zeigen.

Die vier königlichen Kutschen aus dem Historischen Museum Hannover werden nach Herrenhausen überführt und im Schlossmuseum ausgestellt.

Ernst August Erbprinz von Hannover begrüßt diese Pläne: „Dem Historischen Museum Hannover und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich herzlich gratulieren, dass es für die Zeit der Renovierung neue Ausstellungsflächen im Schloss Herrenhausen gefunden hat. So können ausgewählte Exponate weiterhin einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden und das Historische Museum bleibt erlebbar. Ich freue mich persönlich sehr, dass die bisher in den Räumlichkeiten in der Pferdestraße ausgestellten Kutschen der Könige von Hannover zu den Ausstellungsstücken zählen, die im Schloss Herrenhausen vorübergehend eine neue Bleibe finden und damit für eine breite Öffentlichkeit zugänglich bleiben.“

Eine weitere Neuerung ist für den Verbindungsgang zwischen beiden Flügeln vorgesehen. Hier soll ab 2025 das über acht Meter breite Gemälde „Die Revue bei Bemerode“ zu sehen sein, wie die historischen Kutschen eine Leihgabe des Welfenhauses. Es zeigt eine umfangreiche Militärparade vor dem englischen König Georg II, Kurfürst von Hannover im Jahr 1735.