Experimentallabor

Adapter für Corona-Schutz­aus­rüstung aus dem 3D-Drucker

Experimental-Labor der Region auch für Infektionsschutz geeignet. Für die Masken werden Adapter hergestellt, die nahezu zum Selbstkostenpreis abgegeben werden können.

Die seitlichen weißen Elemente sind die wichtigen Adapter für die Schutzmaske. Sie stammen aus dem 3D-Drucker.

Der Schutz vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus steht derzeit im Fokus der Gesellschaft. Neben den sogenannten Community-Masken, die die breite Bevölkerung vor einer Ansteckung schützen sollen, spielen für medizinische Fachkräfte vor allem die FFP2 und FFP3-Masken eine große Rolle.

Adapter können nahezu zum Selbstkostenpreis abgegeben werden

Ein Oberarzt aus Hildesheim hat sich in diesem Zusammenhang an das hannoversche Unternehmen AM Germany GmbH & Co. KG mit der Idee gewandt, für den medizinischen Schutz notwendige Adapter für Schutzmasken für den OP oder den HNO-Bereich mittels 3D-Druck erstellen zu lassen. Gemeinsam mit FORMWERK 3D und LikeAbird Ltd. arbeitet das Unternehmen in dem seit 1. April von der Region Hannover geförderten Experimentallabor.

„Eine halbe Stunde nach der Anfrage haben wir die Köpfe digital zusammengesteckt und über die Machbarkeit gesprochen. Schnell war klar, dass wir mit der additiven Fertigungsweise tatsächlichen helfen können“, erklärt Geschäftsführer Benjamin Henkel. Ein paar Tage später kam der Prototyp aus Nylon aus dem Drucker. Die notwendigen Härtetests bestand er. „Schließlich müssen die Schutzmasken wiederverwertbar und entsprechend hitzebeständig und desinfizierbar sein“, erklärt Henkel. Konkret hat AM Germany GmbH & Co. KG bisher 260 Adapter für Masken hergestellt, die bereits verteilt wurden. „Mit dem derzeitigen Verfahren könnten wir bis zu 1000 Stück wöchentlich anfertigen – inklusive der Weitergabe nahezu zum Selbstkostenpreis. „Wenn Ärzte aus der Region Bedarf haben, finden wir hier mit Sicherheit eine Lösung.“  

Region Hannover fördert mit rund 150.000 Euro

Das Experimentallabor ist im Rahmen des Projektes „Additive Fertigung von Kunststoffen in KMU“ entstanden. Die Region Hannover fördert hier mit rund 150.000 Euro. Ziel ist es, Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) an die Möglichkeiten, die der 3D-Druck bietet, heranzuführen. „An solchen Beispielen kann der 3D-Druck für Kleine und Mittlere Unternehmen seine Vorteile ausspielen“, sagt Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz. „Eine einfache und schnelle Reproduzierbarkeit von Produkten in mittelgroßer Auflage ist ein großer Vorteil von additiver Fertigung.“

Interessierte können sich auf www.wirtschaftsförderung-hannover.de unter dem Stichwort „3D-Druck“ informieren.

(Veröffentlicht am 23. April 2020)