Evakuierung

Bombenentschärfung in Badenstedt erfolgreich

15.06.2017 - Eine alliierte Fliegerbombe konnte in Badenstedt kurz nach Mitternacht erfolgreich entschärft werden. Zirka 15.000 Personen waren im Vorfeld aufgefordert worden, den Sperrbereich zu verlassen.

Entschärfte Fliegerbombe in Badenstedt

Abschlußmeldung:

Bei Tiefbauarbeiten wurde am Donnerstagnachmittag an der Kreuzung Am Soltekampe Ecke Badenstedter Straße die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt. Die Bombe mit zwei Aufschlagzündern musste noch in der Nacht unschädlich gemacht  werden.

Vor der Entschärfung war es erforderlich, einen Sicherheitsbereich mit einem Radius von rund 1.000 Metern um den Bombenfundort zu evakuieren. Die etwa 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner des betroffenen Bereiches in Badenstedt waren aufgefordert, um 21:00 Uhr ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.

Nach Abschluss der Evakuierung konnten die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) um 03:13 Uhr die Arbeit an der Bombe aufnehmen.

„Die besonderen Herausforderungen bezüglich der Bevölkerungsstruktur sowie auch die beengte Raumsituation an der Betreuungsstelle haben sicherlich dazu geführt, dass es zu Verzögerungen gekommen ist. Massive Behinderungen konnten jedoch dank des Engagements aller Einsatzkräfte minimiert werden. Was jedoch bleibt, sind einige uneinsichtige Einwohnerinnen und Einwohner, die die Räumaktion nicht unwesentlich verzögert haben“, so abschließend der Leiter der Feuerwehr Claus Lange, der sichtlich erleichtert war, als ihn die Meldung von der Entschärfung um 03:43 Uhr erreichte. Er bedankte sich besonders bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften von Hilfsorganisationen und Freiwilligen Feuerwehren.

Der KBD entfernte die Aufschlagzünder der Fliegerbombe und konnte damit die Entschärfung erfolgreich abschließen.

Vom Eingang der ersten Meldung bis zum Abschluss der Maßnahmen war die Feuerwehr Hannover mehr als 12 Stunden im Einsatz. Eingesetzt waren insgesamt 860 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und KBD. Beim gemeinsamen Bürgertelefon von Feuerwehr Hannover, Region Hannover und Polizei gingen bis 04:30 Uhr 1.775 Anrufe ein.

Insgesamt kamen rund 1.800 Bürgerinnen und Bürger in die im Vorfeld eingerichtete Betreuungsstelle in der Sporthalle der IGS Linden. 217 Personen mussten aus ihren Wohnungen sowie zwei Alten- und Pflegeheimen mit Krankentransportwagen in die Betreuungsstellen gebracht werden. In den beiden Alten- und Pflegeheimen waren insgesamt 196 Personen untergebracht, die teilweise auch mit Bussen transportiert werden konnten, da sie gehfähig waren.

Das weitere Geschehen im Stadtgebiet:

Gegen 20:05 Uhr erfolgte die Alarmierung des Löschzuges der Feuer- und Rettungswache 5 sowie des Rettungsdienstes zu einem Dachstuhlbrand im Stadtteil Misburg. Nachdem die Bewohner des Wohnhauses im Brucknerrring nach einem Blitzeinschlag das Haus verließen, stellten sie einem Dachstuhlbrand fest und alarmierten die Feuerwehr. Durch das schnelle Eingreifen der hannoverschen Brandschützer konnte eine Brandausbreitung verhindert werden. Im Einsatz waren fünf Fahrzeuge sowie insgesamt 14 Einsatzkräfte. Der Schaden wird auf zirka 10.000,- € geschätzt.

