Suchtprobleme gehören laut MHH zu den häufigsten Folgen von Gewalt und Vernachlässigung – etwa die Hälfte aller Personen in Suchtbehandlung hat frühe Misshandlung oder Vernachlässigung erlebt. Ein Drittel aller Personen, die eine Traumatherapie beginnen, weisen Suchtprobleme auf.
Im Rahmen des deutschlandweiten CANSAS-Projekts zu Kindesmissbrauch und Substanzabhängigkeit möchten Wissenschaftler der MHH und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf nachweisen, dass eine Traumatherapie insbesondere bei der Behandlung von Suchtproblemen erfolgreich sein kann. Dazu bietet die Abhängigenambulanz der MHH ein spezielles Therapieangebot für Frauen mit Suchtproblemen an, die traumatische oder besonders belastende Erfahrungen gemacht haben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 1,8 Millionen Euro.
Ziel der Therapie ist laut MHH nicht die Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse, sondern eine psychische Stabilisierung der Teilnehmerinnen in ihrer aktuellen Lebenssituation. Einmal pro Woche treffen sich die Teilnehmerinnen in der Suchtambulanz der MHH zu einer Gruppentherapiesitzung. Das Angebot ist kostenfrei und kann als Ergänzung zu einer bereits laufenden Therapie genutzt werden. Darüber hinaus nehmen die Teilnehmerinnen während des Studienverlaufs an vier Befragungen teil.
Interessierte Frauen können sich unter Telefon +49 511 10547059 oder per E-mail: cansas-studie@mh-hannover.de an das CANSAS-Team (Leitung: Prof. Dr. Thomas Hillemacher) wenden.
(Veröffentlicht: 12. August 2014)