Die Gewinnerin des diesjährigen Lumix-Festivals ist die finnische Fotografin Meeri Koutaniemi mit ihrer Reportage "Taken" über die Beschneidung der Mädchen in Kenia. Die 26-Jährige erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Freelens Award. Zu den weiteren Preisträgern gehören auch Studierende der Hochschule Hannover.
Aus rund 1.200 Bewerbungen wählte die Jury 60 Reportagen aus, die über 35.000 Besucher innerhalb von fünf Tagen auf das Expo-Gelände in Hannover zogen. Die Gewinnerin Meeri Koutaniemi thematisiert mit ihrer Arbeit die brutale Genitalverstümmelung bei Frauen in Afrika. Obwohl die meist unter schlechten Bedingungen vollzogene, schmerzhafte Operation mittlerweile als Menschenrechtsverletzung verurteilt wird, praktizieren noch immer 29 Länder diese grausame Tradition.
Drei ehrenvolle Erwähnungen mit je 1.000 Euro gingen an Andrea Gjestvang (33), eine Norwegerin, die in Berlin lebt, und ihre Porträtserie "One Day in History", Mads Nissen (34) aus Dänemark (27) mit "Homophobia in Russia" und Rahul Talukder aus Bangladesch (22) und seine Geschichte "Collapse of Rana Plaza".
Lumix Multimedia Award
Den zweiten Hauptpreis und somit das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro teilen sich zwei Fotografen: Patrick Slesiona (22), Student der Hochschule Hannover, befasst sich in seiner Produktion "Zwei Seiten – Leben mit der unverzeihlichen Tat" mit einem Mann, der seine eigene Ehefrau beinahe erstochen hätte. Der Amerikaner Christopher Capozziello (34) hielt mit seiner Multimedia-Reportage "A State of Mind" den Lebensweg einer Heroinabhängigen fest - bis zum bitteren Ende. Die beiden setzten sich gegen 18 andere Multimedia-Produktionen durch, die für das 4. Lumix Festival aus rund 200 Bewerbungen ausgewählt worden waren.
Preiswürdige Alltgsdokumentation
Zum zweiten Mal wurde im Rahmen des Lumix Festivals der Lammerhuber Photography Award verliehen, gestiftet von dem berühmten österreichischen Fotografen und Verleger Lois Lammerhuber. Den Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, bekam Fara Phoebe Zetzsche (29), Absolventin der Hochschule Hannover für ihre Reportage über die Straßenkinder in Berlin "Stray Kids". Mit dem Award wurde diejenige Reportage ausgezeichnet, die auf eindrucksvollste Weise eine Alltagsgeschichte erzählt.
Publikumspreis
Tief berührt war das Publikum von Andrea Gjestvangs Arbeit "One Day in History". Mit ihren eindrücklichen Porträts erinnert sie an das furchtbare Massaker auf der norwegischen Insel Utøya, das vor drei Jahren die Welt erschütterte.Sie erhielt fast ein Zehntel der 1.205 abgegebenen Stimmen und damit den HAZ Publikumspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.