Wanderungsdynamik 2020

Bevölkerung in der Region weniger mobil

Statistik: Zahl der Zu-, Fort- und Umzüge innerhalb der Region Hannover sinkt.

Die Mobilität in der Region Hannover geht weiter zurück, zumindest soweit sie sich in der Zahl der Zu-, Fort- und Umzüge (2020 in der Summe: 25.770) spiegelt. Die sogenannte Wanderungsdynamik hat im letzten Jahr im Vergleich zu 2019 (26.203) abgenommen: Es sind weniger Zuzüge in die Städte und Gemeinden des Umlands, weniger Fortzüge aus dem Umland und weniger Umzüge in den Kommunen zu verzeichnen gewesen. 

Die stärksten Rückgänge waren bei den Zu- und Fortzügen zu verzeichnen, die die Regionsgrenze überschreiten. Wie im Vorjahr übersteigt der Außenfortzug den Außenzuzug. Für die Statistikerinnen und Statistiker der Region Hannover ungeklärt ist die Frage, welche Rolle dabei die Corona-Pandemie spielt, denn schon in den Vorjahren deutete sich ein Rückgang der Zuwanderungszahlen als auch eine verminderte interkommunale Mobilität zwischen den Städten und Gemeinden der Region Hannover an.

 Die Wanderungsbewegungen zwischen den 21 Städten und Gemeinden der Region Hannover sind in der Summe im Vergleich zu anderen Wanderungsbewegungen relativ stabil geblieben. So ging die Zahl der Zuzüge aus anderen Regionskommunen in die 20 Städte und Gemeinden des Umlands um 1,7 Prozent zurück, und die Zahl der Fortzüge aus diesen Kommunen in andere Städte und Gemeinden der Region Hannover verminderte sich zeitgleich um 2,8 Prozent.

Zahlen schwanken

Bei den Zuzügen zeigt sich im Vergleich der Jahre 2020 und 2019, dass es in elf von 21 Kommunen sogar eine Zunahme der Zuzüge aus anderen Städten und Gemeinden der Region Hannover gab. Insgesamt schwanken die Zahlen in einigen Kommunen relativ stark: In absoluten Zahlen hat Langenhagen mit 203 weniger Zuzügen aus anderen Städten und Gemeinden der Region Hannover (-9,5 %) im Vergleich zum Vorjahr die größte absolute Differenz aufzuweisen. Prozentual ist der Rückgang dieser Zuzüge in Sehnde mit -12,1 Prozent am größten. Eine deutliche Abnahme von Zuzügen aus anderen Regionskommunen in ihre Kommune haben außerdem auch die Städte Ronnenberg (-104 Zuzüge; -9,9 %) und Hemmingen (-85 Zuzüge; -11,0 %) aufzuweisen.

Uetze vorne bei Zuzügen

Deutliche Zunahmen bei den Zuzügen aus der übrigen Region Hannover gab es in die Städte Wunstorf (76; +8,6 %) und Pattensen (56; +12,8 %) sowie in die Gemeinden Wennigsen (Deister) (67; +14,7 %) sowie Uetze 63; +14,7 %). In Wunstorf ist die erhöhte Zahl der Zuzüge insofern bemerkenswert, als dass vorher, in den Jahren 2016 bis 2019, die Zahl der Zuzüge aus der übrigen Region nach Wunstorf kontinuierlich abgenommen hatte.

Hannover gibt ab

Bei allen Städten und Gemeinden ist die Landeshauptstadt Hannover der wichtigste Herkunftsort für innerregionale Zuzüge, jedoch mit abnehmender Tendenz je weiter eine Kommune von Hannover entfernt ist. In den direkt an Hannover angrenzenden Arial

Kommunen stammen mit Ausnahme von Gehrden durchgängig über 50 Prozent der innerregionalen Zuzüge aus der Landeshauptstadt Hannover. Bei den nicht an Hannover angrenzenden Kommunen erreichen hingegen nur Pattensen und Springe einen Anteilswert von mehr als die Hälfte. Eine große Ausnahme stellt Uetze dar. Hier ist die Bedeutung der Landeshauptstadt Hannover an den Zuzügen aus innerregionaler Wanderung am geringsten ausgeprägt und zugleich das Gewicht der drei Nachbarkommunen an der Zuwanderung am stärksten ausgeprägt.

Wanderungssaldo negativ

Der positive Wanderungssaldo – Zuzüge abzüglich Fortzüge - der Städte und Gemeinden im Umland wird bei der innerregionalen Wanderung gespeist durch einen entsprechend negativen Wanderungssaldo der Landeshauptstadt Hannover. Der Wanderungsgewinn gegenüber der Landeshauptstadt Hannover ist dabei so groß, dass er ausreichend ist, um negative Wanderungssalden gegenüber den übrigen Städten und Gemeinden der Region Hannover vollständig zu kompensieren. Insgesamt gewinnen die Städte und Gemeinden im Umland 4.092 Personen (+89 gegenüber dem Vorjahr) durch interkommunale Wanderungen. Dieser Wanderungsgewinn des Umlands geht mit einem Wanderungsverlust von 3.686 Personen aus der Landeshauptstadt Hannover einher.

Hinweise zur Datenermittlung: Grundlage der Bevölkerungsstatistik der Region Hannover ist ein Datenabzug aus den Einwohnermelderegistern der 20 Städte und Gemeinden des Umlands. Die daraus ermittelten Daten geben Auskunft über Zu- und Fortzüge in diesen 20 Städten und Gemeinden, soweit das Quell- oder Zielgebiet der interkommunalen Wanderung eine andere Stadt und Gemeinde in der Region Hannover ist. Die Daten beziehen vor diesem Hintergrund auch Zu- und Fortzüge aus der beziehungsweise in die Landeshauptstadt Hannover ein. Bei den für Hannover angegebenen Werten handelt es sich somit um Daten, wie sie sich in den Melderegistern der Städte und Gemeinden im Umland abbilden. Diese Daten können von der Statistik abweichen, die die Statistikstelle der Landeshauptstadt Hannover selbst aufbereitet, da diese sich auf das eigene Melderegister stützt. Aber auch Daten der Kommunen im Umland können im Verhältnis zueinander unterschiedliche Ergebnisse in Bezug auf die interkommunale Wanderungsbilanz aufweisen. Maßgeblich für die vorliegende Statistik ist der Erfassungstag. Zuzüge, die am Ende des Jahres vermerkt sind, werden in der abgebenden Kommune möglicherweise aber erst im neuen Jahr als Fortzug verbucht. Auch können bestimmte Korrekturen im Registerbestand, die im Zusammenhang mit dem Zu- oder Fortzug vorgenommen werden, zu Inkonsistenzen führen, beispielsweise, wenn melderechtliche Vorgänge korrigiert werden (wie Stornierungen von Ummeldungen) und diese Korrektur dann nicht mehr für einen Datenabgleich mit der korrespondierenden Gemeinde benötigt wird. Auch ein Wechsel von Haupt- und Nebenwohnsitz kann bestimmte Differenzen erklären.