Fernsehreportage

Leibniz auf der Spur

Ein Fernsehteam aus China spürt Leibniz´ Geist in Hannover nach. Der Universalgelehrte interessierte sich sein Leben lang für China.

Seit 1879 ist das Welfenschloss Hauptsitz der Universität.

Ein Team des hoch offiziellen Chinesischen Zentralfernsehens (CCTV) ist bald zu Gast in Hannover. Die zumeist jungen Leute kommen am Montag, 23. September, in der Landeshauptstadt an und möchten dann dem Leibniz’schen Geist auf die Spuren kommen. Besucht und besichtigt werden die Leibniz-Orte wie das Leibniz-Haus am Holzmarkt, das Leibniz-Grab in der Neustädter Hofkirche, die Leibniz Universität Hannover und der Leibniz-Tempel. Zuvor wollen die Gäste aber ihren "Landsmann", den Leibniz-Stiftungsprofessor Prof. Wenchao Li, im Contihochhaus besuchen und von ihm alles über Leibniz und sein Interesse an China erfragen.

Leibniz Interesse an China

Der hannoversche globale Denker G. W. Leibniz hat sich lebenslang für das Reich der Mitte interessiert; seine 1697 in Hannover beim Verlag Förster veröffentlichten "Novissima Sinica" (Die neuesten Nachrichten aus China) waren damals ein Bestseller - gleich zwei Jahre danach war die zweite Auflage nötig - und zählen bis heute zu den Klassikern sino-europäischer Beziehung. In China sah Leibniz eine Anti-Welt Europas, aber eine Welt "faszinierendster Erkenntnisse", so dass Europa wie China von einer Kooperation profitieren könnten. Russland, das beide Kontinente verbindet, sollte nach Leibniz eine vermittelnde Brückenrolle übernehmen. Das Ergebnis dieses wahrlich transsibirischen globalen Projekts würde ein ungeheurer Zuwachs an Wissen, Vernunft, Sittlichkeit, Lebenserleichterung und Allgemeinwohl nicht zuletzt auch auf der europäischen Seite und in Russland sein. "Tauschen wir die Gaben aus und entzünden wir Licht am Lichte!" – lautete seine Devise.

Besuchsprogramm

Auf dem Programm des chinesischen Fernsehteams stehen ferner ein Besuch der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek und Gespräche mit den Leibniz-Editoren. Dr. Georg Ruppelt, Leitender Direktor der Bibliothek, wird es sich sicherlich nicht nehmen lassen, trotz der laufenden Umbauarbeiten den Leibniz-Fans aus dem Reich der Mitte einige Leibniz-Originale zu präsentieren. Leibniz hätte sich über den Besuch gefreut und den Gästen viele Fragen gestellt.