Bombenfund in der Südstadt

Kampfmittelbeseitigung erfolgreich abgeschlossen

Eine amerikanische Fliegerbombe konnte in der Südstadt am 20. Mai um 2:30 Uhr erfolgreich entschärft werden. Rund 31.000 Personen waren im Vorfeld aufgefordert worden, den Sperrbereich zu verlassen. Dies war bundesweit eine der größten Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen.

Die entschärfte Fliegerbombe

Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule an der Birkenstraße wurde am Dienstagmittag (19. Mai) eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt. Die Bombe mit zwei Aufschlagzündern musste noch in der Nacht unschädlich gemacht werden.

Vor der Entschärfung war es erforderlich, einen Sicherheitsbereich mit einem Radius von rund 1.000 Metern um den Bombenfundort zu evakuieren. Die etwa 31.000
Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Bereiches in der Südstadt waren aufgefordert, um 20 Uhr ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.

Die menschenleereHildesheimer Straße gegen 22:15 Uhr

Insgesamt kamen rund 1.700 Bürgerinnen und Bürger in die im Vorfeld eingerichtete Betreuungsstelle in die Swiss-Life-Hall im Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg. 250 Personen mussten mit Krankentransportwagen in weitere Betreuungsstellen gebracht werden. Die Betroffenen in der Betreuungsstelle zeigten großes Verständnis für die Einsatzmaßnahmen und verhielten sich äußerst diszipliniert. Im Sicherheitsbereich befanden sich mehrere Alten- und Pflegeheime mit insgesamt 157 Bewohnerinnen und Bewohnern, die komplett evakuiert werden mussten.

Nach Abschluss der Evakuierung konnten die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) um 01:30 Uhr die Arbeit an der Bombe aufnehmen.

Feuerwehrdezernent Harald Härke in der Leitstelle auf dem Schulhof der Bismarckschule

"Die besonderen Herausforderungen bei diesem akuten Bombenfund konnten erfolgreich bewältigt werden – alle beteiligten Einsatzkräfte arbeiteten bei der hohen Zahl an zu Evakuierenden und dem enormen Zeitdruck sehr professionell zusammen. Den von der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern in Hannovers Südstadt danke ich außerordentlich für Verständnis und Geduld für diese erforderlichen Maßnahmen", so abschließend Feuerwehrdezernent Harald Härke, der sichtlich erleichtert war, als ihn die Meldung von der Entschärfung um 02:30. Uhr erreichte. Er bedankte sich besonders bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften von Hilfsorganisationen und Freiwilligen Feuerwehren. Der KBD entfernte beide Aufschlagzünder der Fliegerbombe, wobei der beschädigte Heckzünder der Fliegerbombe erfolgreich mit einem speziellen Wasserstrahlschneidgerät aus dem Bombenkörper entfernt werden konnte.

Vom Eingang der ersten Meldung bis zum Abschluss der Maßnahmen war die Feuerwehr Hannover rund 17 Stunden im Einsatz. Eingesetzt waren insgesamt 855 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und KBD. Beim gemeinsamen Bürgertelefon von Feuerwehr Hannover, Region Hannover und Polizei gingen bis 3 Uhr rund 2.740 Anrufe ein.