Zoo Hannover

Erster Zoo-Run Hannover mit Promi-Unterstützung

Der Streckenverlauf führt die Teilnehmer auch durch den Dschungelpalast.

Laufen für den Artenschutz: 500 sportbegeisterte Läufer starteten am 25. Juni beim ersten hannoverschen Zoo-Run – darunter stadtbekannte Persönlichkeiten wie Dieter Baumann und Mirko Slomka sowie die Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff und Frank Werner.

Ex-96-Trainer Mirko Slomka mischte sich unter die Teilnehmer.

Die 1,5 Kilometer lange Strecke führte entlang des Sambesi, durch den Stollen nach Yukon Bay, vorbei an der kanadischen Unterwasserwelt, durch den majestätischen Dschungelpalast und das australische Outback bis zur idyllischen Kulisse von Meyers Hof. Dem Zoo-Motto entsprechend war beim Zoo-Run alles…echt anders. Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren joggten wahlweise drei oder sechs Kilometer durch den Zoo, während Kinder eine 700 Meter lange Strecke meisterten. Eine individuelle Zeitmessung gab es nicht und damit auch keinen Sieger. Für die Neugierigen, die trotzdem wissen wollten, wie schnell sie waren, stand im Start- und Zielbereich eine große Uhr.

Andreas M. Casdorff, Kathrin Paulsen und Frank Werner bei der Scheckübergabe.

1.500 Euro für den guten Zweck

"Beim Zoo-Run spielt die Laufzeit überhaupt keine Rolle", erklärte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff.  "Bei diesem Run geht es um Artenschutz: Einen Teil der Meldegebühren spenden wir an den Verein 'Rettet den Drill', der sich zum Ziel gesetzt hat, eine der am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas zu retten." Drills leben in Kamerun, Nigeria und auf der Insel Bioko in einem Gebiet von weniger als 30.000 Quadratkilometern. Aufgrund des kleinen Gebiets, der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraumes und der schonungslosen Jagd auf die Affen sind die Drills stark bedroht. Ihr Bestand wird heute nur noch auf etwa 3.000 Tiere geschätzt. Über 500 Läuferinnen und Läufer liefen für den Drill durch die Zoo-Welt, querten Afrika, Asien, Nordamerika und Australien. Insgesamt 1.500 Euro kamen zusammen. Den Scheck nahm Vereinsvorsitzende Kathrin Paulsen entgegen und bedankte sich herzlich bei allen "Zoo-Runnern" für die fußstarke Unterstützung.

Für die Drills wird ein Regenwaldgehege errichtet.

Zum Schutz der Drills

"Rettet den Drill e.V." ist eine gemeinnützige Organisation, die aus der privaten Initiative eines ehemaligen Hannoveraner Tierpflegers entstand. Der Verein setzt sich in Nigeria und Kamerun für den bedrohten Drill ein.  Neben der weltweiten Aufklärung über die bedrohliche Lage der Drills unterstützt der Verein die Schutz-Projekte der Pandrillus-Stiftung in Calabar und dem Afi-Mountain-Reservat in Nigeria sowie dem Limbe Wildlife Center in Kamerun. In den dortigen Rehabilitations- und Zuchtzentren wachsen beschlagnahmte und verwaiste junge Drills mit Artgenossen auf. Später werden sie in die geschützten Regenwälder der Afi-Mountains entlassen. Für die ehemaligen Wilderer schafft die Organisation neue Perspektiven – sie finden bei Pandrillus Arbeit als Wildhüter oder Fremdenführer.  Weitere Infos dazu gibt's unter www.rettet-den-drill.de. Im Erlebnis-Zoo Hannover leben derzeit fünf Drills.

Steckbrief: Drill

Herkunft: Kamerun, Nigeria, Insel Bioko
Nahrung: Früchte, Blätter, Nüsse, Wurzeln, kleine wirbellose Tiere
Größe: 65 - 95 cm lang
Gewicht: bis zu 28 kg
Tragzeit: 168-176 Tage
Erreichbares Alter: 35 Jahre

(Veröffentlicht: 26. Juni 2015)