Das Sichtbare und das Sagbare

18.00 Uhr: Pom Poko

Ein berührender Anime über Zerstörung und Widerstand.

Mit filmphilosophischer Einführung.

Filmszene

Japan 1994, Isao Takahata, 119 Minuten, FSK 6, japanische Originalfassung mit Untertiteln

Tanuki, kleine Marderhunde, leben in den fruchtbaren Hügeln rings um Tokyo. Der Alltag der fröhlichen Herde wird gewaltsam gestört, als Planierraupen und Bagger Platz für den Ausbau der Stadt schaffen und dabei den Lebensraum der Tanuki Stück für Stück zerstören. Was ist zu tun? Während eine Gruppe den militanten Widerstand propagiert, schickt die andere nach Meistern der tradierten Verwandlungskunst, um mit deren Hilfe die Menschen aus ihrem Territorium zurückzudrängen. Der handgezeichnete Anime von Isao Takahata zeigt in zärtlichen Details den Widerstandskampf der Marderhunde um Lebensraum, Kultur und Existenz. Gewalt und Fröhlichkeit, Erfolg und Niederlage und alle Ambivalenzen der Rebellion kommen zum Ausdruck. Ganz nach Foucault: „Denke nicht, dass man traurig sein muss, um militant zu sein, auch wenn das, wogegen man kämpft, abscheulich ist". 

 

Teil der Reihe: Das Sichtbare und das Sagbare

„Ich kann schon nicht mehr denken, was ich denken will. Die beweglichen Bilder haben sich an den Platz meiner Gedanken gesetzt.“

Diese Klage Duhamels zitiert Walter Benjamin in seinem Aufsatz über das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Der Film, das Bewegt-Bild, entzieht sich pausenlos dem kontemplativen Zugriff durch den Betrachter, er treibt weiter voran, er hat seine eigene Geschwindigkeit. Für Benjamin erweitert das Kino nicht einfach die Malerei um eine weitere Ebene, es stellt die Frage nach dem Wesen der Kunst völlig neu. Die Apparatur, die Kamera, sezieren unsere Welt, lösen Raum und Zeit aus ihren Koordinatensystemen und geben uns eine Idee des „Optisch-Unbewussten“. Der Film, wenn er gut ist, schenkt uns eine neue Wahrnehmung. Und nicht anstelle des Denkens, sondern mit und für das Denken schauen und diskutieren wir in dieser Reihe Filme, die uns die Welt mit anderen Augen sehen lassen.

Termine

21.01.2026 ab 18:00 Uhr

Ort

Kino im Künstlerhaus Hannover
Sophienstraße 2
30159 Hannover

s

8,00 Euro

Ermäßigt

5,00 Euro

HannoverAktivPass

2,00 Euro

HannoverAktivPass U18

Eintritt frei

TICKETS
Karten können bitte per E-Mail an kokikasse@hannover-stadt.de oder telefonisch unter +49 511 168 455 22 reserviert werden.
Reservierte Karten müssen bitte bis spätestens 15 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Kinokasse abgeholt werden. Ansonsten verfällt die Reservierung.
Ermäßigte Karten sowie Hannover-Aktiv-Pass-Karten sind ausdrücklich nur gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises sowie eines gültigen Ausweisdokumentes zu bekommen. Einlass in den Kinosaal ist nur mit gültigem Kinoticket möglich.
Die Bezahlung der Karten an der Kinokasse kann Bar oder per ec-/Kreditkarte erfolgen.

ALLGEMEINE HINWEISE
Die Anweisungen des Personals sind unbedingt zu befolgen. Mitgebrachte Speisen und Getränke dürfen weder im Kinofoyer noch im Kinosaal verzehrt werden. Zuwiderhandlungen können zum Ausschluss von der Vorstellung führen. Eine Erstattung des Eintrittspreises ist in diesem Fall nicht vorgesehen.
Das Kino im Künstlerhaus ist ein friedlicher, gleichberechtigter und diverser Ort. Alle Menschen, ganz gleich welchen Alters, Geschlechts oder welcher Herkunft, sind bei uns herzlich willkommen. Wir dulden keinerlei Handlungen, die diesen Grundsätzen entgegenstehen.
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