Wie der Leiter des Fachbereichs Schule, Hans-Jürgen Licht, bei einem Pressetermin anlässlich der Geräteübergabe am 28. April in der Tellkampfschule erklärte, erhält jede weiterführende Schule 32 iPads und zwei Ladekoffer, während jede Grundschule 16 iPads sowie einen Ladekoffer bekommt.
In der Tellkampfschule nahmen Schüler*innen der siebten Klasse, Schulleiter Dr. René Mounajed und der Koordinator für Digitalisierung, Steffen Hofmann, die Geräte in Empfang. Die Kinder können die Tablets ab sofort für den Unterricht und für Prüfungen nutzen und so wichtige digitale Kompetenzen erlernen. „Unsere Schülerinnen bewegen sich auch außerhalb der Schule zunehmend online. Als Schule sehen wir uns deshalb in der Pflicht, sie mit dem notwendigen Werkzeug und den entsprechenden pädagogischen Kompetenzen auszustatten, damit sie sich in dieser oft unübersichtlichen Umgebung sicher bewegen können“, sagte Schulleiter René Mounajed.
Die Landeshauptstadt setzt darauf, dass immer mehr Schülerinnen an städtischen Schulen mit modernen Endgeräten arbeiten können. Derzeit gibt es an hannoverschen Schulen etwa 22.500 iPads für Schülerinnen. Davon hat der Fachbereich Schule rund 15.000 beschafft – inklusive der 2.200 Geräte, die jetzt ausgeliefert werden. 7.500 Geräte sind von Eltern finanziert worden, da das Land Niedersachsen keine Lernmittelfreiheit für Schüler*innen gewährt. Rund 5.000 Endgeräte hat die Stadt außerdem für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt.
Insgesamt belaufen sich die bisherigen Investitionen auf rund 30 Millionen Euro. Davon konnten mit finanziellen Mitteln aus dem vom Bund aufgelegten „Digital-Pakt Schule“ rund 20 Millionen Euro gefördert werden.
„Beim Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen und des Angebots an digitalen Lernmitteln haben wir große Fortschritte gemacht“, stellte Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Licht fest. Die Schulen könnten nun in eigener pädagogischer Verantwortung in sinnvollen Schritten und Maß den Unterricht mit digitalen Angeboten unterstützend durchführen.
Eine Fortsetzung des bestehenden Digitalpaktes sei notwendig, fordern sowohl Fachbereichsleiter Licht als auch Schulleiter Mounajed. Damit wäre sichergestellt, dass die Stadt auch in Zukunft die Kinder und Jugendlichen mit modernen Geräten ausstatten, die Lizenzen für die Software finanzieren und den zugehörigen technischen Support leisten kann. Der Digital-Pakt sollte so gestaltet werden, dass Eltern künftig nicht mehr für die Anschaffung von Tablets finanziell belastet werden.
Hintergrund:
Bereits im Jahr 2013 hat der Fachbereich Schule der Landeshauptstadt Hannover mit der Aufstellung eines Medienentwicklungsplans (MEP) eine Strategie zur Digitalisierung der Schulen entwickelt. Die Umsetzung begann mit einem Pilotprojekt in den Jahren 2016 bis 2018 an sechs Schulen.
Aktuell verfügen alle 100 städtischen allgemeinbildenden Schulen, von den Grundschulen bis zu den Gymnasien, über flächendeckendes WLAN in den Unterrichtsräumen, unterstützt durch einen sehr leistungsfähigen Breitbandanschluss von 1 GBit/s über Glasfaseranbindungen. Zuvor wurden alle unterrichtsrelevanten Räumlichkeiten in den Schulen mit digitalen Tafeln sowie Tablets in Koffersystemen zur Aufladung ausgestattet.
Die Geräte selbst sind im sogenannten „Mobile Device Management“ der LHH erfasst und sollen vor Ort an den Schulen für die digitale Medienbildung zum Einsatz kommen. Sie werden beispielsweise zur individuellen Förderung von Schüler*innen, für Projektarbeiten oder an den weiterführenden Schulen als institutioneller Klassensatz für Klausuren genutzt.