Was kann die Stadt tun, um das neue Chancenaufenthaltsrecht für Ausländer*innen so bekannt und transparent zu machen, damit möglichst viele Personen die Möglichkeiten, die das Gesetz bietet, zu nutzen? Das war die Frage, die sich zur Einführung des neuen Chancenaufenthaltsrechts zum Jahreswechsel 2022/2023 stellte.´Die Stadt hatte sich entschlossen aktiv mit umfangreichen Informationen auf alle in Frage kommenden Ausländer*innen zuzugehen, um aufzuzeigen, was in den neuen Regeln steckt. Wie der Name schon sagt: vor allem Chancen.
Zur Resonanz hat die Stadt eine Zwischenbilanz gezogen und am 13. März in der Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Finanzen Rechnungsprüfung Feuerwehr und öffentliche Ordnung vorgestellt.
Was ist das Chancenaufenthaltsrecht?
Das Chancenaufenthaltsrecht gibt Personen, die über eine Duldung verfügen, unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, einen Aufenthaltstitel für die Dauer von 18 Monaten zu bekommen. In diesem Zeitraum soll sich die Person darum bemühen, die weiteren Voraussetzungen für ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland zu erfüllen. Das können Sprachkenntnisse, die Sicherung des Lebensunterhalts oder die Klärung der Identität sein.
Stadt hat 1.200 Hannoveraner*innen informiert
Die Landeshauptstadt hat proaktiv circa 1.200 Hannoveraner*innen, die grundsätzlich für das Chancenaufenthaltsrecht in Betracht kommen könnten, angeschrieben und über die neue Möglichkeit informiert. Das Rückmeldeverfahren, das digital gestaltet wurde, war sehr erfolgreich. So wurden mit Stand vom 11. März knapp 1.100 Anträge gestellt, von den bisher mehr als 50 % positiv entschieden werden konnten.
von der Ohe wünscht sich rege Nutzung seitens der Bevölkerung
„Konkret bedeutet das für deutlich mehr als 500 Menschen eine realistische Chance auf einen sicheren und dauerhaften Aufenthalt in unserer Stadt. Für die Betroffenen, die häufig jahrelange Unsicherheit erlebt haben, kann das Chancenaufenthaltsrecht so zu einer echten Perspektive werden. Ich wünsche mir deshalb, dass es möglichst vielen gelingt, diese Chance in den kommenden Monaten auch tatsächlich zu nutzen“ sagt der erste Stadtrat Dr. Axel von der Ohe.
Nahezu alle Anträge sind bereits bearbeitet und entschieden worden. Maßgeblich hierfür waren die Nutzung von Digitalisierungsmöglichkeiten und die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden in der Ausländerbehörde der Landeshauptstadt Hannover, diesem Personenkreis eine bessere Aufenthaltsperspektive zu bieten.