Pilotprojekt

City-Roofwalks: Ein Dachgarten auf dem Parkhaus Schmiedestraße

Als Pilotprojekt des Programms ‚City-Roofwalks‘ soll bis 2025 das oberste Parkdeck des Parkhauses Schmiedestraße in einen Dachgarten verwandelt werden. Im Fokus stehen hohe Aufenthaltsqualität und die Anpassung an den Klimawandel durch mehr Grün in der Innenstadt.

Der neue grüne Dachgarten auf dem Parkhaus Schmiedestraße.

City-Roofwalks: Das Pilotprojekt auf dem Parkhaus in der Schmiedestraße

Das Projekt ist ein Baustein in der Strategie zur Innenstadtentwicklung, die mit dem Innenstadtdialog angestoßen wurde. Mit seinen Schwerpunkten knüpft das Projekt auch direkt an das Ergebnis der Repräsentativbefragung "Innenstadt und Mobilität" vom Mai 2021 an, bei der in erster Linie mehr Grün und mehr Qualität zum Verweilen in der Innenstadt gewünscht wurde.

Öffentliche Beteiligung zur Begrünung des Parkhauses 2023

Am 8. März 2023 fand im großen Saal der Volkshochschule Hannover eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung zur Begrünung des Parkhauses in der Schmiedestraße statt, um noch einmal etwas konkreter auf die planerischen Inhalte der Dachbegrünung einzugehen. Inhaltliche Schwerpunkte und Beteiligungsthemen waren insbesondere die Aufenthaltsmöglichkeiten, die Vegetation und Biodiversität, Bewegung und Spiel sowie das Wandeln und Erkunden auf der Dachgartenfläche.

In folgendem Dokument können Sie das Ergebnis des der Beteiligung einsehen: 

Ergebnisse der Online-Beteiligung im Frühjahr 2022

Bereits im Frühjahr 2022 hat die Landeshauptstadt Hannover eine Online-Befragung zum Thema „City-Roofwalks“ durchgeführt, welches ein großes Interesse an dem Projekt und fast durchweg positive Rückmeldungen hervorgerufen hat. 1.524 Teilnehmer*innen haben sich mit Ihren Wünschen zur Gestaltung des neuen Angebots in der City daran beteiligt. Eine detaillierte Auswertung kann über folgendes Dokument eingesehen werden:

 

Der neue 3.300 m² große Dachgarten in der Schmiedestraße

Ziel des Projektes ist die Umwandlung der versiegelten Parkebene in einen Dachgarten mit intensiver naturnaher, artenreicher Begrünung und hoher Aufenthaltsqualität. 

Der Dachgarten soll einen positiven Beitrag für das Mikroklima in der Stadt leisten, indem die Begrünung Sauerstoff produziert, CO2 bindet und durch Verdunstung für Abkühlung sorgt. Das Niederschlagswasser soll direkt pflanzenverfügbar gespeichert oder zur Bewässerung der Bepflanzung genutzt werden. Zudem soll ausreichend Speichervolumen für Niederschläge geschaffen werden, sodass möglichst kein Niederschlagsabfluss in die Mischwasserkanalisation erfolgt. Durch eine Photovoltaik-Anlage könnte auch Strom aus Solarenergie erzeugt werden. Als Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und Vögel soll die begrünte Dachfläche unter anderem einen ökologischen Mehrwert leisten. 

Insgesamt stehen auf dem Dach des Parkhauses in der Schmiedestraße rund 2.000m² für intensive und ca. 1.300m² für extensive (= klassische) Dachbegrünung zur Verfügung.
Neben den Beiträgen zur Klimaanpassung soll der Dachgarten die Innenstadt auch um einen attraktiven Ort mit besonderen Erlebnisqualitäten bereichern, der Besucher*innen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Dazu sollen vielfältig nutzbare Aufenthaltsflächen, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, Raum für Kunstausstellungen und Ruhezonen entstehen. Außerdem soll eine Rundumsicht auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt ermöglicht werden. 

Das Pilotprojekt soll eine Initialzündung sein und weitere Eigentümer*innen anregen, die Potenziale ihrer Innenstadt-Gebäude hinsichtlich einer Begrünung auszuschöpfen. Längerfristiges Ziel ist es, die begrünten Dächer in der City über Brücken und Stege („City-Roofwalks“) zu verbinden.

 

Der Dachgarten soll besondere Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten bieten.

Bei der Gestaltung müssen verschiedene Nutzungsbausteine aufeinander abgestimmt werden.

Unterstützung durch Förderprogramm

3 Millionen Euro stehen zur Umsetzung des Pilotprojektes zur Verfügung. Davon kommen 2,7 Mio. Euro  als Fördermittel vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus dem Programm "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel". In der Sitzung am 16. Dezember 2021 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover den Antrag der Verwaltung angenommen, 300.000 Euro als städtischen Eigenanteil für das Projekt bereitzustellen. Da die Fördergelder bis Ende 2024 eingesetzt werden müssen, soll es nun zügig mit der Planung vorangehen.

Aufgaben und Herausforderungen im Entwurfsprozess

Die Projektziele und geplanten Maßnahmen wurden mit dem Förderantrag festgelegt. Erforderliche Bestandteile für die Umsetzung sind:
o    Barrierefreie Zugänglichkeit
o    Hochbauliche Anpassung (z.B. Absturzsicherung, Brandschutz, Zugänglichkeit)
o    Intensive und extensive Begrünung des oberen Parkdecks
o    Schaffung von unterschiedlichen Aufenthaltsflächen
o    Schaffung von Spiel- und Sportangeboten
o    Schaffung von Retentionsvolumen und Zisternen
o    Photovoltaik
o    Fassadenbegrünung

Da eine kommerzielle Nutzung nicht mit den rechtlichen Vorgaben der Förderung vereinbar ist, ist ein gastronomisches Angebot auf dem Dachgarten nicht möglich. Der wirtschaftliche Betrieb der darunterliegenden Parkebenen sowie der Gewerbeflächen im Parkhaus bleibt erhalten. 
Um die Vorgaben des Brandschutzes zu erfüllen und eine attraktive und vor allem barrierefreie Erreichbarkeit des künftigen Dachgartens zu gewährleisten, sind hochbauliche Anpassungen am Gebäude erforderlich. Selbstverständlich muss auch die Sicherheit für Besucher*innen und die gefahrlose Nutzbarkeit des Dachgartens sichergestellt sein. Auf einer Dachfläche betrifft das unter anderem besonders das Thema Absturzsicherung. 
Da es sich beim Parkhaus Schmiedestraße, dem ältestem Parkhaus Hannovers, um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, ergeben sich hier besondere Ansprüche und Herausforderungen. 

Wer arbeitet daran 

Die Landeshauptstadt Hannover (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün) ist für die Projektsteuerung und Koordinierung als auch für die Planung und Herrichtung des geplanten Dachgartens verantwortlich. Pflege und Unterhaltung sollen ebenfalls durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün erfolgen. Die Fläche wird durch die städtische Tochtergesellschaft hanova, die Eigentümerin des Parkhauses ist, zur Verfügung gestellt. Mit der Planung und Ausführung werden externe Landschaftsarchitektur- und Architekturbüros sowie externe Bauunternehmen beauftragt. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (ehemals Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat) ist als der Fördermittelgeber beteiligt.

Wie geht es weiter

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Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.