Aus der Kolonie Lindener Alpen im Stadtteil Linden-Süd erreichte die Regionsleitstelle Hannover kurz nach 21:00 Uhr der Notruf zu einem Laubenbrand. Mit zwei Strahlrohren und unter Einsatz von Löschschaum bekämpften die Brandschützer die Flammen in der 15 Quadratmeter großen in Vollbrand stehenden Gartenlaube. Nach eineinhalb Stunden erfolgte zur Ermittlung der Brandursache die Übergabe der Einsatzstelle an die Polizei.  Der Löschzug der Feuer- und Rettungswache 4, der Rettungsdienst und ein Großtanklöschfahrzeug waren mit insgesamt 17 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen vor Ort. Angaben zur Schadenhöhe können seitens der Feuerwehr nicht gemacht werden.

Die Internetredaktion der Landeshauptstadt Hannover hat die Bombenröäumg in Form eines Live-Tickers verfolgt, den Sie sich hier noch mal ansehen können: 

03:43 Uhr  - Bombe entschärft

Die Fliegerbombe konnte um 03:43 Uhr durch den KBD erfolgreich entschärft werden. Alle Sperrstellen sind aufgehoben, die Bewohnerinnen und Bewohner können in Ihre Wohnungen zurückkehren

03:13 Uhr  - Sicherheit ist hergestellt

Die Evakuierung ist abgeschlossen, alle Räumkräfte haben den Evakuierungsbereich verlassen, Sicherheit wurde durch die Einsatzleitung vor Ort um 03:13 Uhr gemeldet. Die gemeldete Person in der Badenstedter Straße konnte durch die Polizei nicht festgestellt werden, hier hat jemand durch eine bewusste Falschmeldung die Evakuierung verzögert. Die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst beginnen mit ihren Arbeiten an der 250 kg schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg.

03:05 Uhr  - Weitere Verzögerung 

Beim Bürgertelefon meldet sich eine Person, die sich noch in der Badenstedter Straße aufhalten soll - die Polizei wird dies schnellstmöglich überprüfen.

02:25 Uhr  - Verzögerung durch Türöffnung

Am Davenstedter Markt wird eine Türöffnung erforderlich, weil dort Erkenntnisse vorliegen, dass sich noch jemand in einer Wohnung befindet. Das führt zu Verzögerungen. Aus der Betreuungsstelle in der IGS Linden werden zirka 1.800 Personen gemeldet.

01:35 Uhr  - Evakuierung fast abgeschlossen

Derzeit befinden sich zirka 800 Bewohnerinnen und Bewohner in der Betreuungsstelle. Auch die fast 200 Transporte aus zwei Alten- und Pflegeheimen und 160 Transporte aus der Bevölkerung sind bis auf 15 ausstehende nahezu abgeschlossen. Zwei Sektoren sind nun zu 100% und ein verbleibender Bereich zu 85% geräumt. Das Bürgertelefon wurde bislang mit 1.500 Anrufen gut frequentiert.

01:00 Uhr  - Evakuierung geht gut voran

In zwei von drei Räumungsgebieten ist die Evakuierung zu 90% abgeschlossen. Die Bevölkerung wurde auch mit dem Polizeihubschrauber Phönix über Lautsprecherdurchsagen informiert, derzeit überfliegt er das gesamte Gebiet mit seiner Wärmebildkamera.

00:35 Uhr  - Sammelstelle füllt sich langsam - Hoher Bedarf an Betreuungskräften 

Blick in die Sammelstelle IGS Linden

Die Sammelstelle in der Sporthalle der IGS Linden füllt sich langsam. Der hohe Bedarf an Betreuungsaufgaben machte es notwendig, dass noch weitere Kräfte nachalarmiert werden mussten. Somit ist die Anzahl der Einsatzkräfte auf rund 800 angestiegen. Rund 250 Fahrzeuge sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Von insgesamt 17 sind 13 Ortsfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr Hannover im Einsatz, die 4 restlichen haben Bereitschaft. 

