"Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf um nicht zu träumen" heißt Hempels Kurzfilm, für den die gebürtige Thüringerin nun in Hamburg den renommierten Deutschen Kurzfilmpreis erhielt. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, lobte bei der Preisverleihung vor allem Tonalität und Timing des 18 Minuten langen Experimentalfilms – der war als Studiodreh in Räumlichkeiten des KinderTheaterHauses Hannover enstanden.
Thema des Films ist die bedrückende Biografie eines thüringischen Arbeitslosen. Puppen werden mit Drähten bewegt, Türen und Schubladen öffnen sich von Geisterhand, Schriftbänder entrollen sich langsam, während eine körperlose Stimme ihre Geschichte erzählt. Die Regisseurin hat ein Objekttheaterstück erschaffen, das sie selbst als "Mechanisches Objektballett" bezeichnet.
Susann Maria Hempel wurde 1983 geboren; sie studierte Mediengestaltung/Medienkunst an der Bauhaus-Universität Weimar – und lebt und arbeitet in ihrem Geburtsort Greiz in Thüringen. Von Juli bis Dezember 2012 war sie "cast&cut"-Stipendiatin der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.
Das "cast&cut"-Stipendium der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia erhalten jedes Jahr zwei Nachwuchsregisseure – sie bekommen ein sechsmonatiges Aufenthaltsstipendium in der Stipendiatenstätte Villa Minimo in Hannover-List und verwirklichen in dieser Zeit ein Kurzfilmprojekt.
(Veröffentlicht: 24. November 2014)