To Move In Time

Ein Gedankenspiel, das viele von uns kennen. Der britische Autor und Regisseur Tim Etchells verfolgt diese Fantasie allerdings mit einer unerbittlichen Konsequenz und Logik.

Der Monolog beginnt ganz harmlos. Tyrone Huggins trägt ihn äußerst besonnen vor. Mit einer Mischung aus unschuldiger Neugier und Sorge über die Auswirkungen seiner eigenen Gedankengänge. Es sind zunächst nur kleine Änderungen, die er in der Vergangenheit vornehmen würde, um Fehler, Unfälle und Katastrophen zu vermeiden. Dann beginnt er weiter in der Zeit zurückzureisen, um historisch bedeutsame Schauplätze zu besuchen oder sich in den Hintergrund berühmter Fotos zu stellen. Vielleicht würde er auch den Vorteil der Zeitreise nutzen, um mit einer klugen Investition reich zu werden? Je tiefer Etchells in die Materie eindringt, desto mehr wird sie zu einer existenziellen Meditation.

Etchells‘ Text mit Huggins‘ ungeheuer kraftvollen Performance bewegt sich zwischen komischer Absurdität und Melancholie. „To Move in Time“ ist ein obsessiver Bewusstseinsstrom, in dem es nicht um den Kick einer aufregenden Zeitreise, sondern um Fragen von ethischen Werten und Prioritäten geht: Was zählt, was wird gepflegt und was kann verändert werden?