Verkehrswende auch im eigenen Fuhrpark

Europaweit erster elektrischer RTW für die Feuerwehr Hannover

Der vollelektrische Rettungswagen in der 5,5 t Klasse wurde am 10. März von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay auf der Feuer- und Rettungswache 1 in den Regelbetrieb übergeben.

Die Landeshauptstadt Hannover legt großen Wert darauf, die Verkehrswende im eigenen Fuhrpark zu beschleunigen. Neben dem Pkw-Segment liegt hier der Fokus auch auf Nutzfahrzeugen im Einsatzdienst von Feuerwehr und Rettungsdienst. Ein Meilenstein ist in diesem Zusammenhang die Indienstnahme des europaweit ersten vollelektrischen Serienmodells eines Rettungswagens (eRTW) in der 5,5 t Klasse bei der Feuerwehr durch Oberbürgermeister Belit Onay. Zum Stellenwert dieser Indienstnahme sagte Onay: "Es ist mir ein besonderes Anliegen, innerhalb der Stadtverwaltung aktiven Klimaschutz zu betreiben. Ich bin stolz, dass wir in Hannover als Vorreiter umweltfreundliche Einsatzfahrzeuge tatsächlich auf die Straße bringen."

"Schnelle Hilfe und Klimaschutz auch unter Gebot der Wirtschaftlichkeit möglich"

Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe betonte, dass die Beschaffung des eRTW auch unter finanziellen Aspekten hervorzuheben ist: "Die Menschen in unserer Stadt können sich auf die Hilfe der Feuerwehr im Notfall verlassen. Die Inbetriebnahme des vollelektrischen Rettungswagens zeigt, dass schnelle Hilfe und Klimaschutz auch unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und des sparsamen Umgangs mit Steuermitteln möglich ist."

Bahlmann lobt Ladeinfrastruktur

Hannovers Feuerwehrchef Christoph Bahlmann ging auf die technischen Belange der Elektromobilität bei Einsatzfahrzeugen der Notfallrettung ein. Durch die hohe Einsatzfrequenz dieser Fahrzeuge müssen möglichst alle Standzeiten zum Laden genutzt werden. "Die Patientenübergabezeiten an den Krankenhäusern und die damit verbundenen Standzeiten der Fahrzeuge bieten sich hervorragend zum schnellen Laden der Antriebsbatterien an. Im Vorfeld der Beschaffung des eRTW wurde daher bereits mit den hannoverschen Kliniken Kontakt aufgenommen. Dankenswerter Weise steht mittlerweile an allen Standorten des Klinikums Region Hannover Ladeinfrastruktur im Bereich der Notaufnahmen für uns zur Verfügung."

Neben dem Klimaschutz hat der eRTW noch weitere wesentliche Vorzüge gegenüber den bisherigen konventionell angetriebenen Modellen:

  • sehr gutes Beschleunigungsvermögen
  • sehr gute Verzögerung durch elektrische Energierückgewinnung „Rekuperation“ - hierdurch wird der Bremsverschleiß deutlich verringert.
  • sehr gute Straßenlage - u.a. durch die im Fahrgestellrahmen verbauten Batterien
  • sehr geringe Fahrgeräusche im Innenraum (Fahrer- und Patientenraum)
  • keine Motorengeräusche und Emissionen im Standbetrieb während der Patientenversorgung am Einsatzort bzw. im Fahrzeug.

 

Neben den technischen Anforderungen mussten auch wesentliche arbeitsergonomische Erfordernisse umgesetzt werden. So ist es gelungen, den Innenausbau des Fahrzeugs annähernd identisch zu den bereits vorhandenen Rettungswagen mit Dieselmotoren zu gestalten. Diese einheitliche Ausstattung ist für die zielgerichtete und schnelle Behandlung von Patient*innen unter Notfallbedingungen von besonderer Bedeutung. Ab heute steht der von der Firma Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH unter der Bezeichnung WAS 500 produzierte eRTW auf der Feuer- und Rettungswache 1 am Weidendamm einsatzbereit zur Verfügung.