CeBIT 2017

Auf dem Weg zur "Digital City"

Oliver Frese, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG, und Oberbürgermeister Stefan Schostok

Hannover und die CeBIT rücken enger zusammen: Die Digitalisierung steht 2017 nicht nur mehr denn je im Zentrum der weltgrößten Hightech-Messe, auch Hannover befindet sich auf dem Sprung in die digitale Zukunft. "Unsere Stadt ist als dynamischer und international vernetzter Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort auf dem Weg zur 'Digital City Hannover'", stellte Oberbürgermeister Stefan Schostok am 14. März bei der Auftaktpressekonferenz zur CeBIT 2017 fest.

Oberbürgermeister Stefan Schostok

Die bereits gute Breitband-Versorgung, Spitzenforschung bei Web Science (Forschungszentrum L3S), innovative und kreative Netzwerke und eine wachsende Startup-Szene (Venture Villa, Halle 96, Gründungswettbewerbe) sind nur einige Beispiele für das große Potenzial Hannovers. Die Stadtverwaltung selbst befindet sich ebenfalls im Umbruch und erarbeitet aktuell eine umfassende Digitalisierungsstrategie. Die Deutsche Messe AG, deren sämtliche große Messen mittlerweile von der Digitalisierung geprägt sind, und die Landeshauptstadt gehen den Weg zur Digital City Hannover gemeinsam.

Oberbürgermeister Schostok richtet das städtische Handeln dabei auf die drei Säulen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung aus: "Dabei können wir auf einer gesunden Basis aufbauen. Die Rahmenbedingungen am Standort Hannover sind in allen Bereichen schon heute gut und wir sind durch unsere internationalen Kooperationen und Projekte gut vernetzt."

  • Säule Wirtschaft:
    • Durch gezielte Wirtschaftsförderung gibt es mittlerweile ein aktives Start-up-Netzwerk. Neben der öffentlichen Wirtschaftsfördergesellschaft hannoverimpuls GmbH mit ihrem Beratungs- und Veranstaltungsangebot und den Innovations- und Startup-Zentren sind auch die Initiativen der Hochschulen, Kammern und engagierter privater Akteure hervorzuheben.
    • Lebendige und wachsende Netzwerke wie das kreHtiv-Netzwerk (das größte deutsche Kreativnetzwerk) sowie HannoVR (größtes deutsches Virtual-Reality Meetup) schaffen Synergien und bieten eine Plattform für neue Impulse und Innovationen.
    • Das Thema Industrie 4.0 wird in multinationalen Großkonzernen (VWN, Conti) mit Sitz in Hannover, im Kompetenzzentrum 4.0 am Produktionstechnischen Zentrum Hannover sowie der Robotation Academy auf dem Messegelände vorangetrieben.
    • Gleichzeitig geht es darum, die Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von kreativen, innovativen Unternehmen der Digitalwirtschaft sehr passgenau weiterzuentwickeln.
  • Säule Wissenschaft & Institutionen:
    • Mit dem L3S Research Center hat Hannover in der Forschung im Bereich Web Science schon heute ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal. Durch die Bewerbung um das Deutsche Internet Institut (DII) mit Standort in Hannover soll dieser Status noch einmal ausgebaut werden. Die Entscheidung hierzu wird im Frühsommer 2017 erwartet. Hannover befindet sich in der Finalrunde.
  • Säule Stadtverwaltung:
    • Die Stadtverwaltung bietet für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Wirtschaft bereits heute umfangreiche Informationen und Dienstleistungen in digitaler Form an (z.B. Medienentwicklungsplan, geplantes Online-Anmeldesystem für Kindertagesstättenplätze, Open Geo Data). Zur Weiterentwicklung wird im Dialog mit Experten aus der hannoverschen Digital- und Kreativwirtschaft bis Ende 2017 eine Digitalisierungsstrategie für die Stadtverwaltung erarbeitet.

Bewerbungen für die Digital Hub Initiative

Hannover will nationaler Leuchtturm für Digitalisierung werden und hat in dieser Woche zwei Bewerbungen für die Digital Hub Initiative des Bundes eingereicht: Als "Hauptstadt der Versicherungsbranche" mit führenden Erst- und Rückversicherern sowie kleineren aber sehr etablierten Nischenanbietern ist Hannover als Digital Hub für den Bereich "Insurance" prädestiniert.

Die zweite Bewerbung ist im Bereich "Communication" erfolgt. Sowohl die Kommunikation der Digitalisierung als auch die Digitalisierung der Kommunikation werden traditionell in Hannover vorangetrieben. Die Landeshauptstadt verfügt über eine starke und modern aufgestellte Kommunikations- und Medienbranche mit führenden Unternehmen. Hinzu kommen die international führenden Leitmessen am Standort Hannover, allen voran die CeBIT und die Hannover Messe. Aber auch darüber hinaus kann in der heutigen Zeit keine Messe mehr ohne Digitalisierung gedacht werden.

Unabhängig von der Entscheidung des Bundes haben sich durch die Bewerbung bereits zahlreiche neue Impulse und Anknüpfungspunkte für zukünftige Kooperation ergeben. "Selbst wenn es im ersten Anlauf nicht für die Aufnahme ins Bundesprogramm reichen sollte, ist der Weg zur digitalen Stadt vorgezeichnet", so OB Schostok.