Musik aus dem Untergrund

Technisches Update für den Musikgully

Im Jubiläumsjahr der UNESCO City of Music Hannover erhält der Musikgully, der seit dem Expojahr 2000 besteht, ein technisches Upgrade. Bisher stellte jeder Wechsel der CDs einen mühsamen Gang in den Keller der Sprinkleranlage der Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) dar. Der Umbau startete am Montag, den 26. Mai, auf dem Bahnhofsvorplatz.

Jakob Aschenbrenner, Auszubildender für Elektrotechnik der Firma ETAK

Seit 25 Jahren sorgt der Musikgully auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover für überraschende Momente und große Freude bei den Zuhörer*innen. Er bietet der Musik lokaler Künstler*innen eine besondere Plattform, ist ein fester Bestandteil in vielen Stadtführungen und erfreut sich großer Beliebtheit in der Geocaching-Szene. Im Jubiläumsjahr von 10 Jahren UNESCO City of Music Hannover erhält der Musikgully, der im Expojahr 2000 eingerichtet wurde, nun ein technisches Update.

Bisher musste jeder CD-Wechsel im Keller der Sprinkleranlage der Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) vorgenommen werden. Zukünftig wird die Musik über einen Raspberry Pi gesteuert, sodass ein Abstieg in den Gully oder zur Sprinkleranlage für Programmänderungen nicht mehr notwendig ist. Zudem wurde die in die Jahre gekommene Tontechnik ebenfalls erneuert.

Mit dem Raspberry Pi kann die Musik nun über digitale Dateien anstelle von physischen CDs abgespielt werden. Dies ermöglicht eine bequeme Anpassung des Musikprogramms direkt von einem Computer oder mobilen Gerät aus.

Hintergrund zum Musikgully

Der Musikgully auf dem Bahnhofsvorplatz ist seit 25 Jahren ein bekanntes Element in Hannover. Er sorgt regelmäßig für Verwunderung, unterhält die Wartenden beim nächtlichen Busfahren und präsentiert Musik von hannoverschen Künstler*innen – bei Stadtführungen wird er kaum ausgelassen.

Die Idee für den Musikgully stammt von Timm Ohrt und wurde im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes für das Expojahr 2000 ins Leben gerufen.

  • Ehrenamtliche Mitwirkung: Uwe Kalwar, bekannt als Mr. Gulliman (www.gullyman.eu), erstellt wie bisher die Nachtplaylist und pflegt die Internetseite. Volker Wiedersheim kümmert sich um die Tagesplaylist mit Musik aus Hannover. Geocacher können versteckte Hinweise zu verschiedenen Touren über den Gullyfunk entdecken.
  • Technische Herausforderungen: Jeder CD-Wechsel musste bisher im Keller der Sprinkleranlage der HRG erfolgen. Aufgrund des Verschleißes der Technik war eine ständige Instandhaltung notwendig, oft mit kreativen Lösungen. 
  • Modernisierungskonzept: Pit Noack (Sounddesigner) und Softwareentwickler Jan Felix Wiebe wurden mit der Entwicklung eines technischen Modernisierungskonzepts beauftragt. Anstelle eines CD-Players wird künftig die Musik über einen Raspberry Pi gesteuert, wodurch der Zugang zur Sprinkleranlage für Programmänderungen entfällt. Die veraltete Technik wird komplett ersetzt; wasserfeste Lautsprecher sorgen für verbesserten Sound, während dickere, besser isolierte Kabel die alte Infrastruktur ablösen.
  • Kosten: Der Betrieb des Musikgullys kostet derzeit jährlich zwischen 300 und 400 Euro für die GEMA und Wartung. Zukünftig kommen monatliche Internetkosten in Höhe von 44 Euro hinzu, sowie einmalige Installations-, Entwicklungs- und Anschaffungskosten von etwa 10.000 Euro.