00:00 Uhr  - Evakuierung läuft auf Hochtouren

Die Evakuierung läuft derzeit auf Hochtouren. Die bereitgestellten Buslinien werden stark frequentiert. Mittlerweile sind 160 Transporte durch Krankenwagen erfolgt und mehr als 1.300 Anrufe beim Bürgertelefon eingegangen.

23:30 Uhr  - Polizeihubschrauber Phönix gestartet

Der Polizeihubschrauber Phönix ist gestartet und überfliegt jetzt das Evakuierungsgebiet. 107 Personen werden durch Krankenwagen aus dem  Räumungsgebiet transportiert. 

23:00 Uhr  - 700 Einsatzkräfte und Dezernent Härke vor Ort

FeuerwehrdezernentHarald Härke bei der Bombenräumung vor Ort

Es sind rund 700 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie Polizei und mit ihnen der Feuerwehrdezernent Harald Härke vor Ort. Bis 23:00 Uhr gingen mehr als 1.100 Anrufe beim Bürgertelefon ein.

Beginn der Evakuierung

Den Sicherheitsbereich innerhalb des Evakuierungsradius müssen ab 21 Uhr alle Personen verlassen, die sich dort aufhalten. Der Bereich innerhalb des Evakuierungsradius muss evakuiert werden.

Betroffen von der Evakuierung sind zirka 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Eine Sammelstelle wird in der Sporthalle der IGS Linden eingerichtet.

Sicherheitsbereich

Kartenausschnitt mit dem Evakuierungsradius

Den Sicherheitsbereich innerhalb des Evakuierungsradius müssen alle Personen verlassen, die sich dort aufhalten. Die folgende Straßenliste ist maßgeblich:

Weitere Hinweise

Zurzeit werden die Vorbereitungen für die erforderliche Entschärfung getroffen. Die erforderliche Entschärfung der Fliegerbombe kann erst nach erfolgreicher Umsetzung aller Sicherheitsmaßnahmen erfolgen.

Die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner können voraussichtlich erst in den Nachtstunden in ihre Wohnung zurückkehren und werden daher gebeten, alle unbedingt für sie notwendige Dinge, wie z.B.: Medikamente, Säuglings- oder Spezialnahrung sowie angemessene Kleidung mitzunehmen und auch ihre Nachbarn über die Evakuierungsmaßnahme zu informieren.

Bürgertelefon

Für Fragen steht ein Bürgertelefon ab 19:00 Uhr unter der Rufnummer 0800 - 731 31 31 zur Verfügung

Sammelstelle

Sporthalle IGS Linden, Am Spielfelde 11, 30459 Hannover
Geöffnet ab 21:00 Uhr

Krankentransport zur Sammelstelle

Gehbehinderte Personen können unter der Rufnummer 19222 einen Krankentransport anfordern.

Shuttlebusse zur Sammelstelle

Außerdem stehen für den Personentransport in die Sammelstelle kostenlos Busse bereit. Diese fahren den betroffenen Bereich regelmäßig ab. Personen können an folgenden Haltestellen zusteigen:

  • Davenstedter Straße/ Ecke Alte Speicherstraße
  • Davenstedter Straße / Ecke Davenstedter Platz
  • Woermannstraße / Ecke Im kleinen Bruche
  • Am Soltekampe / Ecke Salzhemmendorfer Straße
  • Badenstedter Straße / Ecke Woermannstraße
  • Hermann-Ehlers-Allee / Ecke Windhukstraße
  • Petermannstraße / Ecke Auf den Kirchstücken

Fundstelle Am Soltekampe/ Ecke Badenstedter Straße (Stadtteil Badenstedt)

Weitere Informationen

In den sozialen Medien informiert die Landeshauptstadt Hannover über das Twitter-Profil @hannover mit dem Hashtag #hannbombe sowie auf der Facebookseite facebook.com/lhhannover. Die Nutzer der Warn-App KATWARN werden innerhalb des Sicherheitsbereiches über den Beginn der Evakuierung und das Ende der Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme informiert.