Sturmschäden

Sturmeinsätze durch Tief „Felix“

10.01.2015 - Nach „Elon“ am Freitag, blies nun das Tiefdruckgebiet „Felix“ mit starkem Wind und Sturmböen über das Stadtgebiet Hannover. Am Samstag musste die Feuerwehr Hannover bisher zu 16 Einsätzen mit sturmbedingten Schäden ausrücken. Personen wurden nicht verletzt.

Symbolbild: Löschfahrzeug im Einsatz bei einem Sturmschaden

Meldungen zu umgestürzten Bäumen und herabgefallenden Ästen, losen Dachziegeln, einem gelockerten Dachdeckeraufzug und zu einem umgestürzten Dach eines Fahrradständers erreichten die Regionsleitstelle hauptsächlich zwischen 14:15 Uhr und 16:30 Uhr.

Im gesamten Stadtgebiet mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr erneut herabgefallene Äste oder umgestürzte Bäume von Autos oder Verkehrswegen entfernen. Einmal mussten von einer Drehleiter gelockerte Dachziegeln entfernt werden, da diese eine Gefahr für Personen waren.

Um 14:24 Uhr alarmierte der Wirt der „Waldschänke Kirchröder Turm“ im Stadtteil Kleefeld die Feuerwehr. Er war durch lautes Krachen aufmerksam geworden und hatte dann beobachtet, dass drei kräftige Buchen langsam entwurzelten und nur durch eine starke Eiche vor dem Fallen auf die Kirchröder Straße gehindert wurden. Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte sperrten sofort die Kirchröder Straße für den Verkehr, sicherten den Gefahrenbereich ab und alarmierten zusätzliche Kräfte für die schwere Technische Hilfeleistung. Die hinzugerufenen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe ÜSTRA richteten einen Schienenersatzverkehr für die Stadtbahnlinie 5 nach Anderten ein und leiteten den Busverkehr der Linien 123 und 124 um. Die Feuerwehr brachte einen großen Feuerwehrkran in Stellung und befestigte aus dem Korb einer Drehleiter Hebeseile an den  Bäumen. Vorher musste jedoch der Strom in den Oberleitungen der Stadtbahn sowie in der Straßenbeleuchtung von Fachleuten abgeschaltet werden. Die etwa 25m hohen Bäume wurden aus der Schräglage angehoben, mit Motorsägen vom Wurzelballen getrennt und dann im Stadtwald Eilenriede abgelegt. Zuletzt musste die noch stehende Eiche gefällt werden, nachdem hinzugerufene Fachleute des Fachbereiches Umwelt- und Stadtgrün begründete Zweifel an der Standsicherheit hatten. Erst gegen 17:40 Uhr waren die Arbeiten beendet und der Verkehr auf der Kirchröder Straße nicht mehr gefährdet.

Feuerwehrkran bei der Sicherung umsturzgefährdeter Bäume

Ein schief stehender Dachdeckeraufzug fiel Anwohner in der Föbelstraße gegen 15:40 Uhr auf. Durch den starken Wind waren offensichtlich einige Haltebolzen abgebrochen, so dass der etwa 18m hohe Aufzug von der Fassade des 5-geschossigen Wohnhauses im Stadtteil Linden-Nord auf den Gehweg zu fallen drohte. Von einer Drehleiter aus konnten Feuerwehrleute mit Draht und starken Leinen die schwere Konstruktion so sichern, dass eine akute Gefährdung ausgeschlossen ist.

Ein etwa 80 kg schweres Dach eines Fahrradständers hob gegen 15:50 im Sonnenweg vom Gelände des Krankenhauses Henriettenstift in der Südstadt ab, überflog eine etwa 1,80m hohe Mauer und landete auf zwei geparkten Personenwagen. Die Feuerwehr musste einen Motortrennschleifer einsetzen, um das Dach auf der Straße zu zerteilen und dann die Einzelteile an einem vor dem Wind sicheren Ort ablegen zu können. Der 1er-BMW eines 22-Jährigen Anwohners, der Honda Jazz einer 45-jährigen Anwohnerin sowie das Dach selber wurden stark beschädigt. Der Sachschaden wird nach ersten Einschätzungen auf mindestens 10.000 Euro geschätzt.

Zwischen 14:30 und 16:30 waren zahlreiche Kräfte der Berufsfeuerwehr und auch der Freiwilligen Feuerwehr Hannover gleichzeitig im Einsatz. Allen Anforderungen konnte schnell entsprochen werden.

Die Vorhersagen der Wetterdienste kündigen auch für die Nacht und den Sonntag heftige Winde mit Sturmböden an. Die Feuerwehr empfiehlt daher Wälder und Grünanlagen mit Bäumen zu meiden, da die Wurzeln im aufgeweichten Boden nicht ausreichend Halt gegen die vom Wind verursachten Kräfte bieten.